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Österreicher Marco Haller schlägt namhafte Konkurrenz im Sprint auf 4. Etappe der Peking-Rundfahrt
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12.10.2012

Österreicher Marco Haller schlägt namhafte Konkurrenz im Sprint auf 4. Etappe der Peking-Rundfahrt

Info: TOUR OF BEIJING
Autor: Felix Griep (Werfel)



Changping, 12.10.2012 – Die Sprinter bei der Tour of Beijing tragen einige klangvolle Namen wie Petacchi, Viviani, Haedo, Bennati oder Chicchi. Doch für die vier Italiener und den Argentinier in ihrer Mitte sprangen auf der 4. Etappe nur die Plätze zwei bis sechs heraus. Der Sieg bei der Massenankunft auf einer langen, breiten Zielgeraden ging an den 21-jährigen Österreicher Marco Haller (Katusha), der das richtige Hinterrad erwischte, aber auch einfach die besten Beine hatte. Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) brauchte sich um seine Führung heute keine Sorgen zu machen, muss nur morgen noch einmal das Rote Trikot verteidigen.

Roy versucht ein Solo gegen den Willen Madiots
Nach zwei Etappen, die dem Kampf um Gesamtwertung und -sieg vorbehalten waren, fanden die Sprinter auf dem 4. Teilstück wieder ideales Terrain für ihre Ansprüche vor. Auf den 165,5 Kilometern von Yanqing nach Changping gab es für sie keine unüberwindbaren Hindernisse. Eine fünfköpfige Gruppe um den Franzosen Jérémy Roy (FDJ-BigMat) konnte sich 6:30 Minuten Vorsprung erarbeiten, bevor hundert Kilometer vor Schluss eine Reaktion aus dem Feld erfolgte. Roy war mit gut 14 Minuten Rückstand auf Tony Martin der beste der Ausreißer, was Omega Pharma-Quick Step einen ruhigen Tag bescherte. Für die Verfolgungsarbeit sorgten vorrangig Mannschaften wie Liquigas, Lampre und RadioShack, die mit Elia Viviani, Alessandro Petacchi und Daniele Bennati die größten Favoriten auf den Tagessieg hatten. Bei Kilometer 113 wurde die erste von drei Bergwertungen der 3. Kategorie erreicht, nach der es noch kurz ein Stück weiter bergauf ging. Dort griff Roy an und begab sich ohne die anderen Ausreißer – Alex Howes (Garmin-Sharp), Timofey Kritskiy (Katusha), Mitchell Docker (Orica-GreenEdge) und Alex Dowsett (Sky ProCycling) – auf die letzten 50 Kilometer. Da betrug der Abstand zum Feld knapp vier Minuten. Roys sportlicher Leiter Marc Madiot hielt offensichtlich wenig von der Abenteuerlust seines Fahrers, unterhielt sich vom FDJ-Begleitwagen aus angeregt mit der Kämpfernatur. Roy schüttelte aber nur den Kopf. 30 Kilometer vor dem Ziel, nach den beiden weiteren Bergwertungen, standen noch gut zwei Minuten auf der Habenseite des Solisten, der sich in der Abfahrt zunächst wacker gegen das Peloton verteidigte. 15 Kilometer weiter, als das von ihm abgehängte Quartett eingeholt wurde, blieben dem Etappensieger der Tour du Limousin eineinhalb Minuten.

Erster Profisieg gleich in de WorldTour: Haller überrascht im Sprint
Das Verlangen zahlreicher Teams nach einem Massensprint war letztlich aber doch zu groß und Roy wurde sechs Kilometer vor dem Ziel gestellt. Von der Flucht blieb ihm damit nur Rang drei in der Bergwertung, die unverändert Daniel Martin (Garmin-Sharp) anführt. Die Zielgerade war nicht nur mit fast drei Kilometern sehr lang, sondern bot dem Feld auch in der Breite viel Platz, was die Sprintorganisation nicht einfach machte. Lampre fand dennoch einen Weg, Petacchi in die beste Ausgangsposition zu bringen. Am Hinterrad des dreifachen Etappensiegers der Bayern-Rundfahrt hatte sich Marco Haller (Katusha) eingereiht, der seine große Chance sah und sie ergriff. Der 21-Jährige, der in seinem ersten Profijahr bislang Top5-Resultate auf einer Etappe der Österreich-Rundfahrt und zwei Abschnitten der Tour du Poitou Charentes vorweisen konnte, ließ Petacchi deutlich hinter sich. Viviani, der Sieger der 1. Etappe, wurde Dritter. Platz neun belegte Edvald Boasson Hagen (Sky ProCycling), was insofern erwähnenswert ist, weil der Norweger Francesco Gavazzi durch die Punkte das Grüne Trikot abnimmt. In der Gesamtwertung bleibt Gavazzi unverändert Zweiter, 40 Sekunden hinter Tony Martin, der sich auf dem letzten Kilometer nicht zu schade war, den Tempomacher für Francesco Chicchi und Andrew Fenn zu geben, die es aber nur zu den Plätzen sechs und 13 brachten. Andy Schleck (RadioShack-Nissan), der nach seiner langen Verletzungspause Rennkilometer sammeln will, offenbarte wie auf den vorherigen Etappen seine noch längst nicht wieder ideale Form. Nachdem der Luxemburger schon weit vor Schluss aus dem Feld zurückfiel, kämpfte er sich immerhin 40 Kilometer alleine mit 17 Minuten Rückstand ins Ziel und bleibt im Rennen.

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Die morgige 5. Etappe, mit 182,5 Kilometern die längste der Rundfahrt, hat noch einmal ein schwieriges Finale zu bieten. Es beginnt rund 50 Kilometer vor dem Ziel mit einem Anstieg der 2. Kategorie, dem prompt einer der 1. Kategorie folgt. Vom letzten Gipfel aus bleiben dann noch 30 Kilometer zu fahren.





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