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Peter Sagans zweiter Paukenschlag bei der Tour de Suisse
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11.06.2012

Peter Sagans zweiter Paukenschlag bei der Tour de Suisse

Info: TOUR DE SUISSE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Aarberg, 11.06.2012 – Sein Sieg auf der 3. Etappe der Tour de Suisse kam etwas weniger überraschend als im Zeitfahren am Samstag, aber die Art und Weise war mindestens genauso beeindruckend. Mit guter Übersicht im kurvenreichen Finale und einem unnachahmlichen Antritt auf den letzten Metern überspurtete Peter Sagan (Liquigas) noch den Australier Baden Cooke (Orica-GreenEdge), der schon fast wie der sichere Sieger aussah. Dass der slowakische Meister seinen zehnten Saisonsieg feiern konnte, verdankt er auch in besondere Maße seiner Mannschaft, denn die Verfolgung der Ausreißer wurde durch unglückliches Timing an einem Bahnübergang extrem erschwert.

3 Ausreißer und 1 Bahnschranke gegen das Feld
In Martigny, das man gestern durchquerte, begann die 3. Etappe der Tour de Suisse, die auf ihren 194,7 Kilometern nach Aarberg keine großen Hindernisse bereithielt. So dachte man. Kein Berg, sondern ein Bahnübergang wäre beinahe zum Scharfrichter des Rennens geworden. Achtmal kreuzte das Peloton Wege mit Eisenbahnschienen, in Murten kam es dabei 60 Kilometer vor dem Ziel zu einem kuriosen Vorfall. Als sich das Feld näherte, senkten sich die Schranken, eine kleine Gruppe von Fahrern schlüpfte aber im letzten Moment noch durch, obwohl ein Streckenposten unübersehbare Signale zum Anhalten gab. Die Movistar-Mannschaft um Leader Rui Costa gehörte zu denjenigen, die sich nicht aufhalten ließen, und machte unvermindert Tempo, wollte sogar noch Nutzen aus dieser Situation schlagen. Die Jury musste einschreiten und die Übermotivierten eindringlich auffordern, auf den Rest des Hauptfeldes zu warten, das etwa zwei Minuten lang aufgehalten wurde. Nutznießer dieses Ereignisses waren Guillaume Bonnafond (Ag2r La Mondiale), Michael Mørkøv (Saxo Bank) und Jonas Vangenechten (Lotto Belisol) – drei Ausreißer, die seit Etappenbeginn an der Spitze lagen. Ihr bereits von elf auf sieben Minuten gesunkenener Vorsprung, erhöhte sich wieder auf 8:30 Minuten bei noch knapp 50 zu fahrenden Kilometern. Der Zugverkehr durch Murten hatte ihre Chancen auf einen Schlag dramatisch erhöht. Das Feld dachte nicht daran, sich durch simples Pech die Etappe verderben zu lassen. Besonders Liquigas, aber auch Sky ProCycling, Orica-GreenEdge und Garmin-Barracuda waren sehr an einer Sprintankunft interessiert und legten sich entsprechend ins Zeug.

Sagan siegt trotz kleinen Ausrutschers im Finale
6:30 Minuten blieben bei der ersten Zielpassage aufzuholen, der noch eine 39 Kilometer lange Runde folgte, auf der die beiden Sprint- und Bergwertungen lagen. Deren Ergebnisse waren zweitrangig, der Kampf der Ausreißer gegen die Verfolger hielt alle in Atem. Am ersten kurzen Anstieg in Frienisberg musste Vangenechten die Segel streichen, wurde eine Weile später eingeholt. Bonnafond und Mørkøv nahmen nach der zweiten Bergwertung 36 Sekunden mit auf die letzten zehn Kilometer, konnten sich in der Abfahrt auch noch vorne halten, wurden nach der Flamme Rouge aber doch gestellt. Der letzte Kilometer führte in Aarberg über enge, winklige Straßen, so dass kein Team einen Sprintzug aufbauen konnte. Die Fahrer, welche um den Sieg kämpfen wollten, waren auf sich allein gestellt. Michael Albasini (Orica-GreenEdge) brachte Baden Cooke 300 Meter und drei Kurven vor Schluss an die Spitze. Der Australier hatte somit die beste Ausgangsposition, wurde auf der Zielgeraden aber noch von Peter Sagan (Liquigas) übersprintet. Der Slowake – der 150 Meter vor dem Ziel aus der Pedale rutschte und Glück hatte, dass er sich ausbalancieren und einen Sturz verhindern konnte – produzierte die wesentlich größere Endgeschwindigkeit, womit er Cooke überholte. Ben Swift (Sky ProCycling) folgte auf Platz drei, während zum Rest des Feldes eine so große Lücke klaffte, dass sogar ein Zeitabstand gewertet wurde. Sagans zweiter Etappensieg vergrößert seinen Vorsprung in der Punktewertung massiv und man muss schon befürchten, dass er der Tour de Suisse seinen Stempel so stark aufdrückt wie der Tour of California.

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Schon morgen auf der 4. Etappe könnte Sagan wieder zuschlagen. Das Finale ist dem von heute nicht unähnlich, 35 und 17 Kilometern vor dem Ziel befinden sich zwei Bergwertungen, die letzten zehn Kilometer sind aber diesmal komplett flach.





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