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Paris - Tours Philippe Gilbert macht Fdjeux Abschiedsgeschenk bei Paris-Tours |
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12.10.2008 | |
Philippe Gilbert macht Fdjeux Abschiedsgeschenk bei Paris-ToursInfo: PARIS - TOURSAutor: Henning Witteborg (cycling-report.de) Ranking zu: Gesamtweltrangliste Fdjeux-Profi Philippe Gilbert hat aus einer fünfköpfigen Spitzengruppe heraus den französischen Klassiker Paris-Tours gewonnen. Zweiter wurde sein Landsmann Jan Kuyckx (Landbouwkrediet) vor Sébastien Turgot (Bouygues Telecom). Erik Zabel verabschiedete sich mit einem siebten Platz aus dem Profi-Radsport. Vorletzter Klassiker der Saison Mit der 102. Ausgabe des französischen Eintagesrennens Paris-Tours wurde heute der vorletzte große Klassiker dieser Saison bestritten, der in seiner langen Geschichte auch oft, besonders in jüngster Zeit, mit einer Sprintankunft endete. Dementsprechend hoch im Kurs stand während der letzten Jahre Paris-Tours bei den Männern mit den schnellen Beinen, die sich auch in diesem Jahr einiges ausrechneten, allen voran die bisher zwei Mal siegreiche Sprinterlegende Erik Zabel, der sein letztes Straßenrennen bestritt. Dennoch boten die 252 Kilometer vom Startort Saint-Arnoult-en-Yvelines nach Tours mit der 3000 Meter langen Zielgeraden auch einige Möglichkeiten für Ausreißer an kleinen Steigungen eine Lücke zu reißen und dem Feld zu entgehen. Quintett mit zwei Garmin-Profis in Front Nicht auf die Schlussphase warten wollten allerdings Lucas Euser von Garmin-Chipotle und Sébastien Delfosse von Landbouwkrediet, die nach sieben Kilometern den ersten Ausreißversuch versuchten zustande zu bringen und bald Begleitung von den in der nächsten Saison im gleichen Team fahrenden Cyril Lemoine von Crédit Agricole und Tom Veelers von Skil-Shimano bekamen, mit denen sie erfolgreich das Herausfahren eines soliden Vorsprung schafften. Als dieser bereits auf über drei Minuten angewachsen war, machte sich überraschenderweise mit David Zabriskie ein weiterer Garmin-Fahrer auf dem Feld davon zu fahren. Der viermalige amerikanische Zeitfahrmeister konnte nach 50 Kilometern sogar die Spitzengruppe mit seinem Mannschaftskollegen Euser erreichen und half nun den Abstand weiter nach oben zu schrauben. Dieser erreichte durch die Arbeit der fünf Ausreißer maximal 11:15min nach 67 Kilometern, doch die Mannschaften Rabobank und Liquigas zeigten dem Quintett bald Grenzen auf, die den Vorsprung bei mehr als zehn Minuten limitierten. Der Willen die Ausreißer bloß nicht zum Erfolg kommen zu lassen war so stark ausgeprägt, dass sich die Limitierung in der Folgezeit zudem in einen Abwärtstendenz umwandelte, was die Chancen von Euser, Veelers, Delfosse, Lemoine und Zabriskie rapide schwinden ließ. Auch durch das Einsteigen von Quick Step und Silence-Lotto wenig später war der Vorsprung nach 129 absolvierten Kilometern auf gut kontrollierbare fünf Minuten geschrumpft, was die Favoriten zunächst einmal beruhigte und dafür sorgte, dass die Sprintermannschaften die Zügel etwas lockerer ließen. Auf diese Verschnaufspause zum Zeitpunkt der Verpflegungszone folgte umgehend aber eine weitere Reduzierung des Abstandes, der 70 Kilometer vor dem Ende keine vier Minuten mehr betrug. Um so mehr der Vorsprung unter dem Druck des Feldes schmolz, desto verzweifelter wurden die Bemühungen von Zabriskie an der Spitze, welcher nicht nur viel Führungsarbeit leistete, sondern auch kleine Stiche setzte um noch mal Schwung in die Gruppe zu bringen. Als mit dem Erreichen der letzten 30 Kilometer nur noch etwas mehr als eine Minute für die Spitzenreiter zu Buche stand, resignierte er aber und auch seine Begleiter waren nicht mehr in der Lage weitere Kraftreserven zu mobilisieren. Viele Attacken an den Steigungen Lediglich noch Cyril Lemoine warf an einer der ersten Steigungen der Schlussphase, der Côte de Crochu, 28 Kilometer vor dem Ende seine letzten Körner in die Waagschale und griff an um sich den weiteren Verbleib an der Spitze zu sichern, während seine ehemaligen Begleiter vom rasenden Feld, aus dem mittlerweile ebenfalls Fahrer herausfuhren, geschluckt wurden. Nach einigen Kilometern als Solist an der Spitze konnten unter anderem Thomas Voeckler (Bouygues Telecom), Maarten Tjallingii (Silence-Lotto), der Deutsche Tony Martin (Columbia) und der Schweizer Markus Zberg (Gerolsteiner) aufschließen. Durch die Größe der Gruppe erhielt jedoch keine Harmonie einzug und so verlief diese Situation im Sande. Zwischenzeitlich hatten sich auch Bernhard Eisel, Daniele Bennati und Tom Boonen sehr aufmerksam an entsprechenden Grüppchenbildungen beteiligt, doch 17 Kilometer vor dem Ziel war das Peloton wieder geschlossen. Dadurch sahen nun einige Teams ihre Chancen auf einen Erfolg schwinden, sodass nun Sébastien Turgot von Bouygues Telecom angriff, was den französischen Meister Nicolas Vogondy von Angritubel, Jan Kuyckx von Landbouwkrediet und Mickaël Delage von Francaise des Jeux auf den Plan rief, die den Abstand nach vorne überbrücken konnten und nun gemeinsam mit Turgot ein Quartett bildeten. Elf Kilometer vor dem Ziel hatten sie mit großen Kraftaufwand 18 Sekunden herausfahren können, doch hinten formierte sich Quick Step massiv für Tom Boonen. Zeitweise waren die Ausreißerin in der Lage dem blauen Zug zu trotzen und den Vorsprung etwas auszubauen, sodass drei Kilometer später 25 Sekunden sie vom Feld trennten. Die Bemühungenvon Quick Step wurden allerdings an den Steigungen von einigen Angriffen gestört, doch nach kurzfristigen Rythmusstörungen auf den kurvigen und engen Straßen auf den letzten Kilometern fand sich in Liquigas immerhin eine Mannschaft als Unterstützung, welche aber nicht eine Massenankunft anstrebte, sondern den Boden für Filippo Pozzato bereitete. Im Gegensatz zum Italiener nutzte vier Kilometer vor dem Ziel diese Vorarbeit nun Philippe Gilbert, dem der Sprung nach vorne glückte. Gruppe auch auf der Avenue du Grammont nicht mehr erreichbar Mit Unterstützung seines Teamkollegen Mickaël Delage erreichte dieser nun in guter Position die 3000 Meter lange Avenue de Grammont. Hinten entwickelte sich keine konsequente Nachführarbeit, sodass die lange Zielgerade nicht zum Verhängnis der Spitzenreiter wurde. Hinter Delage und Gilbert eröffnete in der sicheren Gewissheit, dass das Feld nicht mehr herankommen würde, von der dritten Position aus Vogondy den Sprint, worauf Gilbert reagierte und seine Schnelligkeit ausspielte. Vogondy war schnell geschlagen und auch Sébastien Turgot und Jan Kuyckx kamen nicht mehr an Gilbert heran. Der 26-jährige Belgier, der in der kommenden Saison für Silence-Lotto fahren wird, fuhr damit zu seinem fünften Saisonsieg und dem ersten großen Triumph bei einem Klassiker, nachdem er sich dementsprechend glücklich zeigte: „Das ist der größte Sieg in meiner Karriere. Het Volk hat mir viel bedeutet, weil es das erste große Rennen der Saison ist, aber ich habe lange Zeit auf einen Sieg bei einem großen Klassiker wie diesem gewartet.“ Kuyckx sprintete noch auf Rang zwei, was nicht nur einen belgischen Doppelsieg, sondern auch ein tolles Resultat für sein kleines Team bedeutete. Die Plätze drei und vier gingen an die beiden Franzosen Sébastien Turgot und Nicolas Vogondy. Vier Sekunden später gewann Tyler Farrar (Garmin-Chipotle) den Sprint des Hauptfeldes vor Robbie McEwen (Silence-Lotto). Erik Zabel ordnete sich bei seinem letzten Rennen auf der Straße einen Platz dahinter ein, grämte sich aber nicht über die verpasste Chance. -> Zum Resultat Weiterer Bericht: -> Erik Zabel – Der erfolgreichste Deutsche |
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