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Lüttich-Bastogne-Lüttich Andy Schleck gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich im Alleingang |
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26.04.2009 | ||
Andy Schleck gewinnt Lüttich-Bastogne-Lüttich im AlleingangInfo: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGELiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Ans, 26.04.2009 - Der 23-Jährige Luxemburger Andy Schleck hat nach einer gut 15 Kilometer langen Solofahrt das Ardennen-Monument Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der jüngere Schleck hatte im Ziel bei mehr als einer Minute Vorsprung auf den Zweiten Joaquin Rodriguez (Caisse d'Epargne) viel Zeit zum Bejubeln seines größten Karrieresieges. Davide Rebellin (Diquiovanni) holte im Sprint eines größeren Verfolgerfeldes den dritten Platz. Bildergalerie von Lüttich-Bastogne-Lüttich Ausreißergruppe um Wyss vier Stunden in Führung Es dauerte recht lange, etwa eineinhalb Rennstunden, ehe sich aus dem Feld der 199 Fahrer ein Trio absetzen konnte. Nicht etwa, weil die Anfangsphase sehr umkämpft gewesen wäre, aber das Feld schlug mit einem Schnitt von 41 km/h doch ein recht ordentliches Tempo an. Der junge Schweizer Marcel Wyss (Cervélo TestTeam) gehörte zu den Ausreißern, ebenso wie der Franzose Cyril Gautier (Bouygues Telecom) und der Belgier Nico Sijmens (Cofidis). Mit Hubert Dupont (Ag2r La Mondiale) gelang noch einem weiteren französischen Fahrer der Anschluss, ehe die kleine Gruppe sich immer weiter vom Feld absetzte. Bis hundert Kilometer vor dem Ziel erreichte der Abstand auf das Feld maximal etwas mehr als elf Minuten, die dann in den ersten der noch zehn Anstiege aber schnell wieder deutlich dahin schmolzen. Saxo Bank eröffnet erneut das Finale In der Côte de la Vecquée, die gut 50 Kilometer vor dem Ziel zu befahren war, lag das Spitzenquartett lediglich noch 1:30 Minute vor dem Feld, in dem nun die heiße Phase des Rennens eingeläutet wurde. Exakt wie am Mittwoch beim Flèche Wallonne fuhr der Däne Chris Anker Sörensen (Saxo Bank) den ersten Angriff. Nach Überqueren der Côte bekam er erst Gesellschaft durch den Belgier Dries Devenyns (Quick Sep), dann durch den Deutschen Linus Gerdemann, dessen Teilnahme an dieser Gruppe der beste Beitrag des Team Milram zum letzten Ardennen-Rennen sein sollte. Das Trio fuhr nie mehr als 15 Sekunden vor dem Feld, sorgte aber dafür, dass der Rückstand zu den Spitzenreitern sich weiter deutlich verringerte. An der Côte de la Redoute, ca. 35 Kilometer vor dem Ziel kamen die Gruppen und das Feld immer näher zusammen. Cyril Gautier kämpfte am längsten gegen die Einholung und obwohl er es nicht mehr vor dem Feld über den Berg schaffte, sicherte er sich mit 32 Punkten doch den Bergpreis von Lüttich-Bastogne-Lüttich vor Marcel Wyss, der auf die halbe Punktezahl kam. Und wieder war es Saxo Bank, dass dem Rennen beim Zusammenschluss Leben einhauchte. Nun war es der Russe Alexandr Kolobnev, der die anderen Teams zum Kontern aufforderte. Soloversuche: Gilbert ohne Glück, Andy Schleck stark José Serpa (Diquigiovanni) schloss als erster Fahrer zu Kolobnev auf, woraufhin dessen Teamkollege Karsten Kroon, Roman Kreuziger (Liquigas), Robert Gesink (Rabobank) und einige weitere folgten. Als auch diese Gruppe sich nicht wirklich absetzen konnte, sprang Philippe Gilbert (Silence-Lotto) aus dem Feld heraus, fuhr an der Gruppe vorbei und versuchte sich als Solist. Der Vierte des Amstel Gold Race kam an der 25-Kilometer-Marke bereits auf eine halbe Minute Vorsprung zu den ersten Verfolgern, die ihrerseits noch knapp vor dem Feld lagen. In der Côte de la Roche aux Faucons sammelte das Feld dann die unmittelbar Vorausfahrenden wieder ein, während Gilbert seinen Vorsprung von 30 Sekunden behaupten konnte. In dem im Schnitt fast 10% steilen Anstieg übernahm zum dritten Mal das extrem starke Saxo Bank Team die Initiative. Andy Schleck legte ein Tempo vor, dem irgendwann keiner mehr folgen konnte, das immer größer werdende Loch konnte keiner aus dem Feld mehr schließen. Als der jüngere der Schleck-Brüder Gilbert erreichte, lagen 20 Sekunden zwischen dem Duo und den nur noch etwa zwanzig Verfolgern. Gilbert musste einsehen, dass er mit dem Luxemburger nicht mithalten konnte und fiel wieder in die Gruppe zurück. Schleck profitierte aber von der Uneinigkeit hinter sich, wo keiner die Gruppe mit drei weiteren Fahrern von Saxo Bank nach vorne bringen wollte. Schleck nicht mehr zu stoppen Der gerade mal 23 Jahre junge Andy Schleck ließ mit dem größten Sieg seiner Karriere vor Augen nichts mehr anbrennen und ging mit einer Minute Vorsprung auf die letzten zehn Kilometer. Die Côte de Saint-Nicolas als letzter Anstieg vor dem Finale in Ans kostete ihn auch keine Zeit mehr. Cadel Evans (Silence-Lotto), Davide Rebellin (Diquiiovanni) und Damiano Cunego (Lampre) versuchten es zwar noch einmal, kamen aber nicht näher an Andy heran, dessen Bruder Frank sich dem Trio zudem als Aufpasser anhängte. Der Spanier Joaquin Rodriguez (Caisse d’Epargne), Teamkollege des heute nicht so starken Vorjahressiegers Alejandro Valverde, schloss noch zu dem Quartett auf, und setzte sich am Schlussanstieg in Ans ab. Mit 1:17 Minute Rückstand auf einen überragenden Andy Schleck erreichte Rodriguez als Zweiter das Ziel. Um den dritten Platz sprintete wenige Sekunden dahinter ein schon wieder fast 40 Fahrer großes Feld, aus dem sich Davide Rebellin nach seinem Sieg beim Flèche Wallonne einen weiteren Podiumsplatz holte. Philippe Gilbert wurde Vierter vor Amstel-Gewinner Serguei Ivanov (Katusha). Der Australier Simon Gerrans vertrat als Sechster das Schweizer Cervélo TestTeam erneut in den Top10, während die beiden einzigen Deutschen in der Gruppe nicht um die vorderen Plätze sprinteten. Fabian Wegmann (Team Milram) wurde 29., Paul Martens (Rabobank) landete drei Plätze weiter hinten. Der Österreicher Christian Pfannberger (Katusha) und der Schweizer Michael Albasini (Team Columbia) konnten diesmal nicht ganz vorne mitmischen und kamen mit mehreren Minuten Rückstand nur auf die Plätze 55 und 65. Weiterer Bericht: Fabian Wegmann bester Deutscher bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Junger Mann mit riesigem Vorsprung Andy Schleck beeindruckte heute mit einer außergewöhnlichen Leistung, die durch zwei Fakten deutlich unterstrichen wird. Als 23-Jähriger ist er der jüngste Sieger der "Doyenne", dem ältesten Klassiker, seit Steven Rooks, der 1983 noch ein Jahr jünger war. Zudem ist er der erste Fahrer seit elf Jahren, der mit mehr als einer Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten ins Ziel kam. 1998 gewann Michele Bartoli 1:13 Minute vor Laurent Jalabert. Nachdem sein Bruder Frank zuletzt zwei Mal den dritten Platz belegte, sorgte Andy für den zweiten luxemburgischen Sie in Lüttich nach Marcel Ernzer, der das Rennen 1954 gewann. -> Zum Resultat
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