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Settimana Coppi e Bartali: Liquigas noch immer in Führung, jetzt mit Santaromita. Tagessieg für Niemiec
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25.03.2010

Settimana Coppi e Bartali: Liquigas noch immer in Führung, jetzt mit Santaromita. Tagessieg für Niemiec

Info: Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Pavullo, 25.03.10 - Für einen Angriff am letzten Steilstück des Tages haben sich Przemyslaw Niemiec (Miche) und Ivan Santaromita (Liquigas-Doimo) auf der dritten Etappe der Settimana Coppi e Bartali jeder auf seine Weise belohnt: Der Tagessieg ging an den Polen, während der Italiener die Führung in der Gesamtwertung von seinem Teamkollegen Zaugg übernehmen konnte. Santaromita hat nun fast eine Minute Vorsprung vor dem neuen Gesamtzweiten Riccardo Ricco (Ceramica-Flaminia), der 48 Sekunden hinter Sieger Niemiec das Ziel als Tagesdritter erreichte.

Schwerste Etappe am dritten Tag
Am dritten Tag der Settimana Coppi e Bartali stand das an, was man als "Königsetappe" zu bezeichnen pflegt - und das obwohl sich der Beginn mit den obligatorischen drei Anfangsrunden, einem Flachstück und einer Abfahrt noch denkbar harmlos präsentierte. Schon bald wartete aber der Anstieg hinauf nach Polinago (6 Kilometer mit einer Steigung von 5-6 Prozent) - allerdings nur ein Vorgeschmack auf die Bergwertung vierzig Kilometer vor dem Ziel, wo die 14 Kilometer lange Auffahrt des Barigazzo anstand, bekannt von verschiedenen Austragungen des Giro d'Italia und mit 1217 Metern Höhe der höchste Punkt der Rundfahrt. Kurz vor dem Ende lauerte mit dem Gaiato noch eine besondere Gemeinheit, zwar nur 5 Kilometer kurz, aber im Durchschnitt 8-9 und maximal 11 Prozent steil. Zudem lagen nicht weniger als 185,3 Kilometer zwischen Start und Ziel, die sich beide in Pavullo befanden - sodass die Fahrer es mit der längsten Distanz der diesjährigen Austragung zu tun hatten.

Niemiec und Santaromita mit Attacke aus Spitzengruppe auf zweifache Weise erfolgreich
Zu rennentscheidenden Entwicklungen kam es denn auch erst im zweiten, schwereren Teil der Etappe. Die erste Spitzengruppe, die aus sechs Fahrern bestanden und einen Maximalvorsprung von 3 Minuten hatte, war schon 60 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt - sieht man mal davon ab, dass zunächst die beiden Ausreißer Simon Clarke (ISD - Neri) und Giuseppe Muraglia (CDC - Cavaliere) und später Clarke alleine noch eine Zeit lang in überschaubarer Distanz vor dem Feld verweilten. Clarke gehörte dann auch noch zu der eigentlich ausschlaggebenden Gruppe von 11 Männern, die sich, inspiriert durch einen Vorstoß von Luca Ascani (CDC - Cavaliere), auf der Abfahrt vom Barigazzo zusammenfand. Mit dabei waren neben dem genannten Australier, der wenig überraschend den vorherigen Anstrengungen bald Tribut zollen musste, Ivan Santaromita (Liquigas Doimo), Clarkes ISD-Kollegen Ruslan Pydgornyy und Giovanni Visconti, Riccardo Chiarini (De Rosa Stac Plastic), Alessandro Bisolti (Colnago - CSF Inox), Ruggero Marzoli (Acqua & Sapone), Sergio Pardilla, (Carmiooro NGC), Jackson Rodriguez (Androni Giocattoli), Przemyslaw Niemiec (Miche) und Davide D'Angelo (CDC - Cavaliere).
Den erwähnten giftigen Anstieg 20 Kilometer vor Pavullo nutzten der Pole Niemiec und der Italiener Santaromita zu einer erfolgreichen Attacke. Letztgenannter war zu dem Zeitpunkt Zweiter in der von seinem Liquigas-Teamkollegen Zaugg angeführten Gesamtwertung und konnte daher von den anderen Aspiranten auf den Rundfahrtsieg nicht einfach ziehen gelassen werden. Die einstige Spitzengruppe zerfiel in Grüppchen, die auf eigene Faust den Vorstoß der beiden Männer stoppen wollten. Noch weiter hinten reagierten auch Riccardo Ricco, dessen Team Ceramica-Flaminia sich schon den ganzen Tag über auffällig in der Nachführarbeit engagiert hatte, Domenico Pozzovivo (Colnago - CSF Inox) und Vortagessieger Jose Rodolfo Serpa Perez (Androni Giocattoli), Dritter in der Gesamtwertung. Allen Verfolgern zum Trotz bauten Niemiec und Santaromita, nachdem sie auf der Abfahrt etwas an Vorsprung eingebüßt hatten, ihr Guthaben auf den verbleibenden, zum Schluss leicht abfallenden Kilometern wieder auf über 40 Sekunden aus. Damit war dem 25-jährigen Italiener, der in seiner Karriere zuvor noch keinen Einzelsieg (also abgesehen von Teamzeitfahrsiegen) feiern durfte, das Leadertrikot also sicher, sodass er getrost zusehen konnte, wie Przemyslaw Niemiec die Etappe gewann und damit seinen ersten Tageserfolg seit dem bei der Route du Sud 2009, deren Gesamtsieger er später wurde, einfuhr. Er ist der erste Pole überhaupt, der bei der Settimana Coppi e Bartali ein Spitzenresultat erzielt - sieht man davon ab, dass sein Landsmann Maciej Bodnar als Sieger der diesjährigen Etappe 1b geführt wird, da er am Teamzeitfahrerfolg von Liquigas beteiligt war. Da der 29-jährige Niemiec sich auch die meisten Bergpunkte des Tages gesichert hat, bleibt er weiterhin Führender in der entsprechenden Sonderwertung.

Ricco holt Tagesrang drei und ist neuer Gesamtzweiter. Fast eine Minute Rückstand
48 Sekunden hinter dem Erst- und Zweitplatzierten belohnte sich Riccardo Ricco für sein zwar spätes, dann aber umso effektiveres Eingreifen mit dem verbliebenen Podestplatz. Pozzovivo wurde eine weitere Sekunde zurück Vierter, Rang fünf sicherte sich Pardilla Bellon mit 55 Sekunden Abstand zum Sieger. Serpa Perez musste heute mit Platz sechs vorliebnehmen (+1:13). Bester deutschsprachiger Fahrer auf der Königsetappe wurde der Schweizer Reto Hollenstein (Vorarlberg-Corratec) als 12-ter (+ 2:17), der somit noch vor Visconti ins Ziel kam.
Zum vierten Mal in Folge geht das Trikot des Gesamtführenden also an Liquigas-Doimo - und zum dritten Mal an einen anderen Mann. Nach Chicchi und Zaugg heißt der Glückliche diesmal Santaromita und hat immerhin 58 Sekunden Vorsprung auf den nun zweitplazierten Ricco - ein angesichts der überschaubaren Distanz, die nur noch zurückzulegen ist, nicht eben geringes Guthaben. Niemiec trennen als Gesamtdritten eine Minute und 12 Sekunden vom Italiener. Serpa ist jetzt Vierter mit fast anderthalb Minuten Rückstand.

-> Zum Resultat

Die morgige vierte Etappe von Rovigo nach Finale Emilia ist nur einen Hauch kürzer als die heutige - aber dafür eine ausgemachte Sache für die Sprinter, die auf einem komplett flachen Rundkurs, der den Hauptbestandteil der insgesamt 183 Kilomter ausmacht, auf ihre Kosten kommen werden.






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