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Königsetappe der Tour de Langkawi: José Rujano erobert die Genting Higlands
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06.03.2010

Königsetappe der Tour de Langkawi: José Rujano erobert die Genting Higlands

Info: Le Tour de Langkawi (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Genting Higlands, 06.03.2010 - Wie man ihn aus seinen besten Zeiten kennt, präsentierte sich José Humberto Rujano Guillén (ISD-Neri) auf der 6. Etappe der Tour de Langkawi, der Königsetappe in die Genting Highlands. Der Venezolaner dominierte das Rennen nach Belieben und siegte mehr als zwei Minuten vor dem ersten Verfolger Hyo Suk Gong (Seoul Cycling) aus Südkorea, womit ihm der Rundfahrtsieg morgen nicht mehr zu nehmen sein wird. Gute Leistungen boten die beiden Österreicher Matthias Brändle und Markus Eibegger von Footon-Servetto, die als Siebter und Achter das Ziel erreichten.

Entscheidung in den Genting Highlands
In dem ansonsten flachen Profil der Tour de Langkawi ist die Bergankunft in den Genting Highlands jedes Jahr der entscheidende Tag, an dem nicht nur um den Etappen-, sondern auch den Gesamtsieg der malaysischen Rundfahrt gekämpft wird. In Putrajaya, vor dem Ministerium für Jugend und Sport, auf Meeresniveau gestartet führt der teils brutale Anstieg bis auf 1679,4 Meter Höhe hinauf. Ein harter Kampf nicht nur um Sekunden, sondern um viele Minuten erwartete die Starter auf dem Weg zu dem Ferien- und Vergnügungsort, dessen "First World Hotel " sich im Jahr 2006 mit 6.118 Zimmern einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde verdiente. Nach dem Rückzug des Südafrikaners Johann Rabie machten sich 111 Fahrer auf die nur 102,8 Kilometer der 6. Etappe, die allerdings zu rund einem Drittel aus dem Schlussanstieg bestanden.

Ackermann wie alle Ausreißer von ISD gestellt
Ein wenig Regen am Morgen verzog sich vor dem Start der Etappe, die auch durch Temperaturen um 30 Grad keinesfalls leichter wurde. ISD-Neri sorgte von Beginn an für Ordnung und kontrollierte die alltägliche Flut von Angriffen, um erst gar keine Gefahr für Kapitän José Rujano aufkommen zu lassen. Der 28-Jährige, der erst vor gut zwei Wochen Geburtstag feierte, wurde schon vor dem Rennen als größter Favorit angesehen und sein Team wollte dem gerecht werden. Der Südafrikaner Christopher Jennings und Vidal Celis (Footon-Servetto), der zwei Sprintankünfte als Zweiter beendete, konnten sich eine Weile absetzen, gerade lang genug, um als Erste Zwischensprint Nummer eins zu passieren, wo Anuar Manan (Geumsan Ginseng Asia) als Dritter seine Führung in der Punktewertung konsolidierte. Als alles wieder beisammen war, gab es nach 32 Kilometern die nächste Attacke, diesmal durch Silvère Ackermann (Vorarlberg-Corratec), der vorgestern schon als Ausreißer auffiel. Eine Berg- und zwei Sprintwertungen gingen auf das Konto des Schweizers, der aber auch pünktlich zu Beginn des Schlussanstiegs zurückgeholt wurde.

Rujano hat diesmal alles unter Kontrolle
Hinauf zu den Genting Highlands gibt es immer wieder steile Stücke, so dass sich im Feld schon früh die Spreu vom Weizen trennte. Zu den vielen Chancenlosen zählte auch Tobias Erler (Tabriz Petrochemical), der das Gelbe Trikot mit 17 Minuten Rückstand als 62. nach vier Tagen erwartungsgemäß verlor. Schon 15 Kilometer vor dem Ziel ging die Post ab, als Favorit Rujano selbst angriff und ihm nur wenige folgen konnten. Erlers Teamkollegen Ghader Mizbani und Hossein Askari, die mit dem Ziel des Gesamtsieges angetreten waren, hielten dem ersten Vorstoß des Venezolaners stand, ebenso wie Amir Zargari (Azad University Iran), Hyo Suk Gong (Seoul Cycling) und Peter McDonald (Drapac Porsche), der im Bergtrikot wieder eine starke Leistung bot. Dem Rhythmus, den Rujano vorlegte, konnten bald nur noch Askari und Zagari folgen, doch auch die beiden Iraner waren irgendwann ausgepowert. Fünf Kilometer vor der Ankunft am Gipfel hatte Rujano bereits 45 Sekunden Vorsprung auf Askari und baute seine Führung weiter aus obwohl er am Rande eines Hungerasts stand, wie er im Ziel zugab. Der 1,62 Meter kleine Bergfloh kam mit über zwei Minuten Vorsprung auf Gong an, der sich noch den zweiten Platz schnappte. Rujano holte sich den Sieg, der ihm vor fünf Jahren durch die Lappen ging. Bei der Tour de Langkawi 2005 verlor er die Genting Highlands Etappe im Duell gegen Ryan Cox, hinter dem er auch Zweiter der Gesamtwertung wurde.

Rujano auch in Bergwertung vorne, Österreicher mit guten Ergebnissen
Nach seiner überlegenen Vorstellung ist Rujano der Gesamtsieg diesmal unter normalen Umständen nicht mehr zu nehmen. Hyo Suk Gong hat 2:07 Minuten Rückstand, Askari, der noch auf Platz drei zurückfiel, 2:42 Minuten. Mit bereits über drei Minuten Rückstand wurde Peter McDonald Vierter und darf morgen noch einmal in der Offensive erwartet werden. In der Bergwertung ist der Australier jetzt nur noch punktgleicher Zweiter hinter Rujano und braucht mindestens noch ein Pünktchen, um den Lohn für seine Arbeit in Langkawi zu erhalten. Auf die guten Plätze sieben und acht kam das österreichische Footon-Servetto-Duo Matthias Brändle und Markus Eibegger, die trotz fast fünf Minuten Abstand zu Rujano zufrieden mit ihrem Auftritt sein können. Der Tagessieger steht nun schon vor seinem zweiten Rundfahrtsieg des Jahres, im Januar hatte er seine Heimatrundfahrt, die Vuelta al Táchira gewonnen. Rujano zeigt, dass er die Qualitäten immer noch besitzt, die ihm bei seinem traumhaften Giro d’Italia im Jahr 2005 einen Etappensieg, den Gewinn der Bergwertung und Gesamtrang drei bescherten.

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Die letzte Etappe dürfte morgen wieder zu einer Angelegenheit der Sprinter werden. In Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur werden schnelle Männer wie Anuar Manan, Michael Matthews oder René Haselbacher wieder die Protagonisten sein.





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