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Mittelmeer-Rundfahrt: Hutarovich schreibt Erfolgsgeschichte des Vorjahres fort
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10.02.2010

Mittelmeer-Rundfahrt: Hutarovich schreibt Erfolgsgeschichte des Vorjahres fort

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Sauvian, 10.02.10 - Schon auf der ersten Etappe der fünftägigen Mittelmeerrundfahrt hat der Weißrusse Yauheni Hutarovich (Française des Jeux) seinen beiden Tageserfolgen aus dem Vorjahr einen weiteren hinzufügen können. Der 26-jährige Meister seines Landes setzte sich im Sprint gegen den Franzosen William Bonnet (Bbox Bouygues Telecom) sowie gegen Maxim Iglinsky (Astana) aus Kasachstan durch und wird morgen das gelbe Leadertrikot tragen dürfen. Eisiger Wind führte dazu, dass der größte Teil des Fahrerfeldes schon mehrere Minuten Rückstand kassierte.

Fakten und Zahlen zur 37. Austragung
Die Mittelmeerrundfahrt - Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel wie sie mit voller Bezeichnung heißt - wird in ununterbrochener Folge seit 1974 ausgetragen. Nur wenige Tage nach Beendigung des Etoile de Besseges starteten in derselben Region - im Languedoc-Roussillon - somit erneut Radprofis zu einer Rundfahrt der Kategorie 2.1: diesmal 136 an der Zahl, die sich auf 18 Mannschaften - 6 ProTour-, 6 Professional- und 6 Continental-Teams - aufteilten. Kurioserweise finden sich dieselben Ziffern auch wieder, wenn man die heuer zurückzulegende Gesamtstrecke errechnet: 666 hoffentlich wenig teuflische Kilometer stehen den Teilnehmern bevor. Nur zwei deutschsprachige Fahrer werden die Mittelmeer-Tour bestreiten: Paul Martens (Rabobank) und Simon Geschke (Skil-Shimano).
2010 umfasst das Rennen, ebenso wie zuletzt im Jahr 2008, nur fünf Etappen; auf ein Mannschaftszeitfahren als Halbetappe (wie im Vorjahr und 2007) wird demnach verzichtet. Verzicht leistet auch der Titelverteidiger, der Spanier Luis Leon Sanchez, der die Mallorca-Challenge vorzieht, wo er gestern bei der Trofeo Inca 22-ter wurde. An seiner statt trägt Alejandro Valverde - bis vorgestern ebenfalls noch auf Mallorca zugange - für Caisse d'Epargne die Startnummer eins.

18 Männer trotzen Wind und Kälte
Am ersten Tag stand eine Etappe auf dem Programm, die einzig einer Kat.3-Erhebung kurz vor dem Ziel wegen als nicht gänzlich flach gelten konnte. Startort war das durch das gleichnamige Gesellschaftsspiel weltberühmt gewordene Carcassonne; das Ziel lag in der kleinen Gemeinde Sauvian nur 95 Kilometer entfernt. Ursprünglich waren immerhin 123 Kilometer zum Auftakt vorgesehen gewesen, doch hatte die Präfektur den Veranstalter vor wenigen Tagen zu einer Streckenverkürzung gezwungen.
Die Fahrer werden froh darüber gewesen sein - denn Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und ein eiskalter Wind luden nicht wirklich zum Radfahren ein. Dennoch waren einige wild entschlossen, ein Rennen auszutragen - und so konnte nicht ausbleiben, dass sich das Feld zunächst lang und länger zog und schließlich in mehrere Teile brach. Nur 18 Fahrer waren aufmerksam genug, den Sprung in die goldene Gruppe zu schaffen; die anderen sollten bis zum Schluss eine oder zwei, sechs oder gar 13 Minuten Rückstand aufgebrummt bekommen.
Die Mannschaft Caisse d'Epargne, die heute auch auf Mallorca bei der Trofeo Deia ein hervorragendes Teamergebnis erzielte, war in der Spitzengruppe gleich mit vier Mann vertreten, darunter Kapitän Valverde. Ag2r La Mondiale war dreifach präsent, u. a. mit Rinaldo Nocentini; Francaise des Jeux, Saur-Sojasun und Bouygues Telecom hatten immerhin zwei Leute dabei, ebenso wie Astana mit u .a. Alexander Vinokourov. Die durch die nötige Ausreißer-Erfahrung gestählten Niederländer Floris Goesinnen und Johnny Hoogerland waren als Einzelkämpfer für Skil-Shimano bzw. Vacansoleil unterwegs.

Hutarovich holt insgesamt dritten Tageserfolg. Vorentscheidung im GK
Da die Gruppe zusammen blieb, fiel die Entscheidung letztlich im Sprint - und wie schon im Vorjahr war es der zweifache und amtierende weißrussische Meister Yauheni Hutarovich (Francaise des Jeux), der zum Auftakt der Mittelmeerrundfahrt jubeln durfte - evtl. nur der erste von mehreren Streichen, denn 2009 entschied er außerdem die fünfte Etappe für sich. Der 26-Jährige erreichte im letzten Jahr allerdings noch größere Berühmtheit dadurch, dass er am Ende der Tour de France die Rote Laterne tragen musste - obzwar er auf der elften Etappe starker Dritter und auf den Champs-Elysees großartiger Fünfter geworden war. Seinen letzten Sieg verzeichnete Hutarovich beim GP de la Somme im September. Zufälligerweise wurde sein dortiger Vorgänger - also der Gewinner des GP de la Somme 2008 - heute hinter dem Weißrussen deutlich geschlagener Zweiter, nämlich William Bonnet von Bbox. Auf Rang drei sprintete der Kasache Maxim Iglinskiy (Astana), der somit weiter auf seinen ersten Tageserfolg seit vorletztem April warten muss.
Hinter dem Ag2r-Duo Maxime Bouet und Anthony Ravard holten Mathieu Drujon und sein Team-Leader Alejandro Valverde die Plätze sechs und sieben. Der Spanier hat somit allerbeste Aussichten, die Nachfolge seines Kollegen Sanchez als Gesamtsieger anzutreten. Selbiges gilt allerdings auch für Vinokourov, der als Vierzehnter das Ziel erreichte. Vorerst trägt aber natürlich erst einmal Hutarovich das Gelbe Trikot; wegen der Zeitbonifikationen des Tagessiegers haben die beiden genannten Favoriten 10 Sekunden Rückstand; Bonnet ist Gesamt-Zweiter mit vier, Iglinskiy Gesamt-Dritter mit plus sechs Sekunden. Bouet geht aus dem ersten Tag als bester Nachwuchsfahrer hervor; Hoogerland hat sich an der einzigen Bergwertung das entsprechende Sondertrikot gesichert.

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Nach der kürzesten Etappe als Appetithappen am ersten Tag wartet Tag 2 auch schon mit der längsten auf. Auf den 170 Kilometern zwischen Peynier und Trets geht es mit zwei Bergwertungen der zweiten Kategorie außerdem härter zur Sache - was das Terrain angeht und hoffentlich nicht das Wetter.





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