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Überragender Wiggins lässt im Dauphiné-Zeitfahren noch Gnade walten
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07.06.2012

Überragender Wiggins lässt im Dauphiné-Zeitfahren noch Gnade walten

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bourg-en-Bresse, 07.06.2012 – Angesichts gut hundert Zeitfahr-Kilometern bei der Tour de France muss den Gegnern von Bradley Wiggins (Sky ProCycling) Angst und Bange werden. Der Brite hätte auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné noch mehr als 34 Sekunden Vorsprung auf Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) herausfahren und Cadel Evans (BMC Racing Team) überholen können, hätte er am Ende seinen Einsatz nicht ein wenig gedrosselt. Es war eine beeindruckende Vorstellung, welche Wiggins‘ Ausgangsposition für die Titelverteidigung bei der Dauphiné enorm verbesserte.

Diesmal profitiert Durbridge nicht vom Wetter
Das Critérium du Dauphiné ist bekannt dafür, seine Teilnehmer in besonderer Form auf die bevorstehende Tour de France vorzubereiten. Die Frankreich-Rundfahrt verfügt erstmals seit fünf Jahren wieder über zwei lange Einzelzeitfahren, wofür als „Training“ das längste contre-la-montre dieses Jahrtausends bei der Dauphiné ausgetragen wurde. Die 53,5 Kilometer von Villié-Morgon nach Bourg-en-Bresse entsprechen genau der Distanz des letzten Tour-Zeitfahrens. Das Profil des Rennens gab nicht viele Unwägbarkeiten her, und für den Abend angesagter Regen und Gewitter verfrühten sich glücklicherweise nicht. Obwohl sich zumindest einer ein ähnliches Szenario wie beim Prolog gewünscht haben dürfte. Luke Durbridge (Orica-GreenEdge) fuhr wieder früh eine Bestzeit, die lange Bestand hatte. Am Ende war Platz sieben für den U23-Weltmeister aller Ehren wert. Wilco Kelderman (Rabobank) übernahm die Führung vom Australier und konnte sie gegen den ersten Sky-Fahrer noch knapp verteidigen. Chris Froome fehlten nur sieben Sekunden zur Bestzeit, sein Teamkollege Michael Rogers war dann aber 15 Sekunden schneller. Der Sieger der Bayern-Rundfahrt hielt den Platz an der Spitze des Rankings für Bradley Wiggins warm, der das i-Tüpfelchen auf eine klasse Leistung seiner Mannschaft setzen sollte. Dabei sah es an der ersten Zwischenzeit noch nicht nach einer großen Dominanz des Trägers des Gelben Trikots aus, er lag bei Kilometer 18 elf Sekunden hinter Sylvain Chavanel und sieben Sekunden hinter Tony Martin (beide Omega Pharma-Quick Step).

Weltmeister Martin ist Wiggins heute nicht gewachsen
Chavanel konnte erwartungsgemäß sein hohes Anfangstempo nicht bis zum Schluss durchziehen, reihte sich hinter Rogers und Kelderman auf dem vorläufig dritten Rang ein. Dass es noch zwei Positionen hinab gehen würde, war spätestens am zweiten Messpunkt nach 28,5 Kilometern klar. Bis dahin hatte Wiggins einen Vorsprung von 36 Sekunden gegenüber Martin aufgebaut und lag bereits eine Minute vor dem Drittplatzierten Rogers. Kurze Zeit später erspähte Wiggins gar den zwei Minuten eher gestarteten Cadel Evans (BMC Racing Team), dem die Schmach aber erspart blieb, überholt zu werden. Wiggins konnte sich des Sieges sicher sein und schaltete einen Gang zurück, hielt aber den Abstand zu Martin bis ins Ziel, wo er 34 Sekunden betrug, trotzdem konstant. 1:11 Minute gewann er auf Rogers, 1:43 auf Evans, der mit Platz acht nicht zufrieden war und nach eigener Aussage mehr von sich erwartet hätte. Von Andy Schleck (RadioShack-Nissan) hatte man nach seinen Problemen in den letzten Tagen, die auf Kniebeschwerden zurückzuführen sind, nicht besonders viel erwartet, und doch schaffte es der Luxemburger wieder in die Schlagzeilen. Schon nach zwölf Kilometer erwischte ihn eine Windböe heftig; nach dem Sturz fuhr er die achtschlechteste Zeit aller 171 Starter. Man darf gespannt sein wie sich Wiggins und Schleck, zwei der großen Tour-Favoriten, im Juli nach diesen krass unterschiedlich verlaufenen Vorbereitungen präsentieren werden.

Wiggins startet mit großem Polster in die Berge
Da es bisher an der Spitze noch keine großen Abstände gab, sieht die Gesamtwertung dem Tagesergebnis in groben Zügen sehr ähnlich. Wiggins hat jetzt eine Führung von 38 Sekunden auf Tony Martin, die er in den Bergen in seiner derzeitigen Form verteidigen können sollte. Rogers (+1:20) wird seinen Teamkollegen wohl kaum angreifen und auch Chavanel (+1:38) wirkt nicht wie eine ernste Bedrohung für den Leader. Evans fiel vom zweiten auf den fünften Platz zurück und müsste bereits 1:44 Minute aufholen, um nach seinen ersten Dauphiné-Gesamtsieg zu holen. Auf Platz sechs liegt Kelderman, der nach dem Gewinn der Nachwuchswertung der Kalifornien-Rundfahrt nun schon wieder ein Weißes Trikot trägt. Er verdrängte Tony Gallopin (RadioShack-Nissan) von der Spitze, dem gleichwohl die Führung in der Punktewertung bleibt.

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Auf der 5. Etappe steht mit dem Grand Colombier der erste HC-Pass der Rundfahrt an. Er befindet sich allerdings knapp 70 Kilometer vor dem Tagesziel und wird nur noch von einer einzigen Bergwertung der 3. Kategorie gefolgt.





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