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Eisregen, Rennabbruch und Neutralisierung stiften Chaos auf vorletzter Etappe der Mittelmeerrundfahrt
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13.02.2010

Eisregen, Rennabbruch und Neutralisierung stiften Chaos auf vorletzter Etappe der Mittelmeerrundfahrt

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Biot, 13.02.10 - Die Mittelmeerrundfahrt sorgt weiter für kuriose Schlagzeilen: Die vierte und vorletzte Etappe, die eigentlich 160 Kilometer umfassen sollte, wurde nach 114 Kilometern für beendet erklärt und neutralisiert. Grund war die Gefährdung der Teilnehmer durch Eisregen. Als Etappensieger gilt der Cofidis-Fahrer Julien El Farès, vor Jonathan Thiré (BigMat-Auber) und dem Belgier Dominique Cornu (Skil Shimano). Das Peloton hatte zu diesem Zeitpunkt über eine Minute Rückstand auf die drei Ausreißer. Gesamtführender bleibt der Finne Jussi Veikkanen (Francaise des Jeux).

Die vierte Etappe der Tour Méditerranéen, die heute eigentlich zwischen La-Londe-les-Maures und Biot hätte ausgetragen werden sollen, wird als eine der chaotischsten in die Geschichte nicht nur dieses Rennens eingehen. Noch Stunden danach kursierten widersprüchliche Meldungen, wie das Tagesresultat zu werten sei und eine Bestätigung durch die UCI ließ auf sich warten.
Dabei hätte alles so schön sein können: Nach drei Etappen, die eigentlich Massensprint-verdächtig gewesen wären, wenn nicht zweimal unvorhergesehene Ereignisse einen solchen verhindert hätten, stellte der mit 160 Kilometern relativ lange vierte Abschnitt die bislang größte topografische Herausforderung dar und versprach Spannung im Kampf um die Gesamtwertung. Abgesehen davon führte die Strecke teilweise an der berühmten Côte d'Azur entlang.

Eisregen beschert El Farès den Tagessieg
Es begann noch ganz konventionell, als sich nach 10 Kilometern ein Trio bestehend aus den Franzosen Julien El Farès (Cofidis) und Jonathan Thiré (BigMat-Auber93) sowie dem Belgier Dominque Cornu (Skil-Shimano) vom Hauptfeld absetzte. Die durchweg recht junge Fluchtgruppe führte das Rennen auch noch an der Bergwertung der ersten Kategorie bei Bagnols en Forêt an, also ca. 60 Kilometer vor dem Ziel, doch ihr ursprünglicher Vorsprung war schon merklich gesunken. Leider hatte sich im Laufe des Tages auch die Wetterlage zusehends verschlechtert, und als Eisregen die ohnehin teilweise schneebedeckte Strecke zu einer erheblichen Gefahr werden ließ, teilte die Präfektur des Départements Alpes-Maritimes per Blitzentscheid mit, man werde die Sportler nicht einfahren lassen, zu unverantwortlich sei eine Fortsetzung des Rennens. So war bei St Paul en Forêt an der Grenze des Départements Var Schluss, nach 105 gefahrenen Kilometern. Eine improvisierte Ziellinie, von der wohl zunächst nur die drei Ausreißer Kenntnis nahmen, diente zur Bestimmung des Tagessiegers. Auf diese Weise kam der 24-jährige El Farès, der schon 2009 für das eine oder andere überraschende Resultat gesorgt hatte, zu einem weiteren unverhofften Etappensieg. Thiré und der ehemalige U23-Zeitfahrweltmeister Cornu hatten das Nachsehen. Allerdings bestand stundenlang Unklarheit darüber, ob dieser Ausgang überhaupt als Tagesresultat gewertet oder ob alles komplett annulliert würde und der Posten des Etappensiegers unbesetzt bliebe.

Veikkanen bleibt dank Neutralisation in Führung
Das Hauptfeld jedenfalls, das zu diesem Zeitpunkt 1:15 Minuten zurücklag und in dem sich die Nachricht vom Abbruch erst langsam herumsprach, setzte seine Fahrt neutralisiert fort und irgendwann erreichten alle miteinander tatsächlich noch Biot, wo sich der Finne Jussi Veikkanen (Francaise des Jeux) ein weiteres Mal das Gelbe Trikot überstreifen durfte. Aufgrund der Neutralisierung verteidigt er seine Gesamtführung vor der morgigen Schlussetappe völlig kampflos. Nach der Fehlleitung des Feldes in der finalen Phase der zweiten Etappe ist das Chaos des heutigen Tages ein weiterer erheblicher Fauxpas der Veranstalter, welcher die Stimmung der aufgrund des bitterkalten Winterwetters ohnehin schwer belasteten Fahrer zusätzlich verdüstern wird.

-> Zum Resultat

Eigentlich - nämlich unter der Voraussetzung, dass das Rennen wie geplant durchgeführt wird - erreicht die Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel am morgigen Schlusstag ihren krönenden Höhepunkt - im wörtlichen Sinne, denn das Ziel befindet sich auf dem Mont Faron oberhalb von Toulon. Die neun Prozent durchschnittliche und 11, 4 Prozent maximale Steigung haben schon häufiger über den Gesamtsieger der Rundfahrt entschieden. Überhaupt wird mit Bergwertungen auf den letzten 126 Kilometern (Startort: La Ciotat) nicht gekleckert: Zwei der zweiten und eine weitere der ersten Kategorie (Col de l’Espigoulier) sollten den Mut der Sprinter sinken und das Herz der Kletterer höher schlagen lassen. Eigentlich...





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