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Baskenland-Rundfahrt: Rodriguez meistert den Aia, Gesink und Txurruka im Pech
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09.04.2010

Baskenland-Rundfahrt: Rodriguez meistert den Aia, Gesink und Txurruka im Pech

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Felix Griep (Werfel)



Orio, 09.04.2010 - Joaquin Rodriguez (Katusha) hat seine aktuell blendende Form erneut unter Beweis gestellt und mit Attacken am wahnsinnig steilen Alto de Aia einen Solosieg auf der 5. Etappe der Baskenland-Rundfahrt errungen. Die nächsten Topfahrer folgten mit geringem Rückstand, darunter auch der Führende Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne). Kein guter Tag war es für Robert Gesink (Rabobank) und Amets Txurruka (Euskaltel), beide wurden von Stürzen heimgesucht.

Zwischen den beiden als entscheidend angesehenen Tagen - dem gestrigen mit der von Samuel Sanchez gewonnen Königsetappe und dem morgigen mit dem Einzelzeitfahren - lag die 5. Etappe, ein Teilstück, das auf den letzten zwanzig Kilometern noch einmal reichlich Spannung versprach. Die ersten vier Berge sollten noch keine Schwierigkeit darstellen, doch dann wurde zwei Mal in unmittelbarer Folge von verschiedenen Seiten der Alto de Aia in Angriff genommen. Einmal über 1800 Meter bei 11,5% Durchschnittssteigung, dann über 1700 Meter bei 12,6%. Mit Rampen bis zu 26% stellte sich den Fahrern hier eine wahre Mauer in den Weg.

Aktive Schweizer und unermüdlicher Txurruka
Am ersten Anstieg des Tages übernahm eine größere Gruppe die Führung des Rennens, während im Feld unter hohem Tempo schon viele Fahrer um den Anschluss kämpfen mussten. Die Spitzengruppe reduzierte sich allmählich, bis im Anstieg zum Alto de Santa Agueda nach einem Drittel der heutigen 170 Kilometer noch ein Trio übrig blieb, in dem ein Schweizer Übergewicht herrschte. An der Seite des Spaniers Amets Txurruka (Euskaltel), der nach seinem gestrigen Ritt, der ihm das Bergtrikot brachte, schon wieder top motiviert schien, fuhren sowohl Michael Albasini (HTC-Columbia) als auch David Loosli (Lampre). Der war mit sechs Minuten Rückstand der Gesamtbeste der Führenden und griff nach hundert Kilometern an. Die Alleinfahrt Looslis dauerte aber nicht lange an, im Ventas de Orio, dem drittletzten Anstieg der Etappe, holten ihn neun seiner vorherigen Fluchtkollegen wieder ein. Neben Albasini und Txurruka waren es dessen Euskaltel-Teamkamerad Egoi Martínez, Alexandr Kolobnev (Katusha), Daniel Navarro (Astana), Sylvain Calzati (Team Sky), Alexander Efimkin (Ag2r La Mondiale), Gonzalo Rabuñal (Xacobeo Galicia) und Matthias Russ (Team Milram). Mit nur noch rund einer Minute Vorsprung auf das von RadioShack angeführte Feld erreichten diese Zehn den ersten Aufstieg zum Alto de Aia.

Alte de Aia enttäuscht nicht: Attacken aber auch Stürze und Defekte
In den unheimlich steilen Rampen des Alto de Aia zerbröselte die Spitzengruppe, aus der Txurruka als noch sehr stark wirkender Solist hervorging. Unter den Favoriten wagte der in der Gesamtwertung auf Rang neun liegende Joaquin Rodriguez (Katusha) einen Angriff. Der Katalane zeigt im Baskenland wieder seine Qualitäten, mit denen er zuletzt die Katalonien-Rundfahrt und den GP Indurain gewann, schloss zu Teamkollege Kolobnev, Navarro und Efimkin auf und fuhr mit ihnen eine halbe Minute nach Txurruka zum ersten Mal über den Aia. Die Gruppe um den Gelb tragenden Alejandro Valverde (Caisse d‘Epargne) lag eine Minute zurück und musste achtgeben, dass Rodriguez nicht zu gefährlich wurde, denn der lag nur 48 Sekunden hinter ihm. In dem kurzen Stück zwischen den beiden Aia-Anstiegen passierte es: Txurruka, der das Bergtrikot sicher hatte und den Etappensieg anpeilte, stürzte schwer. Ob er das Ziel noch erreichen würde, war zunächst nicht abzusehen. Als es wieder in den steilen Anstieg ging, griff Rodriguez erneut an und schüttelte damit auch die letzten Fahrer ab. Sein Vorsprung sank aber, als Valverde hinter ihm ebenfalls attackierte und alles auseinanderriss. Robert Gesinks (Rabobank) Hoffnungen auf den Rundfahrtsieg wurden jäh zerstört, als er am Fuß des Alto de Aia stürzte.

Rodriguez kämpft sich durch, Txurruka ebenfalls
Selbst den Topleuten sah man die Schwierigkeit dieses Berges an, viele der schwächeren Fahrer mussten sogar absteigen und ihre Räder hinaufschieben. Rodriguez kam mit einer bärenstarken Leistung darüber hinweg und fuhr mit 40 Sekunden Vorsprung in die Abfahrt. Valverde führte ein Trio mit Christopher Horner (RadioShack) und dem gestrigen Etappensieger Samuel Sanchez (Euskaltel) an, das aber von weiteren Fahrern wieder eingeholt wurde. Kurz vor dem Ziel musste nochmals eine Steigung überwunden werden. Wenn auch bei weitem nicht so steil, sorgte Sanchez dort für weitere Action. Joaquin Rodriguez blieb davon unbeeindruckt und vollbrachte im Ziel seinen dritten Saisonsieg. 14 Sekunden nach ihm kamen Sanchez, Valverde und Horner an, mit 20 Sekunden Rückstand die nächste Gruppe. Der unglückliche Gesink verlor 1:07 Minute auf den Sieger. Schön war es, als eine ganze Weile später Txurruka einrollte, der nach seinem heftigen Sturz zwar den möglichen Etappensieg abschreiben musste, aber wenigstens sein unantastbares Bergtrikot ins Ziel brachte.

Valverde gegen Horner und beide gegen die Uhr
Platz acht mit 54 Sekunden Rückstand auf Alejandro Valverde steht nach seinem Defektpech für Robert Gesink jetzt zu Buche. Der Niederländer verliert damit die Möglichkeit auf den Gesamtsieg, den morgen wohl Valverde und der eine Sekunde zurückliegende Christopher Horner unter sich ausmachen werden. In Orio, dem Zielort der heutigen Etappe, wartet ein Zeitfahren über 22 Kilometer, das zu Beginn in Aia noch einmal über eine schwere Steigung führt. Joaquin Rodriguez, neuer Dritter mit 34 Sekunden Rückstand, sollte beide kaum noch gefährden können. Mit dem französischen Meister Jean-Christophe Peraud (Omega Pharma Lotto/4. +0:38) und dem italienischen Marco Pinotti (HTC-Columbia/7. +0:54) liegen zwei ausgewiesene Zeitfahrspezialisten in Lauerstellung auf den Podiumsplatz des heutigen Siegers. Favorit Valverde hat bei der Baskenland-Rundfahrt im Zeitfahren schon einmal eine knappe Niederlage hinnehmen müssen. Im Jahr 2006 unterlag er José Angel Gomez Marchante im Kampf gegen die Uhr um sechs und in der Gesamtwertung um sieben Sekunden. Die 50. Austragung des Rennens will er nun als Wiedergutmachung gewinnen.

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