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Sebastian Siedler Sprintsieger im dramatischen Finale – Impey nach Sturz noch Gesamtsieger der Türkei-Rundfahrt
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19.04.2009

Sebastian Siedler Sprintsieger im dramatischen Finale – Impey nach Sturz noch Gesamtsieger der Türkei-Rundfahrt

Info: Presidential Cycling Tour (2.1)
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Alanya, 19.04.2009 - In Alanya hat der Deutsche Sebastian Siedler zum Ende der 45. Türkei-Rundfahrt in einem dramatischen Finale einen Sprinterfolg und den ersten Sieg vor Michael Van Staeyen und seinem Landsmann André Schulze (PSK-Whirlpool) für sein Team Vorarlberg-Corratec feiern können. Im unmittelbaren Finale war der Gesamtführende Daryl Impey (Barloworld) noch zu Fall gekommen, konnte aber wieder auf das Rad steigen und die Ziellinie überqueren, womit er durch die Sturzregel als Gesamtsieger feststand.

Ausgang der Gesamtwertung durch geringe Abstände noch offen
Auf dem letzten Teilstück führte die Strecke von Antalya über 166 Kilometer entlang der Küste über die Partnerstadt der deutschen Crossmeisterschaft 2008, Manavgat, nach Alanya um dort wie seit 2005 ihren Abschluss zu finden. Das Wetter begleitete dabei die 112 verbliebenen Fahrer mit schönsten Temperaturen auf dem Weg zum letzten Etappenfinale, das noch große Dramatik beinhaltete, da der Gesamtführende Daryl Impey nur eine Sekunde vor Davide Malacarne und derer drei vor David Garcia Dapena so wie fünf vor Dapenas Teamkameraden Gustavo Cesar Veloso als Guthaben auf seiner wusste, welches sich mit den Zeitgutschriften von zehn, sechs und vier Sekunden in Alanya noch in Rückstand für den Südafrikaner umwandeln konnte.

Ebenfalls noch nicht beantwortet war die Frage nach dem Sieger in der Turkish Beauty Sprintwertung, in der es für den zweiten in diesem Klassement, Diego Caccia, noch die Möglichkeit gab, mit einem Sieg bei der einzigen Zwischenwertung dieser Art bei Kilometer 48,2 und gleichzeitig einem Leerausgehen des Führenden Alessandro Fantini gleich zu ziehen. Der Italiener vom Team Acqua e Sapone wollte sich jedoch auf keinen Fall am letzten Tag noch des blauen Trikots berauben lassen und legte in der schnellen und von Angriffen geprägten Anfangsphase eine hohe Aufmerksamkeit an den Tag mit er es bis zum Zeitpunkt des Sprints in eine Position ins Auge fasste, welche es ihm erlaubte in den Kampf um die Punkte einzugreifen und mit Platz eins den Gewinn des Sonderklassements zu besiegeln. Nachdem allerdings wieder alles zusammengelaufen war, versuchten viele Mannschaften sich eine Vertretung in der Ausreißergruppe des Tages zu sichern, um eventuell die Erfolgsbilanz am letzten Tag noch aufbessern zu können.

15-köpfige Gruppe mit schwerem Stand
Als Konsequenz daraus entstand eine mit insgesamt 15 Fahrern sehr große Spitzengruppe, die sich aus dem Deutschen Matthias Russ von Milram, Alberto Fernandez von Fuji-Servetto, Volodymyr Zagorodny von Lampre, Thomas Vedel kvist von Quick Step, Gianluca Mirenda von ISD, Wim Van Huffel von Vorarlberg-Corratec, Frantisek Kloucek von PSK Whirlpool, Oleg Chuzdha und seinen Teamkollegen José Pacheco und Sergio Dominguez von Contentpolis-AMPO, Alessandro Donati von Acqua e Sapone, Zakkari Dempster von Cycling Club Bourgas, Massimo Demarin so wie dem Österreicher Wolfgang Murer von Elk Haus und dem Schweizer Roger Beuchat von Stegcomputer-Neotel zusammensetzte. Zwar bekleidete als Bestplatzierter der Gruppe Alessandro Donati den 15. Rang, war aber mit 21:13min Rückstand keine Gefahr für den in Gelb fahrenden Daryl Impey und sein Team Barloworld, dem nicht an der Spitze vertretende Mannschaften in dieser Phase die Last der Tempoarbeit abnahmen, allen voran Rabobank und Silence-Lotto. Die Gegenwehr der beiden ProTour-Mannschaften trug jedoch nur begrenzt Früchte, sodass nach einer kurzzeitigen Stagnierung des Vorsprungs sich dieser wieder auf zwei Minuten bis Kilometer 40 ausdehnte. Als acht Kilometer später der besagte Turkish Beauty Sprint ausgefahren wurde, belegten Oleg Chuzdha, Massimo Demarin und Frantisek Kloucek, womit der Sieg Fantinis in dieser Wertung feststand. Zugleich waren die treibenden Kräfte im Peloton in der Lage den Abstand zu halten und limitierten ihn bis zum Zwischensprint bei Kilometer 78 in Manavgat, wo Alessandro Donati sich mit Platz eins auf Position vier in der Wertung vorschieben konnte, bei der Grenze von zwei Minuten. Erst 50 Kilometer vor dem Ziel schafften die Ausreißer ihren Vorsprung über zwei Minuten anzuheben, konnten aber nicht eine weitere Erhöhung einläuten, sodass zehn Kilometer später es nur noch 2:35min waren, die unter dem Druck von einem bunten Zusammenschluss im Feld aus Silence-Lotto, PSK Whirlpool, der deutschen Nationalmannschaft wieder schmolzen. Kurzzeitig hatte in dieser Phase die Fluchtgruppe aus nur noch 14 Fahrern bestanden, da Vorarlberg-Profi Wim Van Huffel sich an dem Hinterrad seines Vordermannes aufgehängt hatte und zu Fall gekommen war. Der Belgier in Diensten des österreichischen Rennstalles schaffte trotz des hohen Tempos wieder den Anschluss, wurde aber von der Jury wegenin Einspruchnahme des Windschatten durch das Teamauto bei seiner Aufholjagd aus dem Rennen genommen.

Die Allianz der Mannschaften im Feld war in der Folge verantwortlich dafür, dass die Chancen der tapfer kämpfenden Ausreißer einhergehnd mit der Tendenz des Vorsprungs beim Unterschreiten von einer Minutebei noch 22 zu fahrenden Kilometern auf ein Minimum sanken. Obwohl sich diese Tendenz in den Straßen der Küstenstadt Alanya auf der 18 Kilometer langen Schlussrunde zunächst einmal nicht fortsetzte, begann man sich an der Spitze uneinig zu werden und zu versuchen mit Angriffen sich letzte Chancen zu wahren. Besonders die drei Fahrer der spanischen Mannschaft Contentpolis-AMPO, Oleg Chuzdha und José Pacheco so wie Sergio Dominguez, versuchten viel um ihre gute taktische Situation noch in reelle Möglichkeiten auf den Tagessieg umzuwandeln, mussten vier Kilometer vor dem Ende der Etappe und der Rundfahrt jedoch erkennen, dass es nicht reichen würde.

Impey kommt zu Fall, deutsch-geprägtes Sprintfinale
Von dort an fuhr ein geschlossenes Feld dem Ziel entgegen, doch so sicher ein Massensprint nun schien, so spektakulär entstanden auf dem letzten Kilometer noch einige Lücken, die fast eine große Wirkung auf den Ausgang der Rundfahrt gehabt hätten. Mit Daryl Impey kam der Mann in Gelb an einer Bande zu Fall und stürzte schwer, dass er einige Minuten auf der Straße lag und der mühsam wieder auf das Rad steigen konnte. Es sollte aber nicht bei diesem einen Sturz bleiben, denn im leicht ausdünnten ersten Teil des von Milram angeführten Feldes kamen weitere Fahrer zu Fal, sodass nur noch acht Fahrer um den Sieg kämpfen konnten. Nach einer perfekten Vorarbeit konnte Robert Förster diese nicht in den zweiten Tageserfolg ummünzen und erkannte früh, dass am heutigen Tag andere schneller waren. Besonders sein Landsmann André Schulze und Gewinner der fünften Etappe war auf einem guten Weg zu seinem zweiten Sieg, hatte aber mit Sebastian Siedler von Vorarlberg-Corratec einen endschnellen Mann am Hinterrad, der ihm noch den Schneid abknöpfte und mit dem Belgier Michael Van Staeyen von Rabobank im Windschatten vorbei zu seinem ersten Saisonsieg und dem des Teams zog. So blieb Schulze Rang drei, vor Robert Förster und einem weiteren Deutschen, Tino Thomel von der deutschen Nationalmannschaft.

Gesamtführender Impey rettet sich unter Schmerzen ins Ziel
Unter großen Schmerzen konnte sich der 24-jährige Daryl Impey noch bis zum Ende der Etappe quälen und damit die Sturzregel in Anspruch nehmen, durch die er Zeitgleichheit mit dem Tagessieger Siedler erlangte und damit sein gelbes Trikot behalten konnte. Die Ehrungen am Ende blieben dem Südafrikaner aber verwehrt, da er sich umgehend in das örtliche Krankenhaus begab. An seiner Stelle nahm das gesamte Team unter dem Jubel von erneut sehr vielen Zuschauern das letzte Gelbe Trikot des achttägigen Rennens entgegen. Komplettiert wurde das Podium in der Reihenfolge wie schon vor der Etappe mit dem Italiener Davide Malacarne (Quick Step) und dem letztjährigen Gesamtsieger David Garcia Dapena (Xacobeo-Galicia) mit einer bzw. drei Sekunden Rückstand. Auf dem vierten Platz folgte mit zehn Sekunden Abstandmit Gustavo Cesar Veloso ein weitere Xacobeo-Fahrer, bevor am Rang fünf und sechs mit den beiden zeitgleichen Diego Milan (Acqua e Sapone) und Mauro Finetto (CSF Group-Navigare) größere Abstände auftraten. Als bester Deutscher belegte der auf Etappe sechs nur durch eine zu frühe Jubelgeste distanzierte Danilo Hondo von PSK Whirlpool in Nachbarschaft zu dem am auf dem vorletzten Teilstück von Rang 10 auf Rang 16 zurückgeworfenen Deutschen Paul Voss vom Milram-Rennstall den 13. Rang. Den inoffiziellen Titel des besten Schweizers konnte Hubert Schwab (Quick Step) als 40. einen Platz vor Pascal Hungerbühler (Vorarlberg-Corratec) verbuchen.

-> Zum Resultat und Enstand


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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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