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Ausreißer Trofimov gewinnt zweite Etappe der Vuelta al Pais Vasco
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07.04.2009

Ausreißer Trofimov gewinnt zweite Etappe der Vuelta al Pais Vasco

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Villatuerta, 06.04.2009 - Als Überlebende aus einer ehemals vierköpfigen Spitzengruppe haben sich Yury Trofimov von Bouygues Telecom und Rein Taaramae von Cofidis auf der zweiten Etappe der Baskenland-Rundfahrt ein Duell um den Tagessieg geliefert, das schließlich der Russe von Bouygues Telecom mit einem Angriff auf den letzten zwei Kilometer für sich entscheiden konnte. Dritter wurde 1:10min hinter dem Sieger aus dem Hauptfeld heraus Ben Swift von Katusha. Der heute auf Rang fünf platzierte Auftaktsieger und Gesamtführende Luis Leon Sanchez verteidigte sein Spitzenreitertrikot.

Welliges zweites Teilstück mit Berg der ersten Kategorie im ersten Viertel
Die zweite Etappe vom gestrigen Start-und Zielort Ataun nach Villatuerta der in der regionalen Sprache oft als „Euskal Herriko Itzulia“ bezeichneten Baskenlandrundfahrt gestaltete sich ähnlich wie das am Vortag mit dem Sieg von Luis Leon Sanchez zu Ende gegangene erste Teilstück, allerdings war nach einem mittelschweren Beginn der Alto de Lizarraga zu bewältigen, welcher die Fahrer auf seinen Straßen bis zu 1031 Meter über dem Meer führte, wo die bisher einzige Bergwertung der ersten Kategorie dieser Rundfahrt ausgeschrieben war. Auf der insgesamt 160 Kilometer langen Strecke führte der Weg die Fahrer über noch vier Anstiege der dritten Kategorie, deren letzter 23 Kilometer vor dem Ziel das Ende der Schwierigkeiten des Tages markierte, was das Unternehmen von Angreifern im Finale noch Lücken zu schaffen sehr schwierig und zugleich die Arbeit für Caisse d’Epargne um den Gesamtführenden Sanchez einfacher machte.

Quartett mit Taaramae, Trofimov, Vazquez und Mollema formiert sich im zweiten Anstieg
Aus dieser offenen Etappe Kapital zu schlagen versuchten Maxime Monfort von Team Columbia, der Schweizer Johann Tschoop von Bouygues Telecom, Timothy Duggan von Garmin-Slipstream und Rein Taaramae von Cofidis mit einem ersten Ausreißversuch innerhalb der ersten Kilometer, doch sie scheiterten ebenso wie eine danach mit 20 Fahrern besetzte große Gruppe, was wenig später Am Puerto de Lizarrusti, dem ersten Berg des Tages, dem im Bergklassement führenden Aitor Hernández die Möglichkeit erlöffnete seine ohnehin komfortable Führung weiter auszubauen. Nachdem er Euskaltel-Profi dieses Vorhaben umsetzen konnte, schafften es Yury Trofimov von Bouygues Telecom und der schon in der ersten Gruppe des Tages vertretende Este Rein Taaramae von Cofidis im Anstieg zum am heutigen Tages alles überragenden Alto de Lizarraga den Vorsprung auf eine solide Basis zu stellen, was durch die großen Abstände von Taaramae (+3‘57‘‘) und Trofimov (+5‘15‘‘) begünstigt wurde. Da nicht alle Mannschaften mit dieser kleinen Spitzengruppe zufrieden waren und ihre Interessen ebenfalls in einem Fluchtversuch lagen, starteten der Niederländer Bauke Mollema von Rabobank und Manuel Vazquez von Contentpolis-AMPO, die trotz ihrer relativ guten Platzierung nach der gestrigen Auftaktetappe ziehen gelassen wurden, einen Angriff, sodass sie noch vor Erreichen des Gipfels zu den Führenden aufschließen konnten. Am Gipfel sicherte sich Manuel Vazquez die zehn Punkte für Platz eins, aber auch Hernández zeigte sich trotz der für ich nicht mehr zu erreichenden ersten Plätze ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und sicherte sich noch Zähler für den aus dem Feld heraus vergebenen fünften Platz. Auf der darauffolgenden langen Abfahrt erreichten die Ausreißer ihren bis dahin größten Vorsprung von 7:10min, doch Caisse d‘Epargne sorgte gemäß den Pflichten eines Team mit dem Führungstrikot in den eigenen Reihen für die Tempoarbeit, die sich langsam aber sich intensivierte und den Abstand vor Erreichen des dritten Berges des Tages, dem Alto Etxauri, in der heute nur spärlich hervorkommenden baskischen Sonne schmelzen ließ. An jenem Berg der dritten Kategorie überquerte Rein Taaramae den 840 Meter hoch gelegenen Gipfel als Erster, während durch die nur zu vergebenen Punkte bis zu Platz drei im Feld Aitor Hernandez leer ausging, der sich aber weiterhin dem Verbleib des begehrten Trikots auf seinen Schultern sicher seien konnte. Taaramae versuchte allerdings diesem möglichst nahe zu kommen und sicherte sich auch die ersten Plätze am Alto de Guirguillano und Alto de Mañeru nach 95 bzw. 105 Kilometern und dies zudem in dem Bewusstsein einen großen Vorsprung auf das Feld zu haben, der inzwischen erneut auf sieben Minuten angewachsen war.

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Feld unterliegt Ausreißern
Trotz dieser zwischenzeitlich gegenläufigen Abstandsentwicklung verlor man im Feld nicht das Auge für die rechtzeitige Nachführarbeit und sorgte dafür, dass die vier Spitzenreiter nach den von Vazquez gewonnenen zwei Meta Volantes nur noch mit viereinhalb Minuten auf der Habenseite in den letzten und Anstieg, den Alto de Lezaun, gingen. Im Peloton war es dabei längst nicht nurmehr die Mannschaft Caisse d’Epargne, welche die Tempoarbeit leistete, auch Lampre, Liquigas und Quick Step zeigten sich aktiv in den ersten Positionen. Im Anstieg selbst teilte sich die Ausreißergruppe und es entstand an der Spitze das schon zu Beginn alleine fahrende Duo mit Taaramae und Trofimov, welches bis zum von erneut von Taaramae als Erster erreichten Gipfel nicht nur ihre ehemaligen Begleiter deutlich distanzierte, sondern überraschenderweise auch einen Vorsprung von mehr als drei Minuten zum Feld hielt. Nach nur kurzer Zeit war es in der Abfahrt jedoch kein Duo mehr, das nun alles daran setzte einen Teil dieses Guthabens ins Ziel zu retten, denn Trofimov hatte seinen estischen Begleiter um einige Meter hinter sich gelassen und suchte sein Glück als Solist, während Mollema und Vazquez vom Feld gestellt wurden. Für eine kurze Zeit hielt Taaramae den Sichtkontakt zum Bouygues-Profi, verloren diesen und erlangte ihn schließlich zum Zeitpunkt kurz hinter der dritten und letzten Meta Volante zurück. Aus der Sichtweite heraus schöpfte der Cofidis-Profi nochmal größere Motivation und schaffte es wieder aufzuschließen. Im Feld musste man dagegen erkennen, dass man bei drei Minuten Rückstand wohl nicht mehr den Zusammenschluss schaffen würde. Zwar versuchten die inzwischen nach vorne gekommenen Teams Fuji-Servetto, Silence-Lotto und die Lokalmatadoren von Euskaltel-Euskadi für wenige Kilometer noch unter größten Einsatz den Ausreißerfolg noch zu verhindern, siebeneinhalb Kilometer vor dem Ende setzte sich dann aber auch die Erkenntnis durch, dass man lediglich um den dritten Platz kämpfen würde. Fortan übten sich Astana und vor allem Caisse d’Epargne in der Schadensbegrenzung, angesichts der großen Abstände der beiden Führenden war dies allerdings nur begrenzt von Nöten.


Weiterer Bericht: Christian Knees verteidigt Platz vier bei der Baskenland-Rundfahrt

Trofimovs letzte Attacke für Taaramae zu mächtig
Im Kampf um den Etappensieg setzte derweil Trofimov wie schon zuvor auf die Karte Angriff und schaffte es erneut Taaramae zu distanzieren. Kurz hinter der ein Kilometer Marke kam dieser nochmal auf, doch der 25-jährige Trofimov hielt sein Tempo konstant hoch und machte so die Bestrebungen seines bald aufsteckenden Verfolgers zunichte und feierte in seinem fünften Jahr als Profi den ersten Sieg außerhalb Frankreichs. Erstmals hatte der Mountainbike-Weltmeister und Meister seines Landes der Klassse U23 von 2005 im letzten Jahr mit dem Gewinn des Étoile de Bessèges und einem Erfolg beim Critérium du Dauphiné Libéré die internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, die er sich zum Teil schon mit dem Gewinn des traditionsrichen Eintagesrennens Paris-Troyes in den Jahren 2006 und 2007 so wie der Roue Tourangelle, ebenfalls 2007, erworben hatte. Dem vier Jahre jüngeren aus der Hauptstand Estlands stammenden Taaramae blieb der Sieg als Tageswzeiter mit fünf Sekunden Rückstand zwar verwehrt, zugleich allerdings auch die Gewissheit die mit Abstand beste Saisonplatzierung erreicht zu haben. Den Sprint des Verfolgerfeldes entschied der Brite Ben Swift (Katusha) vor dem Schweizer Michael Albasini (Columbia) für sich, der Gesamtführende Luis Leon Sanchez spurtete ebenfalls und verteidigte damit neben dem Leadertrikot zudem seine Führung in der Punktewertung. Nach Platz vier am Vortag durch Christian Knees sorgte hinter Sanchez und Francesco Gavazzi von Lampre der deutsche Meister Fabian Wegmann als Siebter für die zweite sehr gute Tagesplatzierung für das Team Milram.

-> Zum Resultat Vuelta Ciclista al Pais Vasco - Etappe 2





Ausreißer Trofimov gewinnt zweite Etappe der Vuelta al Pais Vasco
Ausreißer Trofimov gewinnt zweite Etappe der Vuelta al Pais Vasco
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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