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Doping-News: Unabhängige Kommission der UCI vor dem Aus - Versöhnungskommission geplant
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29.01.2013

Doping-News: Unabhängige Kommission der UCI vor dem Aus - Versöhnungskommission geplant

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Wenige Wochen nach ihrer Konstituierung scheint die Unabhängige Kommission, die von der UCI zur Aufarbeitung der US Postal-Affäre ins Leben gerufen wurde, schon wieder vor dem Aus zu stehen. Der Radsportweltverband teilte heute mit, er wolle das dreiköpfige Gremium von seinen Aufgaben entbinden und in eine sogen. "Wahrheits- und Versöhnungskommission" (Truth and Reconciliation Commission) umwandeln. Zur Begründung hieß es, die Einrichtung sei in ihrer bisherigen Form auf zu wenig Akzeptanz seitens der WADA und der USADA gestoßen. Die Anti-Doping-Behörden seien zur Zusammenarbeit mit der Kommission nicht bereit, da sie - anders als eine Versöhnungskommission - nicht zur Erteilung von Amnestien befugt sei. Ein Prozess, der von wesentlichen Interessenvertretern des Radsports nicht unterstützt werde, könne nicht weiter fortgesetzt werden. Die Gründung der Truth and Reconciliation Commission solle "im Verlauf des Jahres 2013" erfolgen, ließ die UCI verlauten.
WADA-Chef John Fahey reagierte mit Bestürzung auf die Nachricht von der Absetzung der Kommission. Er warf der UCI vor, anderen die Schuld an deren Scheitern zuzuschieben, anstatt auf die konstruktiven Verbesserungsvorschläge seiner Behörde - z. B. Verschiebung des Zeitlimits nach hinten, Einführung eines Amnestie-Elements und völlig unabhängige Veröffentlichung der Ergebnisse - überhaupt nur einzugehen. Die WADA und andere Anti-Doping-Vertreter hätte von vornherein in den Konstituierungsprozess einbezogen werden müssen. Fahey nannte die Haltung der UCI "einseitig und arrogant" und kündigte an, eine Zusammenarbeit auf einer solchen Grundlage zu verweigern.
Update: Auch die USADA, die mit ihren Ermittlungen und ihrer Anklageschrift die US Postal-Affäre ins Rollen brachte, hat sich mittlerweile zur neuesten Entwicklung geäußert. Travis Tygart beklagte, dass die UCI ihre Unabhängige Kommission an der allzu kurzen Leine gehalten habe. Zugleich bezweifelte er die Effektivität eines Versöhnungsprozesses unter Schirmherrschaft des Weltverbandes. Ähnlich skeptisch äußerten sich die Kommissionsmitglieder selber. Zugleich bemängelten sie die fehlende Kooperationsbereitschaft seitens der UCI, aber auch der anderen involvierten Parteien.


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