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Evans setzt ein Zeichen - Sieg auf Etappe 1 des Critérium du Dauphiné
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04.06.2012

Evans setzt ein Zeichen - Sieg auf Etappe 1 des Critérium du Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Vallier, 04.06.2012 – Trotz des zumeist bergigen Profils sind auch ein paar Sprinter beim Critérium du Dauphiné dabei, die sich auf der 1. Etappe durchaus Chancen ausrechnen konnten. Die letzte Bergwertung, genauer gesagt deren Abfahrt, sorgte aber doch für einen anderen Ausgang. Ein Trio setzte sich leicht vom Feld ab und Cadel Evans (BMC Racing Team) wurde Tagessieger. Fast hätte er sogar das Gelbe Trikot seines Landsmannes Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) übernehmen können, der es stattdessen an Bradley Wiggins (Sky ProCycling) abgeben musste, der noch eine Sekunde besser ist als Evans, welchen er 2011 in der Gesamtwertung schon hinter sich ließ.

Bernaudeau ist Bergkönig der sechs Ausreißer
Am Morgen hatte es in Seyssins geregnet, der Niederschlag hörte aber pünktlich zum Start der ersten richtigen Dauphiné-Etappe auf, die über 187 Kilometer nach Saint-Vallier führte. Das mit kleinem Abstand längste Teilstück verfügte über sechs Steigungen, welche Bergwertungen trugen, weshalb Ausreißern das Gepunktete Trikot winkte, das gestern im Prolog nicht vergeben wurde. Recht schnell konnte sich ein Quartett mit Giovanni Bernaudeau (Europcar), Markel Irizar (RadioShack-Nissan), Sep Vanmarcke (Garmin-Barracuda) und Maarten Tjallingii (Rabobank) absetzen, das wenige Zeit später mit Nicolas Edet (Cofidis) und dem japanischen Meister Yukihiro Doi (Argos-Shimano) Zuwachs bekam. Die ersten Bergpunkte gab es auf dem Col de Parménie, der als schwerster Anstieg des Tages in die 2. Kategorie eingeordnet wurde. Dort gewann Bernaudeau den Kampf um die Punkte wie später auch auf Côte de la Poulardière, Côte de Chambaran, Côte des Escoffiers und Côte des Potences, womit der Sohn von Jean-Renée Bernaudeau, Europcars Teammanager, das Bergtrikot sicher hatte. Die Hoffnung auf einen Etappensieg, die bei 13:10 Minuten Vorsprung nach 45 Kilometern durchaus erlaubt war, wurde allerdings nicht erfüllt. Die Verfolgungsarbeit blieb nicht allein an Luke Durbridges Orica-GreenEdge hängen, vielmehr beteiligten sich verschiedene Mannschaften daran, woraufhin die Luft für die Gruppe deutlich enger wurde und 50 Kilometer vor dem Ziel die Lage bei nur noch drei Minuten schon gar nicht mehr so rosig aussah.

Andy Schleck zeigt sich in bedenklicher Form
Mit dem BMC Racing Team nahm nun erstmals eine Mannschaft das Feld richtig unter seine Kontrolle überließ dann auf einem längeren leicht abschüssigen Stück hin zur letzten Bergwertung die Arbeit Omega Pharma-Quick Step, die mit Sprinter Gerald Ciolek Ambitionen hatten und die Differenz zur Spitze unter eine Minute drückten. Die neun Kilometer vor dem Ziel liegende Côte de la Sizeranne hält bei 2,9 Kilometern und 6,6% mittlerer Steigung einem Vergleich mit den bei dieser Rundfahrt bevorstehenden Alpenpässen sicher nicht stand, bot aber all die kleinen Dramen, die über die nächsten Tagen in noch größeren Dimensionen zu erwarten sind. Bernaudeau und Doi wurden kurz vor Beginn der Steigung von den anderen Ausreißern abgehängt. Das kam John Degenkolb (Argos-Shimano) zugute, der bei einem Defekt im Anstieg schnelle Hilfe von seinem Teamkollegen bekam. Keine technischen Gründe hatte das vielbeachtete Zurückfallen von Andy Schleck (RadioShack-Nissan), dem es ganz offensichtlich noch an Form mangelt. Degenkolb, Schleck und auch Alexandre Vinokourov (Astana) finishten am Ende alle mit gut drei Minuten Rückstand. Als Erster überquerte Irizar die Côte de la Sizeranne, dicht gefolgt von Vanmarcke, Edet und Pierre Rolland (Europcar), der auf den letzten ansteigenden Metern attackiert hatte. Die Abstände waren jedoch so gering, dass es zu Beginn der Abfahrt zu einem Zusammenschluss kam, dem aber direkt ein Auseinanderfallen des Hauptfeldes folgte.


Weiterer Bericht: Cadel Evans holt sich den Sieg auf 1. Etappe

Evans lässt die Muskeln spielen und wird belohnt
Mannschaften mit guten Sprintern konnten in der Abfahrt das Rennen nicht mehr unter Kontrolle halten und drei Fahrer lösten sich von der Hauptgruppe. Treibende Kraft dieses Angriffes war Cadel Evans (BMC Racing Team), der seinen Kontrahenten im Kampf um den Dauphiné-Gesamtsieg demonstrierte, dass er sich in einer starken Verfassung befindet. Andrey Kashechkin (Astana) und Jérôme Coppel (Saur-Sojsun) waren mit dem Ex-Weltmeister unterwegs und behielten bis ins Ziel einen kleinen Vorsprung von vier Sekunden auf das Peloton, das zum Schluss wieder gut 80 Fahrer zählte. Evans konnte sich im Endspurt knapp gegen Coppel durchsetzen, für das Gelbe Trikot reichte der Vorsprung aber nicht ganz. Nur eine Sekunde liegt Evans hinter Bradley Wiggins (Sky ProCycling), der die Führung übernahm, die ihm gestern verwehrt blieb. Prologsieger Durbridge, wie Evans ein Australier, verlor mit der zweiten Gruppe 23 Sekunden auf das Feld und neben Platz eins der Gesamtwertung auch die Spitzenposition im Nachwuchsklassement, welche Wiggins‘ Teamkollege Edvald Boasson Hagen erbte. Einige Fahrer kassierten unweit größere Rückstande, so beispielsweise Daniel Martin (Garmin-Barracuda). Der Ire verlor nach einem Sturz rund 30 Kilometer vor dem Ziel über 16 Minuten. Schlimmer erwischte es nur Samuel Sanchez (Euskaltel), der noch viel früher stürzte und die drei letzten Rennstunden mit Verdacht auf Rippenbruch von Ricardo Garcia und Peio Bilbao ins Ziel geleitet wurde. Erst fast 24 Minuten nach Evans kam das baskische Trio an und kratzte damit sogar an der Karenzzeit.

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Auf der 160 Kilometer langen 2. Etappe werden die Berge ein klein wenig höher, drei von sechs Bergwertungen gehören zur 2. Kategorie. Die letzte Bergwertung (4. Kategorie) befindet sich im Ziel in Saint-Félicien am Ende einer 2500 Meter langen Steigung.





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