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Däne Martin Pedersen erster und letzter Rund um Köln Sieger im Nationaltrikot

14.04.2009

Däne Martin Pedersen erster und letzter Rund um Köln Sieger im Nationaltrikot

Info: Rund um Köln (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Am gestrigen Ostermontag fand sie also nun wirklich statt, die 93. Auflage von Rund um Köln - diesmal nur mit Nationalmannschaften. Martin Pedersen wird es gefreut haben, denn der eigentlich für das Continental Team Capinordic fahrende Däne, gewann das nicht gerade hochkarätig besetzte Rennen im Sprint einer zwölfköfpigen Spitzengruppe. Dass den Organisatoren das als revolutionär vorgestellte neue Konzept aber nicht gefiel, machte der Technische Direkter Alexander Donike klar: "Das war das erste und letzte Mal, dass hier Ländermannschaften gestartet sind".

WDR drängte auf die Nationalmannschaften
Es waren die zahlreichen Dopingskandale der Saison 2008, welche die Veranstalter von Rund um Köln und den das Rennen im TV übertragenden Westdeutschen Rundfunk (WDR) dazu bewegten, im Januar, drei Monate vor dem Renntermin, bekanntzugeben, dass in diesem Jahr nur Nationalmannschaften teilnehmen dürfen. Eine Idee, die in der Szene auf viel Unverständnis und zum Teil auch Häme und Spott traf. Die Hoffnungen des WDR auf einen saubereren Radsport klangen allzu naiv: "Wir wollen die Fahrer an der Ehre packen und an ihren olympischen Geist appellieren. Sie sollen bei uns in ihrem Amateur-Outfit demonstrieren, dass erfolgreicher Radsport auch ohne Doping möglich ist". Ausschlaggebend für diese Entscheidung war der WDR, der die Organisatoren um Artur Tabat vor die Wahl stellte: Wenn Rund um Köln im Fernsehen übertragen werden soll, dann dürfen keine Profiteams an den Start gehen. Da ohne die TV-Präsenz das Rennen kaum auf die Beine zu stellen gewesen wäre, blieb den Organisatoren nichts anderes übrig, als die Forderungen des WDR abzunicken. Folglich wurde das Rennen von der UCI aus der Klasse 1.HC in die Klasse 1.1 abgestuft, womit der internationale Stellenwert noch weiter sank.
-> Rund um Köln wagt mutige Entscheidung: Nur noch mit Nationalteams!

Pedersen gewinnt Amateur-Rennen
Nachdem im vergangen Jahr starker Schneefall zu einer Absage von Rund um Köln geführt hatte, machten sich diesmal lediglich 92 Fahrer aus 12 Nationalmannschaften (darunter fünf deutschen, die hauptsächlich aus den nationalen Continental Teams bestanden) bei Nebela auf die gut 200 Kilometer lange Strecke von Wiehl in die Rheinmetropole. In Köln kam eine noch zwölf Mann starke Spitzengruppe auf die Zielgerade, wobei der sprintstarke Eric Baumann (Deutschland 3 bzw. Nutrixxion-Sparkasse) die Hoffnungen auf einen deutschen Sieger nährte. Doch Baumann eröffnete den Sprint viel zu früh und konnte seinen Spurt nicht erfolgreich bis über die Ziellinie bringen. Der Däne Martin Pedersen fing Baumann noch ab und holte sich, zwei Tage vor seinem 26. Geburtstag, Platz eins. Mit Mathias Belka (Deutschland 5 bzw. LKT Team Brandenburg) kam ein weiterer Deutscher als Dritter auf das Podium.
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"Im nächsten Jahr machen wir alles anders"
Mit diesen Worten äußerte sich Artur Tabat gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Alexander Donike brachte es noch klarer auf den Punkt: "Das war das erste und letzte Mal, dass hier Ländermannschaften gestartet sind. Das wollen wir nicht mehr. Das hat keine Zukunft". Die Veranstalter sind also zu der Einsicht gekommen, dass die Idee mit den Nationalmannschaften nicht mehr als eine Schnapsidee war. Wie der WDR darauf reagiert und ob wir Rund um Köln im nächsten Jahr wieder mit Topfahrern im TV sehen, bleibt abzuwarten. In einer weiteren Überlegung der Organisatoren soll Rund um Köln 2010 auch nicht mehr wirklich rund um Köln führen, sondern sich auf einem Rundkurs hauptsächlich auf die Kölner Innenstadt konzentrieren.