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Niemiec gewinnt Bergankunft beim Giro del Trentino - Klöden übergibt Führung an Brajkovic

23.04.2009

Niemiec gewinnt Bergankunft beim Giro del Trentino - Klöden übergibt Führung an Brajkovic

Info: Bildergalerie
Info: Giro del Trentino (2.1)
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de) Fotos: Sabine Jacob (www.eventfoto-jacob.de)

Alpe di Pampeago, 23.04.2009 - Bei der ersten von drei Bergankünften ist dem Polen Przemyslaw Niemiec vom Team Miche-Silver Cross am Alto di Pampeago ein Überraschungssieg deutlich vor Ivan Basso und Giampaolo Caruso gelungen. Andreas Klöden war am Schlussanstieg nicht mehr in der Lage den Besten zu folgen und musste sein Leadertrikot an den fünftplatzierten Mannschaftskollegen Janez Brajkovic abtreten.

Alto de Pampeago das Ziel der ersten Bergetappe
Wie schon beim Auftaktzeitfahren war der Start der zweiten Etappe des Giro del Trentino am Gardasee gelegen, genauer an der größten an dem Gewässer liegenden Stadt der Region Riva del Garda, und führte in ihrem Verlauf gen Norden von 78 auf 1757 Höhenmeter in die Region des Wintersport Areals Val di Fiemme am Alto di Pampeago. Der Schlussanstieg mit maximalen Steigungsprozenten von 16 Prozent war dabei vielen Beobachtern ein Begriff, schließlich war er im vergangenen Jahr das Ziel der 14. Etappe gewesen, die Emanuele Sella als erster von drei Tageserfolgern entschieden hatten. Für viele Fahrer bedeutete diese auf dem zweiten Teilstück alles überragender Anstieg die Chance dem im Zeitfahren siegreichen Andreas Klöden wichtige Zeit abzunehmen und wieder in den Kreis der Favoriten auf den Gesamtsieg aufzusteigen.

Septett in Front
Daneben sahen auch einige Ausreißer ihre Chancen auf ein gutes Abschneiden oder zumindest einer guten Präsentation des Rennstalls und des Sponsors vorhanden. Die Gruppe, der ein zumindets zweitweise erfolgreicher Fluchtversuch gelang, bestand aus Manuel Ortega von Acqua e Sapone, Fabio Taborre von Serramenti PVC Diquigiovanni, Dmitriy Grabovskyy von ISD, Cristiano Fumagalli von Ceramica Flaminia-Bossini Docce, Vincenzo Garofalo von Amica Chips-Knauf, Alessio Signego von Adria Mobil und Luca Fioretti von Centri della Calzatura, wobei Grabovskyy als Bestplatzierter mit 1:09min Rückstand auf den zum Auftakt siegreichen Andreas Klöden unmittelbar keine Gefahr darstellte und so mitsamt seinen Begleitern zuinänchst einmal ziehen gelassen werden konnte. Auf der relativ einfachen ersten Streckenabschnitten konnten die sieben Ausreißer bis zu zweieinhalb Minuten an Guthaben herausfahren, mit denen sie auch die erste etwas kleinere Bergwertung des Tages nach 65,1 Kilometer erklommen, wo Vincenzi Garofalo den ersten Platz vor Luca Fioretto, welcher kurze Zeit später den ersten und einzigen Zwischensprints gewann, in Besitz nehmen konnte. Das meist von Astana kontrollierte Feld ließ den Abstand allerdings nie so groß werden, als dass für die Ausreißer ernsthafte Chancen bestanden auch den Schlussanstieg komplett an der Spitze des Rennens zu absolvieren. Bereits im leicht ansteigenden terrain innerhalb der letzten 20 Kilometer der Etappe verlor die Spitzengruppe mit Manuel Ortega und Cristiano Fumagalli zwei ihrer Mitglieder, sie sogleich in das inzwischen von LPr Brakes-Farnese Vini für Danilo di Luca angeführte Peloton zurückfielen.

Ausreiversuch hält bis zum Fuße des Alto di Pampeago an
Nur kurz nach dem Einstieg in den Schlussanstieg, welcher noch weisse Schneeflecken aufwies, war es auch um die übrigen fünf Ausreißer geschehen und es begann das Finale um den Tagessieg, den besonders Ivan Basso ins Auge gefasst hatte und mit einer Attacke aus dem inwzsichen auf 40 Fahrer geschrumpften Feld heraus sich den Abstand zu erkämpfen versuchte, der für ein solches Unterfangen von Nöten war. Den Sieger des Giro d'italia von 2006 gedachten die anderen Spitzenfahrer jedoch nicht ziehen zu lassen und organisierten eine Nachführarbeit, die schließlich zur Einholung des Liquigas-Kapitäns führte. Während sich durch das nun nochmals angezogene Tempo eine erste Favoritengruppe um Basso mit Gilberto Simoni (Serramenti PVC Diquigiovanni), Giampaolo Caruso (Ceramica Flaminia-Bossini Docce), Domenico Pozzovivo (CSF Group-Navigare), Przemyslaw Niemec (Miche-Silver Cross-Selle Italia) und Sergio Pardilla (Carmiooro-A Style) herauskristallisierte, regsitrierten die Sportlichen Leiter der Topmannschaften eine erste Schwäche des Gesamtführenden Andreas Klöden, dem es heute nicht gelang den Bergspezialisten etwas entgegen zu setzen. weiter vorne im Rennen fiel derweil eine Vorentscheidung, als sich ein Trio mit Basso, Niemiec und Caruso lösen und etwas entfernen konnte.

Von der Betrachtung der bisherigen Erfolge war nun Basso in der ausnahmslosen Favoritenposition, erlitt aber dennoch gegen den Polen Niemiec eine Niederlage, der ihm bis zum Gipfel 22 Sekunden abnehmen konnte und gemessen an der anwesenden Konkurrenz seinen bisher größten Erfolg verbuchte, welcher mit dem ersten Saisonsieg für sein in San Marino lizenziertes Team Miche-Silver Cross-Selle Italia einherging. Hinter Basso erreichte mit 39 Sekunden Abstand Giampaolo Caruso dicht vor Gilberto Simoni das Ziel, 16 Sekunden gefolgt von Janz Brajkovic. Der letztgenannte Slowene konnte so durch seinen zweiten Platz am Vortag mit einer einer Sekunde Rückstand zu seinem Teamkollegen Klöden für das Team Astana die Aussichten im Gesamtklassement wahren, in dem er das Leadertrikot vom 2:38min nach dem Sieger ins Ziel kommenden Deutschen übernahm.

Dass das Kleidungsstück für den Bestplatzierten im Gesamtklassement bei der kasachischen Equipe verblieb, war allerdings nur eine sehr knappe Entscheidung, lediglich bei vier Sekunden mehr Rückstand hätte sich Basso das Trikot überstreifen können. Daneben konnte sich der Tagessieger Niemiec von Platz 87 nach dem Zeitfahren auf Rang drei verbessern, den er mit 19 Sekunden Rückstand inne hat und nach der heutigen Leistung mit zu den Favoriten zu zählen ist. Im Gegensatz dazu hat der viertplatzierte Gilberto Simoni mit einer Minute Rückstand schon einen beträchtlichen Abstand aufzuholen um das Podium noch zu erreichen. Eine bemerkenswerte Tagesleistung erbrachte der 23-jährige Schweizer Reto Hollenstein vom Team Vorarlberg-Corratec als Elfter und liegt nur sieben Plätze hinter dem auf Rang elf zurückgefallenen besten Deutschen, Andreas Klöden.

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