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Tour de France Vorschau - Die Teams
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02.07.2009

Tour de France Vorschau - Die Teams

Info: Bildergalerie
Info: TOUR DE FRANCE | Startliste
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Wie jedes Jahr stellt die Tour de France das Saisonziel Nummer eins für die Topteams dar und dementsprechend gut besetzt reisen die Mannschaften zum Start nach Monaco an. LiVE-Radsport beleuchtet die einzelnen Teamaufstellungen.


Die Strecke | Die Anstiege | Die Teams | Die Favoriten (folgt morgen)




Aufgebot: José-Luis Arrieta, Cyril Dessel, Vladimir Efimkin, Stéphane Goubert, Lloyd Mondory, Nicolas Roche, Rinaldo Nocentini, Hubert Dupont, Christophe Riblon

Mit einer neuen optischen Identität will das Team Ag2r-La Mondiale bei der Tour Hand in Hand mit sportlichen Leistungen in Erscheinung treten und schickt das wohl hochkarätigste Team aller französischen Mannschaft zur Frankreichrundfahrt. Mit den guten Bergfahrern José Luis Arrieta, Cyril Dessel, Stéphane Goubert und Vladimir Efimkin wird man das neue hellbau-braune Design besonders häufig in Fluchtgruppen während der Bergetappen sehen. Hinzu kommt mit dem Italiener und Etappensieger der Kalifornien-Rundfahrt Rinaldo Nocentini ein Spezialist für klassikerähnliche Etappen, der nach einem bisher mäßigen Jahr bei der Tour einen Tageserfolg anpeilt. Mit dem einem Tag vor Beginn in Monaco 25 Jahre alt werdenden frisch gebackenen irischen Meister Nicolas Roche und dem Franzosen Lloyd Mondory runden zwei spurtstarke Fahrer die Formation ab und vervollständigen das Bild einer starken Mannschaft.





Aufgebot: Christophe Moreau, Maxime Bouet, Sylvain Calzati, Brice Feillu, Romain Feillu, Eduardo Gonzalo, David Le Lay, Geoffroy Lequatre, Nicolas Vogondy

Das französische Team Agritubel kann bisher auf eine sehr erfolgreiche bisherige Saison zurückblicken, in der die Mannschaft vor allem bei kleineren französischen Rennen aufzutrumpfen wusste und für den Sponsor wichtige Siege einfuhr. Vor allem der folgerichtig für die Tour aufgestellte David Le Lay wusste mit den Gesamtsiegen bei den 3 Jours de Vaucluse und dem Circuit de la Sarthe zu überzeugen, ähnliche wie Maxime Bouet, der bei den 3 Jours de Vaucluse eine Etappe gewann, bei der Alentejo-Rundfahrt eine Etappe so wie die Gesamtwertung für sich entschied und sich außerdem Ende Mai den Sieg beim Eintagesrennen Boucles de l'Aulne sicherte. Auch die ebenfalls im Tour-Aufgebot befindlichen Romain Feillu und Nicolas Vogondy trugen sich bei der Tour de Picardie bzw. der Rhône Alpes Isère Tour als Sieger ein, der Gesamtsieger der letztgenannten Rundfahrt Yann Huguet wurde jedoch nicht berücksichtigt. Im Gegensatz zu diesen Leistungen muten die bisherigen Ergebnisse des nominellen Kapitäns Christophe Moreau deutlich ernüchternder an, ließ aber immer wieder kurz aufhorchen, als er Elfter bei Paris-Nizza, Vierter bei der Alentejo-Rundfahrt und Fünfter beim GP Schwarzwald wurde. Dass der mittlerweile 38-Jährige deutlich über seinen Zenit hinaus ist, dürfte zwar den Teamverantwortlichen bewusst sein, doch diese haben ein ebenso feines Gespür dafür, wie ein kämpfender Christophe Moreau die Franzosen entzücken kann.





Aufgebot: Lance Armstrong, Alberto Contador, Andreas Klöden, Levi Leipheimer, Gregory Rast, Yaroslav Popovych, Dimitriy Muravyev, Haimar Zubeldia, Sergio Paulinho

In der Mannschaft Astana vereinigen sich insgesamt vier Podiumskandidaten, von denen der siebenfache Toursieger Lance Armstrong und der Gewinner aller drei Grand-Tours Alberto Contador als Doppelspitze herausstechen und eine schlagkräftige Formation anführen, in der sich mit Andreas Klöden und Levi Leipheimer zwei Edelhelfer befinden, die in anderen Mannschaften ohne Zweifel die Kapitänsrolle inne haben würden. Mit dem Ukrainer Yaroslav Popovych und dem Basken Haimar Zubeldia befinden sich zwei weitere starke Bergfahrer im Aufgebot, welche am Berg für eine Ausdünnung sorgen sollen. Im Falle einer Trikotübernahme können der Schweizer Gregory Rast, der Kasache Dimitriy Muravyev und der Portugiese Sergio Paulinho auch auf den Flachetappen wichtige Helferdienste verrichten und Fluchtgruppen kontrollieren. Nach Beseitigung der finanziellen Schwierigkeiten wird sich das Team Astana wohl kaum daran hindern lassen, bei der Tour de France für sportliche Schlagzeilen zu sorgen, doch ob am Ende ein hellblaues Trikot den ersten Podiumsplatz in Paris zieren wird, darüber wird die innere Einigkeit und das nötige Glück entscheiden.





Aufgebot: Yukiya Arashiro, William Bonnet, Saïd Haddou, Laurent Levefre, Alexandre Pichot, Pierrick Fédrigo, Pierre Rolland, Yuriy Trofimov, Thomas Voeckler

Im Farbenspektrum der Fluchtgruppen der Tour wird das Hellblau der Mannschaft Bouygues Telecom bei der Tour de France wohl nur äußerst selten fehlen, entspricht doch schließlich die häufige Vertretung in Ausreißergruppe der Haupttaktik der französischen Mannschaft, die bei der diesjährigen Dauphiné Libéré mit dem als Etappensieger erfolgreichen und in der Tourformation befindlichen Pierrick Fédrigo zum Erfolg gekommen und für den unerschütterlichen Mut belohnt worden war. Sollte man in dieser Gemeinschaft einen Kapitän suchen wollen, so würde man diesem am ehesten in Person von Thomas Voeckler finden, der in Frankreich mit dem Gewinn des Etoile de Bessèges, der Tour du haut Var und dem Eintagesrennen Trophée de Grimpeurs eine bisher äußerst erfolgreiche Saison bestritt und mit seiner kämpferischen Fahrweise auch in diesem Jahr versuchen wird die Herzen der Fans zu gewinnen. Mit den Neuzugängen William Bonnet und Pierre Rolland vom Ende 2008 aufgelösten Rennstall Crédit Agricole schuf man sich außerdem zwei weitere Optionen für bergiges Terrain, auf dem man bisher die Trkots von Bouygues Telecom eher seltener erblickte.





Aufgebot: David Arroyo, Luis Leon Sanchez, José Ivan Gutierrez, Oscar Pereiro, Luis Pasamontes, Rui Costa, Joaquin Rojas Gil , Arnaud Coyot, Rigoberto Uran

In der Breite stark aufgestellt fehlt dem Team Caisse d'Epargne die absolute Spitze, welche nach Valverdes Sperrung durch das italienische olympische Kommitee in Verbindung mit dem Abstecher der Tour nach Italien der Toursieger von 2006, Oscar Pereiro, übernehmen könnte. Als weiterer Kandidat auf die Kapitänsrolle wird daneben der Gewinner der Mittelmeer-Rundfahrt und der Fernfahrt Paris-Nizza Luis Leon Sanchez gehandelt. Unabhängig wer als Mittelpunkt der Mannschaft eingesetzt wird, stehen demjenigen mit David Arroyo, José Ivan Gutierrez und Luis Pasamontes hochklassige Helfer zur Seite. Auf Jagd nach Etappenerfolgen könnte Joaquin Rojas Gil gehen, der mit seinen vielseitigen Qualitäten auf beinahe jedem Terrain zu beachten ist.





Aufgebot: Carlos Sastre, Thor Hushovd, Heinrich Haussler, Inigo Cuesta, Volodymir Gustov, Andreas Klier, Hayden Roulston, Brett Lancaster, José Angel Gomez Marchante

Zur neuen Saison ins Leben gerufen, schoss das in der Schweiz ansässige Cervélo TestTeam weit über die Erwartungen hinaus. Zu einem Symbol des im vergangenen Jahr noch für das Team CSC-Saxo Bank als Ausrüster aktiven kanadischen Rahmenbauers avanvierte Heinrich Haussler mit Siegen bei der Algarve-Rundfahrt, Paris-Nizza und seinen hervorragenden zweiten Plätzen bei Mailand-San Remo un der Flandern-Rundfahrt, zu denen sich weitere gute Resultate unter anderem bei Paris Roubaix gesellten, ehe der Deutsch-Australier eine Pause einlegte und Ende Mai in ähnlicher Stärke bei der Bayern-Rundfahrt zurückkehrte, wo er ebenso wie bei den darauffolgenden Neuseen Classics nur von André Greipel an weiteren Saisonerfolgen gehindert wurde. Mit seinem Sieg beim GP Triberg Schwarzwald holte er dies bald nach und wählte den schweizer Weg der Tourvorbereitung mit dem als Dritter abgeschlossenen GP Kanton Aargau-Gippingen und der Tour de Suisse, bei der er im Zeitfahren seine Form aufblitzen ließ. Angesichts seiner Leistungen musste der vor der Saison noch unbestrittene Sprintkapitän Thor Hushovd seinen Status als Nummer eins abgeben und dürfte sich die Rolle der Sprinters mit Haussler teilen. Mit einem im Gegensatz dazu unauffälligen Saisonbeginn bereitete sich der Vorjahressieger Carlos Sastre auf das Unternehmen Titelverteidigung bei der wichtigsten Rundfahrt der Welt vor und fuhr beim Giro d'Italia mit zwei Tagessiegen und dem vierten Gesamtrang erstmals in seiner Karriere Spitzenresultate ein. In den Bergen werden ihm vor allem Inigo Cuesta sowie José Angel Gomez Marchante zur Seite stehen und ihn nach Möglichkeiten unterstützen. Zwar mutet das Aufgebot insgesamt bei weitem nicht von einer Klasse einer Astana-Mannschaft an, doch es wäre nicht verwunderlich, wenn das Cervélo TestTeam in dieser Saison ein weiteres Mal die Einschätzungen übertreffen würde.





Aufgebot: David Moncoutié, Amael Moinard, Rémi Pauriol, Stephane Augé, Samuel Dumoulin, Leonardo Duque, Bingen Fernandez, Christophe Kern, Sébastien Minard

Gestärkt durch die vorzeitige Verlängerung des Engagements des Hauptsponsors Cofidis wird die bisher ohne große Siege in der Saison gebliebene Mannschaft um den Bergkönig der letztjährigen Spanienrundfahrt David Moncoutié auf eine schlagkräftige Formation zurückgreifen können, um beim wichtigsten Rennen des Jahres Erfolge zu feiern. Neben dem Bergstarken Moncoutié, der in dieser Saison nach einem Erfolg bei der Mittelmeer-Rundfahrt und einem Tagessieg beim Critérium du Dauphiné Libéré seinen guten Eindruck von der letztjährigen Vuelta a Espana fortsetzte, werden vorrangig Stephane Augé und Samuel Dumoulin den Sprung in die Ausreißergruppen versuchen, während sich Leonardo Duque auf hügelige Teilstücke mit einem möglichen Sprintfinale verlegen wird. Ohne Ambitionen auf das Gesamtklassement könnte die Teamleitung daneben einen Blick auf das Bergtrikot geworfen haben, das in diesem Jahr in Reichweite Moncoutiés liegen dürfte. Ihm bei diesem Vorhaben unterstützen könnte der beim GP d'Ouverture La Marseillaise und GP Lugano bei zwei mittelschweren Eintagesrennen erfolgreiche Rémi Pauriol, wenngleich bei aller Hilfe die Speerspitze Moncoutié wie auch die anderen Teammitglieder auf das nötige Glück angewiesen sind, wollen sie der Tour ihren Stempel aufdrücken.





Aufgebot: Mikel Astarloza, Igor Anton, Gorka Verdugo, Egoi Martinez, Koldo Fernandez, Amets Txurruka, Ruben Perez, Alan Perez, Juan José Oroz

Die Zeiten eines um den Toursieg mitkämpfenden Euskaltel-Teams scheinen passé, doch in diesem Jahr birgt Mikel Astarloza das Potential in sich seinem vierten Gesamtrang bei der Volta a Catalunya und seinem mit einem fünften Rang prämierten Auftreten bei der Dauphiné Libéré eine gute Leistung bei der Tour de France folgen zu lassen. Mit dem Rückkehr des Mannschaftszeitfahrens dürfte dem baskischen Team allerdings keine perfekte Ausgangsposition gediegen sein. Gleichwohl verfügt Euskaltel-Euskadi über weitere Optionen in Person von Igor Anton oder Egoi Martinez, denen ambitionierte Fluchtversuche auf den Bergetappen zuzutrauen sind. Mit Koldo Fernandez besitzt man zudem im oft nur auf die Kletterfähigkeiten reduzierten Team einen Sprinter, der jedoch nach einem mit fünf Siegen sehr erfolgreichen Jahr 2008 in dieser Saison mit einem Tagessieg bei der Algarve-Rundfahrt nur bedingt an jene Leistungen anknüpfen konnte. Bei der als Vorbereitung genutzten Tour de Suisse gelang dem spurtstarken 27-Jährigen zumindest ein siebter Platz und somit ein Zeichen für einen Formaufschwung. Für Bewegung sorgen dürften daneben der im Jahr 2007 als kämpferischter Fahrer ausgezeichnete Amets Txurruka so wie Ruben Perez, dessen Namensvetter Alan Perez und Juan José Oroz, die bereits oft die Farben der Mannschaft in Fluchtgruppen vertraten. Sollte am Ende dieser Bemühungen ein Sieg oder ein in anderer Form guters Ergebnis stehen, hätte man die Möglichkeiten der Formation in vollstem Umfang ausgeschöpft.





Aufgebot: Sandy Casar, Jérôme Coppel, Anthony Geslin, Yauheni Hutarovich, Sébastien Joly, Christophe Le Mevel, Jérémy Roy, Benoît Vaugrenard, Jussi Veikkanen

Die Männer in Weiß-Blau mit dem Logo des vierblättrigen Kleeblattes auf ihren Trikots werden ihren Fokus wie fast in jedem Jahr auf das Erringen von Tageserfolgen legen. Mit dem frisch als Landesmeister gekrönten Weissrussen Yauheni Hutarovich und dem bei der nationalen Meisterschaft zweitplatzierten Franzosen Anthony Gesin bietet Francaise des Jeux dabei zwei spurtstarke Fahrer auf, die aus Fluchtgruppen heraus Sprints gewinnen könnten. Für das bergige Terrain werden Sandy Casar und der Gesamtzehnte der Dauphiné Libéré Christophe Le Mevel den Sponsor im Rampenlicht zu präsentieren versuchen oder gar einen Angriff auf das Bergtrikot unternehmen. Ob am Ende in Paris für Fdjeux eine zufriedenstellende Bilanz steht, wird maßgeblich von dem Erfolg der Ausreißergruppen abhängig sein, in denen aus Sicht des Managers Marc Madiot eine möglichst häufige und zahlreiche Vertretung von Nöten ist.





Aufgebot: Julian Dean, Tyler Farrar, Ryder Hesjedal, Martijn Maaskant, David Millar, Danny Pate, Christian Vandevelde, Bradley Wiggins, David Zabriskie

Obwohl mit Christian Vandevelde die diesjährige Formation vom Team Garmin-Slipstream den Tourfünften des vergangenen Jahres beinhaltet, so speziell ausgerichtet erscheint das Aufgebot auf das Auftaktzeitfahren und das Mannschaftszeitfahren. Mit David Millar, dem erwähnten Vandevelde, Bradley Wiggins und David Zabriskie könnten vier herausragende Fahrer im Kampf gegen die Uhr für ein hohes Tempo sorgen, damit der noch beim Giro d'Italia geplante Coup zum Auftakt in Venedig in etwas anderer Form bei der Tour de France gelingt. Parallel dazu bietet Teammanager Jonathan Vaughters mit Julian Dean und Tyler Farrar ein Spurtduo auf, dessen zweitgenannter Bestandteil bei der Tour Zeeland in den Niederlanden Mitte Juni sich mit zwei Tageserfolgen und dem Gesamtsieg den letzten Schwung holte bzw. die Dynamik des Frühjahrs wieder aufnahm, als er zahlreiche gute Platzierungen einfuhr und eine Etappe bei Tirreno-Adriatico gewann. Auch beim Giro d'Italia präsentierte sich Farrar in bester Verfassung und verpasste zwei Mal als Etappenzweiter nur knapp einen Etappenerfolg und seinen ersten großen Sieg, den er nun bei der Tour de France anvisiert hat. Somit wird man die Trikots von Garmin-Slipstream wohl speziell in den Zeitfahren und in den Sprints vorne sehen, auch wenn es nicht auszuschließen ist, dass Christian Vandevelde oder der zeitweise bei der Dauphiné Libéré am Berg überraschend starke David Millar für eine oder mehrere Überraschungen sorgen.





Aufgebot: Filippo Pozzato, Danilo Napolitano, Vladimir Karpets, Alexander Botcharov, Serguei Ivanov, Mikhail Ignatiev, Nikolai Trussov, Joan Horrach, Stijn Vandenbergh

Das einzige russische Topteam vereinigt auch bei der Tour de France die Elite des Herkunftslandes in einem Team und zieht mit einer von vom Gesamzeiten der Tour de Romandie Vladimir Karpets angeführten Frantkion, die über Alexander Botcharov, Serguei Ivanov, Mikhail Ignatiev bis zu Nikolau Trussov reicht, in die Tour de France. Neben Karpets, dessen Hauptaugenmerk auf dem Gesamtklassement liegen wird, stechen die beiden bisher besonders im Frühjahr erfolgreichen Italiener Filippo Pozzato und Danilo Napolitano heraus, die ein nicht zu unterschätzendes Sprintgespann bilden werden. Bei einer Gesamtbetrachtung des Team Katusha kristallisiert sich kein Terrain heraus, auf dem die Fahrer in Weiss-Blau-Rot eine Dominanz ausstrahlen können, doch gemessen am Leistungsniveau der Fahrer un ihrer Vielseitigkeit ist die Flexibilität die wohl größte Stärke der Tour-Formation.





Aufgebot: Marzio Bruseghin, Alessandro Ballan, Simon Spilak, Angelo Furlan, Marcin Sapa, David Loosli, Mauro Santambrogio, Daniele Righi, Marco Bandiera

Es fällt schwer zu glauben, dass das Team Lampre-NGC als eines der Protagonisten hevortreten wird und das obwohl von der Papierform eigentlich vieles für die Formation spricht. Auf den zweiten Blick jedoch treten einige Schwächen hervor, die mit Marzio Bruseghin beginnen. Der italienische Zeitfahrspezialist hatte sich während des Giro d'Italia mit der Teamleitung überworfen, als er den Fahrerprotest in Mailand unterstützte, und blieb bei den italienischen Zeitfahrmeisterschaft eineinhalb Wochen vor Beginn der Tour deutlich hinter seinem Leistungsvermögen zurück. Schillernd nach Außen hin erscheinend täuscht daneben das Dress von Weltmeister Alessandro Ballan über dessen Formzustand hinweg, nachdem er eine langwierige Viruserkrankung zu überstehen hatte, die ihn bereits im Frühjahr zurückwarf. Ohne Damiano Cunego, für den die Frankreichrundfahrt dieses Jahr nicht im Programm steht, sind maximal David Loosli und der jüngst bei seiner Heimrundfahrt in Slowenien auf einer Etappe eindrucksvoll erfolgreiche Simon Spilak in der Lage das Team auf den Bergetappen in Ausreißergruppen zu repräsentieren. Ebenfalls nur mit Außenseiterchacnen ausgestattet ist die Sprinterfraktion um Angelo Furlan, welcher noch beim Critérium du Dauphiné Libéré mit einem Etappensieg einen Formnachweis erbrachte. Für große Überraschungen erscheint daher das Team Lampre nicht in der Lage, jedoch sind Achtungserfolge und vielleicht mit etwas Glück gar ein Etappensieg nicht auszuschließen.





Aufgebot: Vincenzo Nibali, Daniele Bennati, Fabio Sabatini, Franco Pellizotti, Alessandro Vanotti, Roman Kreuziger, Brian Vandborg, Frederik Willems, Alexandr Kuschynski

Als eine der wenigen Mannschaften spielt die Tour de France in der Gewichtung der Saisonziele für das Team Liquigas eine eher untergeordnete Rolle, was sich dadurch zeigte, dass das Aushängeschild des Teams, Ivan Basso, nach seinem Jahreshöhepunkt bei der Jubiläumsausgabe des Giro d'Italia keinen Start bei der Frankreichrundfahrt ins Auge fasste und die Kapitänsrolle seinem Landsmann Vincenzo Nibali und dem Tschechen Roman Kreuziger überließ. Während erstgenannter den Vorbereitungsweg über das Critérium du Dauhpiné Libéré und das von ihm gewonnene schwierige Eintagesrennen Giro dell'Appennino wählte, nahm Roman Kreuziger nach seinem Gesamtsieg bei der Tour de Romandie Anfang Mai jüngst die Titelverteidigung bei der zweiten wichtigen schweizer Rundfahrt, der Tour de Suisse, in Angriff, welchen er verfehlte, sich jedoch hinter den beiden zeitfahrstarken Fabian Cancellara und Tony Martin vor Andreas Klöden und Vladimir Karpets auf dem dritten Rang platzierte. Den beiden gleichberechtigen Köpfen der Mannschaft wird der Giro-Dritte Franco Pellizotti zu helfen versuchen und dabei den Belgier Frederik Willems so wie den Weisrussen Alexandr Kuschynski an seiner Seite wissen. Neben dem Gesamtklassement wird die Mannschaft außerdem auf die Massenankünfte ausgerichtet sein, bei denen Daniele Bennati unbestritten die Hauptrolle spielen und nach dem spanischen Eintagesrennen Trofeo Inca, einem Etappensieg beim Giro di Grosseto so wie einem Etappen- und dem Gesamtsieg bei der Sardinien-Rundfahrt den fünften Sieg im Jahr 2009 anpeilen wird.





Aufgebot: Carlos Barredo, Sylvain Chavanel, Steven de Jongh, Stijn Devolder, Jérôme Pineau, Sébastien Rosseler, Matteo Tosatto, Jürgen Van De Walle, Tom Boonen

Für die belgische Mannschaft Quick Step geriet die Phase der Tourvorbereitung zu einer unangenehmen Debatte über die Teilnahme Tom Boonens, dem eine zweiter postiver Dopingprobe auf Kokain, was allerdings aufgrund des Zeitpunkt außerhalb eines Wettkampfes nicht als Dopingnachweis gewertet wurde, beinahe zum Verhängnis geriet, sodass dem belgischen Meister und Gewinner des Grünen Trikots 2007 der Start verwehrt geblieben wäre. Einen Tag vor Beginn der Tour fiel doch noch die Gerichtsentscheidung zu seinen Gunsten und der zweifache Sieger von Paris-Roubaix, der bei vier Tour-Teilnahmen sechs Tagessiege feiern konnte, stieß zu seinem Team in seinem Wohnsitz Monaco hinzu. Unabhängig von der Sprinterdebatte kann man bei Quick Step auf weitere gute Fahrer zurückgreifen, darunter der zweifache Gewinner der Flandern-Rundfahrt, Stijn Devolder, der vielseitig für Furore sorgen kann. Noch für das Team Discovery Channel unterwegs ließ Devolder im Jahr 2007 mit dem Gewinn der Österreich-Rundfahrt und guten Platzierungen bei der Spanienrundfahrt neben seinen Klassikerfähigkeiten eine gewisse Qualität an den Bergen erkennen, konnte diese Leistung in den folgenden Jahren bei Quick Step allerdings nicht wieder abrufen, während er sich bei den Klassiken zum nahezu gleichwertigen Fahrer im Team wie Tom Boonen aufschwang. Im Vergleich zum Vorjahr wird das Team mit dem von Bouygues Telecom gewechselten Jérôme Pineau und Sylvain Chavanel, der 2008 bei Cofidis unter Vertrag stand, um zwei angriffslustige Franzosen aufgewertet, von denen letzterer, der im bisherigen Verlauf seine Verpflichtung deutlich rechtfertigte und bei Paris-Nizza einen Saisonerfolg feierte, bei der Großen Schleife 2008 sich den ersehnten Traum eines Tagessieges erfüllte und diesen wiederholen möchte. Beweisen muss sich hingegen der im letzten Jahr auf der 18. Etappe Marcus Burghardt im Duell um den Etappensieg unterlegene Carlos Barredo, dessen Jahr nicht zufriedenstellend verlief, der sich aber bei den spanischen Zeitfahr- und Straßenmeisterschaften mit Platz 7 bzw. 18 in ansteigender Form präsentierte. Bei einer Gesamtbetrachtung erscheint die Formation als ein harmonisches Gefüge von starken Einzelfahrern, das sich nach den Querelen um Tom Boonen von der Last der Negativschlagzeilen mit sportlichen Höchstleistungen befreien kann.





Aufgebot: Stef Clement, Juan Antonio Flecha, Oscar Freire, Juan Manuel Garate, Robert Gesink, Denis Menchov, Grischa Niermann, Joost Posthuma, Laurens Ten Dam

Nicht zuletzt durch den Giro-Triumph ist das niederländische Team Rabobank mit zu einer Favoritenmannschaft aufgestiegen und hat den Status einer in allen Bereich ambitionierten Formation erreicht, die neben dem mit der Bronzemedaille bei den Welttitelkämpfen von Stuttgart dekorierten Zeitfahrspezialisten Stef Clement, dem Fluchtexperten Juan Antonio Flecha den dreifachen Weltmeister Oscar Freire aufbietet. Bisher gelangen dem Spanier zwei Tageserfolge bei der Tour de Romandie, dem beinahe ein weiterer bei der Tour de Suisse hinzugekommen wäre, lediglich Mark Cavendish wusste dies zu verhindern. Neben jener auf Tageserfolge fokussierten Fraktion bilden Juan Manuel Garate, Robert Gesink und Joost Posthuma mit Denis Menchov an der Spitze die Speerspitze für das Gesamtklassement. Neben Alberto Contador könnte sich Denis Menchov nach seinen Siegen bei der Vuelta a Espana 2005 und 2007 und seinem diesjährigen Gewinn des Giros zum zweiten aktiven Fahrer aufschwingen, der bei allen drei Rundfahrten Gesamtsiege feiern konnte. In wie weit der Russe seine Form konservieren oder neu aufbauen konnte, bleibt allerdings abzuwarten.





Aufgebot: Cadel Evans, Jurgen Van den Broeck, Charles Wegelius, Johan Vansummeren, Greg Van Avermaet, Staf Scheirlinckx, Mickaël Delage, Matthew Lloyd, Sebastian Lang

Wer an Silence-Lotto denkt, dem kommt automatisch Cadel Evans in den Sinn, der 2009 ein weiteres Mal zu der Erfüllung seines Traums, dem Gewinn der Tour de France, ansetzt ein ganz auf ihn ausgerichtetes Team hinter sich weiß, das nach der positiven Dopingprobe von Thomas Dekker einen für die Berge eingeplanten Helfer verlor, der mit dem ebenfalls kletterstarken Briten Charles Wegelius ersetzt wurde und mit Jurgen Van den Broeck einen zweiten guten Helfer am Berg für den Gesamtzweiten von 2007 und 2008 aufbietet, welches aber als die wohl schwächste Favoritenmannschaft auf diesem Terrain ins Rennen gehen wird. Für die Ebene wird diese Zusammensetzung vom spurtstarken Greg Van Avermaet, Staf Scheirlinckx und Mickaël Delage ergänzt, während der Deutsche Sebastian Lang neben seiner Tempoarbeit für die Dynamik im Mannschaftszeitfahren sorgen soll. Fraglich bleibt, in wie weit das Team über drei Wochen mit eventueller Führungsverantwortung in dieser Form dem Druck der Konkurrenz standhalten kann.





Aufgebot: Simon Geschke, Thierry Hupond, Cyril Lemoine, Jonathan Hivert, Fumiyuki Beppu, Piet Rooijakkers, Albert Timmer, Koen de Kort, Kenny Van Hummel

Im Aufgebot des niederländischen per Wild Card zugelassenen Rennstall Skil-Shimano, der in diesem Jahr zum ersten Mal zur Tour eingelagen wurde, stechen im Aufgebot vor allem die Namen Jonathan Hivert und Kenny Van Hummel, die mit komplett anderen Spezialitäten die Teamleitung im bisherigen Verlauf zufriedenstellten. Erstgenanntem gelang nach guten Platzierungen beim Étoile de Besseges bei der vielbeachteten Fernfahrt Paris-Nizza ein hervorragender achter Gesamtplatz, dem noch ein fünfter Platz bei der Hel van Het Mergelland folgte. Bei der Anfang Juni begonnenen Luxemburg-Rundfahrt meldete sich Hivert dann mit dem zweiten Platz im Prolog zurück und bestätigte seine erste gute Saisonhälfte, auch wenn er danach das Rennen beendete. Für die Siege des Rennstalls zeigte sich neben dem auf der vierten Etappe der Zeeland Tour erfolgreichen und nicht nominierten Robert Wagner, vorrangig der Niederländer Kenny Van Hummel verantwortlich, welcher mit der Ronde van Overijssel, der Ronde van Friesland, dem Dutch Food Valley Classic und der Tour de Rijken neben einem Etappenerfolg bei den Vier Tagen von Dünkirchen gleich vier Siege bei Eintagesrennen in den Niederlanden feierte. Somit kann Skil-Shimano für Szenarien mit Fluchtgruppen, als auch mit Massenankünften einige Karten spielen und mit etwas Glück vielleicht einen Etappensieg erringen. Ob mit oder ohne Tageserfolg gilt es jedoch sich gut zu präsentieren und die Einladung der Organisatoren zu rechtfertigen.





Aufgebot: Mark Cavendish, Michael Rogers, Tony Martin, George Hincapie, Kim Kirchen, Bernhard Eisel, Maxime Monfort, Bert Grabsch, Mark Renshaw

Aus einer schier unglaublich großen Anzahl von Weltklassefahrern war die Teamleitung vom Team Columbia-HTC gezwungen neun Profis auszuwählen, auch wenn man fast zwei solcher Abordnungen auf gleichem Niveau nach Frankreich hätte schicken können. Am Ende fiel neben dem gesetzten und derzeit in Sprints unerreichbaren Mark Cavendish, dem Kapitän für die Gesamtwertung Michael Rogers, dem Nachwuchstalent Tony Martin, dem Routninier George Hincapie und dem letztjährigen für eine Tage in Gelb unterwegs gewesenen Kim Kirchen die Wahl auf die für Cavendish wichtige Anfahrer Bernhard Eisel und Mark Renshaw. Für die Zeitfahren bietet Columbia-HTC mit dem Zeitfahrweltmeister und dreifachen deutschen Meister in dieser Disziplin Bert Grabsch eine Spitzenpersonalie auf, die zusammen mit Tony Martin das Team in den Zeitfahrprüfungen vorne präsentieren wird und zu den ärgsten Gegenspielern von Fabian Cancellara zu zählen ist. Dazu schaffte Maxime Monfort als Unterstützer für Rogers und Kirchen den Sprung ins Touraufgeboot, womit es der derzeit auf hohem Niveau fahrende André Greipel trotz herausragender Leistungen keinen Platz mehr in der Mannschaft gab. Auch ohne Greipel dürfte Columbia bei der Frankreichrundfahrt eine der prägenden Rollen in Besitz nehmen und angesichts der kaum zu brechenden Sprintdominanz eines Mark Cavendish erscheint es sehr wahrscheinlich, dass das mit 49 Erfolgen große Siegeskonto während der drei Wochen in Frankreich weiter anwachsen wird.





Aufgebot: Gerald Ciolek, Markus Fothen, Johannes Fröhlinger, Linus Gerdemann, Christian Knees, Niki Terpstra, Peter Velits, Fabian Wegmann, Peter Wrolich

Bei kaum einem Mannschaft wurde im bisherigen Saisonverlauf der Unterschied zwischen Anspruch von Außen und Realtät so deutlich. Nach einem sehr ernüchternden Saisonbeginn kam das einzige deutsche ProTour-Team immer besser in Fahrt und feierte bei der Bayern-Rundfahrt durch Linus Gerdemann und der Daupihné Libéré duch Niki Terpstra einen wichtigen Gesamt- bzw. Etappenerfolg. Mit dem bisher nur bei der Trofeo Mallorca erfolgreichen Gerald Ciolek versucht bei der Tour de France ein weiterer Hoffnungsträger an diese Erfolge anzuknüpfen. Sollte im Gesamtklassement das Ass Gerdemann, der auf die deutsche Straßenmeisterschaft verzichtete und ein Trainingslager auf Mallorca einlegte, nicht stechen, steht mit Christian Knees ein weiterer potentieller Kandidat bereit und auch der zweifache deutsche Meister ist in der Lage mit seinen Angriffen für einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Es ist zugleich auch die Probe, ob das Konzept Milram Früchte trägt und als behutsamer Gegenentwurf zu den vom Erfolgsdruck der vergangenen Jahren geprägten Teamphilosophien funktioniert.





Aufgebot: Kurt-Asle Arvesen, Fabian Cancellara, Stuart O'Grady, Gustav Erik Larsson, Andy Schleck, Fränk Schleck, Chris Anker Sørensen, Nicki Sørensen, Jens Voigt

Im letzten Jahr mit dem Toursieg durch den zum Cervélo TestTeam abgewanderten Carlos Sastre verwöhnt, wird man sich im Rennstall von Bjarne Riis in dieser Saison eher kleinere Ziele setzen oder sie zumindest nach unten korrigeren. Gleichwohl besitzt man bei Saxo Bank mit dem überragenden Zeitfahrer und Tour de Suisse Gesamtsieger Fabian Cancellara einen hochgehandelten Favoriten auf den Auftaktsieg beim Einzelzeitfahren in Monaco. Außerhelb der Zeitfahrkonkurrenzen wird sich der Schweizer ebenso wie die anderen Fahrer des Teams ganz in den Dienst von Andy Schleck stellen, der im letzten Jahr das Weisse Trikot für den besten Jungprofi gewann und bei der 96. Austragung nun das erste Mal in seiner Karriere an der Spitze einer Mannschaft steht. Sollte der Luxemburger sich nicht unter den Besten behaupten können, hat Bjarne Riis mit dessen Bruder Fränk Schleck einen weiteren Trumpf in der Hinterhand und mit Kurt-Asle Arvesen, Stuart O'Grady und Jens Voigt drei erfahrene Etappenjäger dabei, die in der Lage wären Tagessiege durch die Beteiligung an Fluchtgruppen zu erringen.





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