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Fédrigo auf sechster Dauphiné-Etappe Stärkster in engen und steilen Gassen von Briancon
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12.06.2009

Fédrigo auf sechster Dauphiné-Etappe Stärkster in engen und steilen Gassen von Briancon

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Briancon, 12.06.2009 - Der Franzose Pierick Fédrigo vom Team Bouygues Telecom hat das sechste in den steilen Straßen Briancons endende Teilstück des Critériums Daphiné Libéré mit einem Antritt auf den letzten Metern vor dem entkräfteten Belgier Jurgen Van de Walle vom Team Quick Step, der noch als Führender die Flamme Rouge passiert hatte, einen wichtigen Sieg für sein französisches Team eingefahren und seinen zweiten Saisonerfolg feiern können. Der seit dem Vortag führende Alejandro Valverde erreichte gemeinsam mit seinen Verfolgern das Ziel und ist seinem Ziel, der Titelverteidigung, einen Schritt näher gekommen.

Anspruchsvolle Etappe zwischen Gap und Briancon
Die nach dem Zeitfahren mit 106 Kilometern Länge kürzeste Etappe begann mit lediglich noch 143 Fahrern, da der am Vortag am Ventoux zwischenzeitlich sehr aktive, dann aber eingebrochene Ivan Basso aufgrund von Fieber das sechste Teilstück nicht mehr aufnahm. Für den neuen Führenden Alejandro Valverde von Caisse d’Epargne war die Etappe zwischen Gap und Briancon ungeachtet ihrer Kürze ein Prüfstein auf dem Weg zum zweiten Gesamtsieg in Folge, denn mit dem in die HC-Kategorie eingestuften Col d’Izoard türmte sich der mit 2360 Metern über dem Meer höchste Berg vor den Fahrer auf, von dessen bei Kilometer 86 erreichten Gipfel eine Abfahrt bis nach Briancon den weiteren Weg darstellte, wo das Finale an einem 1280 Meter langen Anstieg der vierten Kategorie in der Altstadt ausgefochten werden sollte, wo 2007 eine Etappe des Giro d'Italia mit einem Sieg von Danilo Di Luca geendet hatte und der mit einer Maximalsteigung von 22,5% und den vorangegangenen Anstrengungen in seiner Einstufung trügerisch

14 Fahrer große Gruppe enteilt dem Peloton
Lange vor dem Col d’Izoard oder den letzten Kilometer in Briancon versuchte eine sich in der ein weiteres Mal sehr hektischen Anfangsphase gebildete 14-köpfige Gruppe den Grundstein vor den größten Schwierigkeiten des Tages einen möglicherweise entscheidenden Vorsprung herauszufahren. Neben dem im Gesamtklassement aus der Gruppe bestplatzierten Dänen Lars Yitting Bak van Saxo Bank, waren Juan Manuel Garate von Rabobank, Gorka Verdugo von Euskaltel-Euskadi, Stéphane Goubert von Ag2r-La Mondiale, Benoît Vaugrenard von Francaise des Jeux, Bingen Fernandez von Cofidis, Jurgen Van de Walle von Quick Step, Svein Tuft von Garmin-Slipstream, Pierrick Fédrigo von Bouygues Telecom, Mauro Santambrogio von Lampre, Gert Steegmans von Katusha, Markus Zberg von BMC, Aleksandr Kuschynski von Liquigas, und Alberto Fernandez von Fuji-Servetto an der Spitze vertreten, die nach 43,5 Kilometer an der Côte de Châteauroux-les-Alpes die erste Bergwertes des Tages, eine der vierten Kategorie, unter sich ausmachte, wenngleich der dort erstplatzierte Jurgen Van de Walle keine Gefahr für den seit seinem gestrigen Etappensieg im Trikot des besten Kletterers fahrenden Polen Sylvester Szmyd war. Das Augemerk des Belgiers wie auch das seiner Begleiter lag vielmehr auf einen Tagessieg, welcher in der Folge bei einem stetig wachsenden Vorsprung in erreichbare Nähe rückte. Dies lag zudem daran, dass es ausschließlich Valverdes Team Caisse d'Epargne war, welches gemäß der Verantwortung als Mannschaft des Spitzenreiters in der Gesamtwertung die Nachführarbeit übernahm. Bei einer verbleibenen Distant von 40 Kilometern betrug der Abstand zwischen den Spitzeneitern und dem Feld mit allen Favoriten fünf Minuten, doch eine Vorentscheidung war vor dem Col 'Izoard mitnichten gefallen.

Col d'Izoard formt Spitzenquartett
Erst als im Anstieg der Abstand sich beständig bei fünf Minuten stabilisierte, war ein Erfolg der Ausreißer wahrscheinlich geworden. Damit gingen erste Uneinigkeiten unter den Spitzenreitern einher, von denen sich überrschanderweise zunächst der Sprinter Gert Steegmans absetzte und neun Kilometer vor dem Gipfel vom schweizer Meister Markus Zberg, der auf der zweiten Etappe hinter Angelo Furlan den zweiten Platz belegt hatte, Begleitung erhielt. Der BMC-Profi legte allerdings keinen großen Wert auf eine Zusammenarbeit bzw. erachtete diese als nicht nützlich an, sodass er sich mit einer Tempoverschärfung seines Begleiters entledigte. Sein Solistendarsein war aber nur von kurzer Dauer, denn Jurgen Van de Walle gelang die Herstellung des Kontaktes. Bei siebeneinhalb ausstehenden Kilometern bis zur Bergwertung ließ Van de Walle den schwächelnden Schweizer sogar stehen, welcher sich nun in die erste Verfolgergruppe mit Stéphane Goubert, Gorka Verdugo und Juan Manuel Garate einordente, diese bald aber ebenso ziehen lassen musste. Unter der Reudzierung um Gorka Verdugo erreichten Goubert und Garate sechs Kiilometer vor dem höchsten Punkt der Etappe den Spitzenreiter Van de Walle und bildeten mit dem Belgier vom Team Quick Step ein Trio, das durch die von hinten komenden Pierrick Fédrigo und Lars Ytting Bak auf ein Quintett erwuchs. Für Bak war der Weg zur Spitze dabei etwas zu schnell gewesen und so musste der Däne noch bevor er die Gruppe richtig erreicht hatte der Fehleinschätzung seiner Verfassung Tribut zollen und die Segel streichen. Während das Quartett am Kopf des Rennens dem Tagessieg entgegenfuhr, kam es im Feld durch den auf Rang acht im Gesamtklassement platzierten Basken Mikel Astarloza von Euskaltel-Euskadi zu einem ersten Vorstoß am Berg, dem der Italiener Fabrice Piemontesi von Fuji-Servetto nachsetzte, allerdings den unaufhörlich in Richtung Spitze drängenden Astarloza nicht erreichte und in seiner Rolle als Verfolger von David Moncoutié vom Team Cofidis abgelöst wurde.

Vorbei an einigen Schneefeldern erreichten Goubert, Van de Walle, Fédrigo und Garate schließlich den Gipfel, an dem sich Fédrigo 40 Zähler und damit genau die von Szmyd am Mont Ventoux eingefahrenen Menge an Punkte sicherte und mit dem Träger des Bergtrikot gleichzog, zu dem ebenfalls der mit 30 Punkten zusätzlich zu den fünf von der ersten Bergprämien hinter Garate auf Rang drei bedachte Van de Walle beinahe aufschloss. Knapp vier Minuten später beendete Astarloza seine Fahrt bergauf, wodurch er zwar nicht ausreichend nah an die ersten Fahrer herangekommen war, um noch eine Rolle im Kampf um den Tagessieg zu spielen, zugleich aber eine Minute von seiner 2:44min großen Lücke zu Valverde im Gesamtklassement herausfgefahren hatte.

Entscheidung auf dem letzten Kilometer zugunsten von Fédrigo
Die folgende anspruchsvolle Abfahrt konnte wenig später Lars Ytting Bak dazu nutzen, fünf Kilometer vor dem Ziel wieder das Spitznenquartett aufzufüllen, nachdem er zuvor im Anstieg noch in diesem Vorhaben gescheitert war. Bis zu Beginn der Schlussteigung in Briancon blieb die Spitzenformation nicht mehr beisammen, denn Jurgen Van de Walle versuchte bereits in den letzten Kilometern der Abfahrt eine Basis für den Tagessieg zu legen. Mit einem kleinen Vorsprung begann der Belgier die Steigung, verlor aber schnell an Boden und wurde schließlich von Fédrigo 200 Meter vor dem Ziel gestellt, der nun keine große Mühe hatte, vorbeizuziehen und nach einem Etappensieg bei den Vier Tagen von Dünkirchen einen weiteren Erfolg zu verbuchen. Mit Mühe gelang es Van de Walle zumindest Rang zwei vor Stéphane Goubert zu verteidigen, bevor mit Juan Manuel Garate, Lars Ytting Bak, Aleksandr Kuschynski, Mauro Santambrogio und Bingen Fernandez weitere Fahrer der ehemaligen großen Spitzengruppe folgten. Den neuten Tagesrang bekleidete Mikel Astarloza, der sich nicht nur unter die besten Zehn des Tages vergekämpft hatte, sondern ebenso für seine Mühen mit dem vierten Gesamtrang 1:49min hinter Valverde belohnt wurde.

Valverde wahrt Gelbes Trikot
Der ganz in Gelb gekleidete Valverdeüberfuhr die Ziellinie zeitgleich mit seinen ärgsten Konkurrenten Alberto Contador und Cadel Evans 4:12min hinter dem Sieger Fédrigo, nachdem sich keiner der Favoriten zu einem Angriff auf den letzten 1,2 Kilometern entschließen konnte. Zwei Tage vor Ende der ProTour-Rundfahrt liegt damit Evans weiterhin 16 Sekunden hinter Valverde, gefolgt vom 1:04min zurückliegenden Contador. Wie schon Szmyd auf der vorherigen Etappe wurde der Tagessieger außerdem mit dem Bergtrikot prämiert, das Fédrigo mit fünf Punkten auf den bisherigen Innhaber Szmyd und sieben Sekunden auf den im Etappenfinale unterlegenen Van de Walle inne hat.

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Alejandro Valverde ist seinem Ziel, der Titelverteidigung, einen Schritt näher gekommen.
Alejandro Valverde ist seinem Ziel, der Titelverteidigung, einen Schritt näher gekommen.
Foto: Susi Götze, mehr Fotos unter: www.cyclinginside.com

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