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Vichot gewinnt als Ausreißer die erste schwere Bergetappe des Critérium du Dauphiné
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08.06.2012

Vichot gewinnt als Ausreißer die erste schwere Bergetappe des Critérium du Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rumilly, 08.06.2012 – Es dauerte 61 hart umkämpfte Kilometer, bis auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné endlich eine Ausreißergruppe zustande kam. Das Interesse, dabei zu sein, war hoch, weil die Erfolgsaussichten nicht gerade die schlechtesten waren. Tatsächlich schafften es nach einem äußerst unterhaltsamen, weil abwechslungsreichen Rennen, acht Ausreißer vor dem Hauptfeld ins Ziel. Arthur Vichot (Francaise des Jeux) gewann die Etappe, Carlos José Sarmiento (Liquigas) übernahm das Bergtrikot und Sky zeigte, dass die Kraft in der Ruhe liegt, als BMC einen Großangriff startete.

Rasanter Etappenbeginn – Dauphiné-Feld schrumpft um 10 Fahrer
Samstag in drei Wochen beginnt die Tour de France und die Dauphiné konnte heute einen guten Vorgeschmack auf die Grande Boucle geben. Das Teilstück mit seinen drei Bergen wird auf der 10. Etappe der Tour fast identisch wiederholt, dort liegt das Ziel nur noch etwas näher am letzten Anstieg. Für welch spannenden Rennverlauf die Kombination aus Côte de Corlier (Kat. 2.), Grand Colombier (Kat. HC) und Col de Richemond (Kat. 3) sorgen kann, wurde heute demonstriert. Bis zur ersten Bergwertung, die immerhin 57 Kilometer weit vom Start in Saint-Trivier-sur-Moignans entfernt war, wurde nur wenig mehr als eine Stunde gebraucht. Mit einem 48er Schnitt raste das Peloton – ohne die nicht angetretenen Sébastien Rosseler, Sep Vanmarcke (beide Garmin-Barracuda), Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) und Simon Geschke (Argos-Shimano) – über den flachen Etappenbeginn, ohne dass sich eine Fluchtgruppe etablieren konnte. Blel Kadri (Ag2r La Mondiale) holte die meisten Punkte auf der Côte de Corlier und vorübergehend die Führung im Bergklassement. Einige Fahrer waren bei noch leicht regnerischem Wetter schon an diesem Berg zurückgefallen, so beispielsweise der letztjährige Vuelta-Sieger Juan José Cobo (Movistar). Er stand dann am Ende des Tages wenig überraschend auch auf der Liste „did not finish“, zusammen mit Matthieu Sprick (Argos-Shimano), Stijn Devolder (Vacansoleil-DCM), Nacer Bouhanni, Arnaud Gérard (beide FDJ-BigMat) und Sylvain Georges (Ag2r la Mondiale).

8 von 10 Ausreißern kommen durch – Erfolge für Vichot und Sarmiento
Nach jener ersten Bergwertung ging es noch ein Stück weiter leicht bergauf, wo es zur Gruppenbildung kam. Daniel Navarro (Saxo Bank) führte als Bester mit gut vier Minuten Gesamtwertungs-Rückstand eine zehnköpfige Formation an, in der Saur-Sojasun mit Fabrice Jeandesboz und Maxime Méderel als einzige Mannschaft zwei Fahrer aufweisen konnte. Aber auch Rémy Di Grégorio (Cofidis), Alberto Losada (Katusha), Arthur Vichot (FDJ-BigMat), Egoi Martinez (Euskaltel), Kévin Reza (Europcar), Cayetano José Sarmiento (Liquigas) und Dmitriy Fofonov (Astana) träumten vom Etappensieg. Da auf der Etappe viel passierte, soll die Geschichte der Flucht erst einmal unabhängig von den Geschehnissen im Hauptfeld erzählt werden. Im 17 Kilometer langen Anstieg zum Grand Colombier, dessen Bergwertung sich knapp 70 Kilometer vor dem Ziel befand, verlor nur Reza den Anschluss. Sarmiento, der schon einige Punkte hatte, gewann die HC-Prämie und sicherte sich nach einer ersten langen Abfahrt auch den Sieg auf dem Col de Richemond, so dass er Kadri um einen Punkt überflügelte und das Bergtrikot bekam. Wieder ging es lange Zeit bergab und die Etappe drohte ein schlechtes Ende für die Ausreißer zu nehmen. Sie konnten sich aber gegen Verfolgergruppen mit wechselnder Besetzung und das Feld behaupten. Weil Jeandesboz von einem Defekt zurückgeworfen wurde, kämpften letztlich noch acht Fahrer um den Sieg. Navarro konnte mit einer Tempoverschärfung kurz ein kleines Loch zwischen sich und seine Begleiter bringen, sieben Kilometer vor dem Ziel zog aber Vichot vorbei und holte sich den Sieg mit 26 Sekunden Vorsprung. Martinez und Fofonov belegten die Plätze zwei und drei.

Überraschungsangriff von 4 BMC-Fahrern – Sky behält stets die Kontrolle
Im Hauptfeld, welches die Etappe mit 44 Fahrern und 59 Sekunden Rückstand beendete, zeigte Sky ProCycling eine beeindruckend abgeklärte Leistung, reagierte immer gelassen, aber bestimmt auf sich ständig verändernde Situationen. Am Grand Colombier begaben sich mehrere Fahrer, vor allem viele Franzosen, auf die Verfolgung der Ausreißer, die mit sechs Minuten Vorsprung in den Berg gestartet waren. Davon blieben auf dem Gipfel Christophe Kern (Europcar) und Brice Feillu (Saur-Sojasun) übrig, die aber nicht weit vor dem Feld lagen. Zwischen Ende Abfahrt und Anfang Col de Richemond löste sich ein Dutzend Fahrer aus dem Feld, in dem sich mit George Hincapie, Michael Schär, Tejay Van Garderen und Cadel Evans vier Mann vom BMC Racing Team befanden. Auch Liquigas war mit Dominik Nerz, Matej Paterski und Vincenzo Nibali stark vertreten. Der Abstand wuchs sogar auf eine Minute an, kurz vor der letzten Bergwertung hatte die Sky-Mannschaft, in der Richie Porte, Chris Froome und Michael Rogers hervorragende Arbeit leisteten, das Loch aber fast zugefahren. Um in der Abfahrt nicht erneut ins Hintertreffen zu geraten, sprintete Wiggins die letzten Meter des Anstieges sogar im Alleingang zu Evans und Co. hin. Auf den letzten 45 Kilometern, die zum großen Teil bergab verliefen, bildete sich wieder ein größeres Hauptfeld, nur ein Trio um Andrey Kashechkin (Astana) blieb noch davor, bekam nach einer Weile Verstärkung durch eine Sechsergruppe um Luis Leon Sanchez (Rabobank), um dann doch eingeholt zu werden. Der Rückstand zur Spitzengruppe blieb auf den letzten 20 Kilometern immer bei rund einer Minute, Sky hatte nicht den Willen und keine andere Mannschaft die Kraft, die Ausreißer noch einzuholen.

3 Mann fallen aus den Gesamt-Top10 – Keine Punkte für Gallopin
Haimar Zubeldia (RadioShack-Nissan) hatte immerhin versucht, das Tempo wieder etwas zu erhöhen und Tony Gallopin, dem wohl besten im Feld verbliebenen Sprinter, noch den Sieg zu ermöglichen. Doch es hatte keinen Zweck. Gallopin gewann dann den Sprint des Feldes, bekam aber keine Punkte mehr, um sein Grünes Trikot zu festigen, weil er nur Zwölfter wurde. Maxime Bouet (Ag2r La Mondiale), Bruno Pires (Saxo Bank) und Luis Angel Maté waren kurz vor Schluss noch entwischt. Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), David Millar (Garmin-Barracuda) und Andriy Grivko (Astana) fielen aus den Top10 der Gesamtwertung heraus, die sich auf den ersten drei Positionen nicht änderte. Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) liegt 38 Sekunden zurück, Rogers 1:20 Minute hinter seinem Teamkollegen. Evans (+1:44) verbesserte sich von von Rang fünf auf vier.

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Die morgige 6. Etappe dürfte ungleich selektiver werden als das heutige Teilstück. Der Col de Joux Plane (Kategorie HC) befindet sich als letzte von sechs Bergwertungen nur zwölf Kilometer vor dem Ziel.





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