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Omloop Het Nieuwsblad: Solosieg für Juan Antonio Flecha zum Auftakt der Klassikersaison
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27.02.2010

Omloop Het Nieuwsblad: Solosieg für Juan Antonio Flecha zum Auftakt der Klassikersaison

Info: Omloop Het Nieuwsblad Elite (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 27.02.2010 - Omloop Het Nieuwsblad, der erste Klassiker des Jahres 2010, der die Frühjahrssaison einläutet, wurde Beute eines spanischen Solisten. Juan Antonio Flecha vom neuen Team Sky brachte einen Vorsprung von 20 Sekunden auf seine Verfolger ins Ziel und jubelte über den ersten Sieg eines Spaniers beim Omloop überhaupt. Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) zeigte ebenfalls wieder gute Form für die Klassiker, gewann den Sprint um den zweiten Platz vor Tyler Farrar (Garmin-Slipstream). Die Schwedin Emma Johansson (Red Sun) gewann das Rennen der Frauen.

Endlich wieder Kopfsteinpflaster und Hellingen
Die großen Momente des Radsports - bei der Tour de France oder dem Giro d'Italia sorgen dafür legendäre Berge wie Alpe d'Huez oder der Mortirolo, ab heute stehen aber erst einmal andere Bühnen für große Kämpfe und packende Rennen im Vordergrund. Mit dem Omloop Het Nieuwsblad begann die Saison der Hellingen und des Kopfsteinpflasters, die Kernzeit der Klassiker des Radsports. Gut 15 Pavé-Kilometer und einige der namhaftesten Anstiege Belgiens wie die Mauer von Geraardsbergen, die auch bei der Flandern-Rundfahrt gefahren werden, standen im Programm des ersten Frühjahrsklassikers, der auf 204 Kilometern rund um Gent ausgetragen wurde. Das Wetter zeigte sich von annehmbarer Seite, denn trotz Kälte und Wind war es immerhin trocken, nicht so wie beispielsweise vor sechs Jahren, als das Rennen wegen Schneefalls abgesagt werden musste.

Endlich Flechas erster Erfolg bei einem Frühjahrsklassiker
Zum ersten Mal in der Geschichte des Omloop Het Nieuwsblad, der bis 2008 noch als Omloop Het Volk bekannt war, konnte ein Spanier im Ziel den Sieg feiern, was bei den Frühjahrsklassikern ja allgemein ein eher seltenes Vorkommnis ist. Der Mann, der das erste belgische Rennen der Saison gewann, heißt Juan Antonio Flecha und feiert damit für sich und seine Mannschaft eine Premiere. Für das neue Team Sky war es der erste Klassikersieg, für Flecha der erste Sieg eines Eintagesrennens im Frühjahr, welcher lange überfällig war. Der 32-Jährige war in der Vergangenheit oft ganz weit vorne dabei, erreichte zweite Plätze bei Gent-Wevelgem und Paris-Roubaix, die Ronde van Vlaanderen beendete er einmal als Dritter und auch beim Omloop stand er 2007 und 2009 schon auf dem Podium. Nun konnte Flecha endlich einen Sieg auf seinem liebsten Terrain einfahren, seinen ersten überhaupt seit Oktober 2008. Er tat dies in der wohl schönsten Art - als Solist, der mit beruhigendem Vorsprung seinen Triumph auf der Zielgeraden voll auskosten kann.

Nach Flechas Solo bleibt Haussler noch Rang zwei
Der spätere Sieger war in der entscheidenden Rennphase, rund 25 Kilometer vor dem Ziel, hellwach. Flecha schloss mit Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) zu einer Spitzengruppe auf, in die zuvor bereits Gilberts Teamkollege Jurgen Roelandts vorgefahren war. Neben diesen drei befanden sich darin noch Roy Curvers (Skil-Shimano) und der Paris-Roubaix-Sieger von 1997 Frédéric Guesdon (Francaise des Jeux), die sich mit den mittlerweile zurückgefallenen Frederik Veuchelen (Topsport Vlaanderen) und Roger Kluge (Team Milram) früh als Ausreißer abgesetzt hatten. Kurz nachdem sich diese Gruppe fand, attackierte Flecha und ließ das für ihn gefährliche Omega-Duo Gilbert/Roelandts schnell weit hinter sich. Nichts sollte den Spanier an diesem Tag mehr stoppen, auch nicht das Cervélo TestTeam, das in einer noch rund 20 Fahrer großen Verfolgergruppe für Heinrich Hausslers Siegchance Tempo machte. Doch der Deutsche zeigte sich letztlich auch 18 Sekunden nach Flecha mit Platz zwei zufrieden, den er sich vor Tyler Farrar (Garmin-Transitions) und Luca Paolini (Acqua & Sapone) ersprintete. Das Team HTC-Columbia brachte zwei weitere deutschsprachiger Fahrer unter die Top10, Marcel Sieberg auf Platz fünf und Bernhard Eisel auf Rang acht.

Bahnschranken kosten Zeit, Defekte alle Chancen
Kopsteinpflaster ist Gift für das Material - das mussten viele Fahrer beim Omloop wieder einmal schmerzlich feststellen. Auch Flecha war davon nicht verschont, hatte aber das Glück, dass ihn das Unglück 50 Kilometer vor dem Ziel heimsuchte, als es noch leichter war nach der Reparatur wieder den Anschluss zu finden. Tom Boonen, der zur selben Zeit am Taaienberg attackierte, hatte später in einem wesentlich schlechteren Moment einen Defekt, als Flecha und Gilbert gerade attackiert hatten. Der Belgier kam nie wieder zurück, hatte am Ende vier Minuten Rückstand und Sylvain Chavanel holte als 20. das beste Resultat für das enttäuschte Quick Step Team. Kurz nach Boonen erwischte es Rabobanks Nick Nuyens, der sogar in der vordersten Gruppe fuhr und damit später an der Seite Boonens traurig ins Ziel rollte. Aber auch zwei Bahnübergänge nahmen Einfluss auf das Rennen, der erste nach 75 Kilometern, als die Spitzengruppe mit Kluge, Guesdon, Curvers und Veuchelen warten musste und einen Teil ihres maximal zwölf Minuten zählenden Vorsprungs einbüßte. Bei Kilometer 140 wurde das Hauptfeld von der Polizei noch über einen Bahnübergang gelassen obwohl die Signalanlagen leuchteten, eine kleine Gruppe defektgeplagter Fahrer um Sébastien Rosseler (RadioShack), der zuletzt eine Etappe der Algarve-Rundfahrt gewann, musste ihre Aufholjagd dann aber stoppen, als der Zug ankam.

-> Zum Resultat der Männer

Morgen geht es in Belgien mit dem Halbklassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne weiter. Im letzten Jahr hatte dort Tom Boonen nach einem nicht nach Plan verlaufenen Omloop gewonnen. Ob es diestmal eine ähnliche Geschichte geben wird?

Emma Johansson jubelt, Cervélos im Pech
Der Omloop Het Volk markierte auch den europäischen Saisonauftakt der Frauen, die 122,5 km zurückzulegen hatten. Das Rennen entschied sich aus einer Gruppe, die sich zur Rennmitte abgesetzt hatte. Dabei waren neben Grace Verbeke (Lotto Ladies), Liesbet de Vocht (Nederland Bloeit) und Emma Johansson (Red Sun) auch Regina Bruins und die Deutsche Sarah Düster vom Cervélo TestTeam, die ihre zahlenmäßige Überlegenheit aber nicht ausspielen konnten. Düster verlor im Finale den Anschluss an die anderen Ausreißerinnen und Bruins nach einem Sturz ebenfalls die Möglichkeit auf den Sieg, die Niederländerin kam als Vierte ins Ziel. Den Sprint gewann die Schwedin Johansson klar vor de Vocht und Bruins.

->
Zum Resultat der Frauen





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