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Alejandro Valverde gewinnt Mittelmeer-Rundfahrt mit Platz zwei am Mont Faron
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14.02.2010

Alejandro Valverde gewinnt Mittelmeer-Rundfahrt mit Platz zwei am Mont Faron

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Toulon, 14.02.2010 - An einem weiteren eigentlich nicht zum Radfahren gemachten Wintertag entschied sich heute die 37. Mittelmeer-Rundfahrt mit der Ankunft am berüchtigten Mont Faron. Den prestigeträchtigen Tagessieg sicherte sich der Italiener Francesco Masciarelli (Acqua & Sapone) mit einem Angriff am Schlussanstieg. Dahinter gewann Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) den Kampf um den Gesamtsieg gegen Rinaldo Nocentini (Ag2r La Mondiale) und feierte den ersten Erfolg seiner Saison.

Wetter mies, aber zum Aushalten
Es war wieder ein eiskalter Tag an der französischen Mittelmeerküste, doch immerhin konnte die fünfte und letzte Etappe der Tour Méditerranéen im Gegensatz zum gestrigen Teilstück regulär beendet werden, wenn auch nur von 72 der 126 zum Start erschienenen Fahrer. Der Rest wollte sich die widrigen Umstände nicht bis zum Schluss antun. Mit sieben Grad und leichtem Nieselregen wurde die Schlussetappe in La Ciotat gestartet, kam aber bald in noch winterlichere Gefilde. Nach rund 30 Kilometern, einem Viertel der Tagesdistanz, sank die Temperatur auf dem Col de l’Espigoulier, einem Anstieg der 1. Kategorie, gen Gefrierpunkt und Schneeflocken fielen vom Himmel, formierten sich wenige Zeit später sogar zu einem recht heftigen Schneegestöber, das glücklicherweise nicht lange anhielt.

Spitzengruppe mit Martens zuerst am Mont Faron
Vereinzelt gab es im Etappenverlauf kleine Ausreißergruppen, die bestfunktionierende fand sich aber erst auf dem letzten Renndrittel zusammen. Angeführt wurde ein Sextett aus Wagemutigen von Mickaël Cherel und Rémy Di Gregorio, zwei Fahrern der Equipe Française des Jeux, die auf einen vierten Etappensieg hoffte, nachdem sie schon an den ersten drei Tagen den Gewinner stellte. Die beiden fanden Begleitung in Ludovic Turpin (Ag2r La Mondiale), dem mit 2:15 Minuten Rückstand Besten in der Gesamtwertung, Leonardo Duque (Cofidis), Dmitriy Fofonov (Astana) und dem Deutschen Paul Martens vom Rabobank-Rennstall. Mit rund einer Minute Vorsprung nahmen die sechs den Faron in Angriff, eine von Toulon ausgehende Steigung von 5,5 Kilometern Länge mit einer durchschnittlichen Schwierigkeit von respekteinflößenden neun Prozent bis auf mehr als 500 Meter über den Spiegel des nicht weit entfernten Mittelmeeres.

Masciarelli und Vinokourov die Animateure des Schlussanstiegs - aber nur einer kann siegen
Schon in den ersten Kehren des Mont Faron trennte sich die Spreu vom Weizen, sowohl in der Spitzengruppe als auch im ohnehin schon arg dezimierten Hauptfeld. Gregorio, Turpin und Fofonov konnten sich von den Spitzenreitern noch am längsten vorne halten, waren aber auch machtlos, als gegen Mitte des Anstiegs der Kampf um den Gesamtsieg entbrannte. Dreitausend Meter vor dem Ziel gab es eine ernstzunehmende Attacke in der Favoritengruppe mit den für die Gesamtwertung unerheblichen Rémi Pauriol (Cofidis) und Francesco Masciarelli (Acqua & Sapone), aber auch Alexandre Vinokourov (Astana), der den Rundfahrtsieg anvisierte. Bald holten diese drei die letzten verbliebenen Ausreißer ein und der 23-jährige Masciarelli setzte sich solo ab. Vinokourov hielt sich einige Zeit dahinter an Platz zwei, musste aber auf dem letzten Stück zum Gipfel dem Leistungsaufwand Tribut zollen und wurde noch einige Positionen durchgereicht. Hinter dem nicht mehr zu stoppenden Masciarelli fand sich eine Fünfergruppe mit vier Fahrern, die in der Gesamtwertung nur Sekunden auseinander lagen: Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne), Johnny Hoogerland (Vacansoleil), Rinaldo Nocentini (Ag2r La Mondiale) und Maxim Iglinskiy (Astana), der vier Sekunden Vorsprung auf die Anderen hatte.

Valverde sprintet am Berg zu knappem Rundfahrtsieg
Doch der Kasache konnte seinen Vorteil nicht nutzen, verlor den Anschluss, als Valverde auf dem Faron, acht Sekunden nach Sieger Masciarelli, zu Platz zwei sprintete, gefolgt von Nocentini und Robert Gesink (Rabobank) sowie erst drei Sekunden danach von Hoogerland und Iglinskiy. Die Gesamtwertung spiegelte das Sekundenrennen auf dem anspruchsvollen Berg wider. Vuelta-Sieger Valverde gewann die Mittelmeer-Rundfahrt mit lediglich zwei Sekunden Vorsprung auf Nocentini, der 2007 auf dem Faron gewinnen konnte, aber seinen ersten Rundfahrtsieg wieder einmal haarscharf verpasste. Der Italiener erinnert sich sicher mit Wehmut an Paris-Nizza 2008 zurück, wo er Davide Rebellin um drei Sekunden unterlag. Auch Iglinskiy mit fünf und Hoogerland mit neun Sekunden Abstand zu Platz eins werden einer großen Chance hinterhertrauern, mussten sich dem letztlich souveränen Valverde aber ohne große Möglichkeit zur Gegenwehr geschlagen geben. Vinokourov, der seine Energie zu schnell verbraucht hatte, verlor als Tageszehnter noch eine halbe Minute auf Masciarelli, darf mit Gesamtrang fünf aber doch halbwegs zufrieden sein. Es war eine der besten Leistungen des Kasachen, seit er im August vergangen Jahres aus seiner Dopingsperre zurückkehrte. Der als Führender in die Etappe gestartete Jussi Veikkanen (Française des Jeux) schloss das Rennen auf Rang sieben ab.

Aussteiger sorgen für Veränderungen in Spezialwertungen
Alejandro Valverde gewann neben der Gesamtwertung auch noch den Bergpreis der Rundfahrt, nachdem der bisherige Leader Daniel Martin (Garmin-Transitions) im Verlauf der Etappe ausgestiegen war und dem Spanier so quasi kampflos das Feld überließ. Caisse d’Epargne musste dafür den Sieg der Mannschaftswertung abschreiben, da neben Valverde Mathieu Perget als einziger Fahrer des spanischen Teams das Rennen beendete und es somit aufgrund zu weniger Fahrer aus dem Klassement gestrichen wurde. Über einen Sonderwertungssieg freut sich nun Ag2r La Mondiale. Der zweifache Etappensieger Yauheni Hutarovich (Française des Jeux) kämpfte sich dagegen mit der letzten Gruppe und zwanzig Minuten Rückstand ins Ziel und machte den Gewinn der Punktewertung klar. Bester Jungprofi der Tour Méd wurde Robert Gesink als Achter der Gesamtwertung.

-> Zum Resultat und Endstand





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