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Vom No-Name zum Volkshelden: Mustafa Sayar höchstwahrscheinlich Champion der Türkei-Rundfahrt
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26.04.2013

Vom No-Name zum Volkshelden: Mustafa Sayar höchstwahrscheinlich Champion der Türkei-Rundfahrt

Info: Presidential Cycling Tour of Turkey 2013 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Selçuk, 26.04.2013 – Vor einer Woche war Mustafa Sayar (Torku Sekerspor) in Europa völlig unbekannt. Zweite Plätzte bei Tour d'Algérie und Tour de Blida sind zwar schöne Resultate, führen aber nicht zu großem Ruhm. Bei seiner Heimat-Rundfahrt Tour of Turkey hat der 24-Jährige nun auf Hors-Catégorie-Ebene zugeschlagen und gewann die zweite Bergankunft des Rennens. Bei seiner eindrücklichen Vorstellung häufte Sayar zudem soviel Vorsprung an, dass er bei nur noch zwei ausstehenden Flachetappen beste Aussichten darauf hat, der erste türkische Gesamtsieger seit 2003 zu werden.

Zweite Bergankunft ein Novum bei der Tour of Turkey
Mit großem Stolz hatte die Türkei-Rundfahrt 2012 auf dem Gögübeli-Pass die erste Bergankunft ihrer Geschichte abgehalten. Leider war damals das Rennen damit schon nach drei von acht Etappen entschieden. So war es eine kluge Entscheidung, in diesem Jahr noch eine zweite Etappe auf einem Berg enden zu lassen. Hinauf nach Selçuk (5,25 km à 7,6%) war es zwar nicht ganz so lang, aber schwer genug und es gab ähnlich große Abstände wie auf dem Gögübeli. In der Anfangsphase der 182 Kilometer langen 6. Etappe hatte eine Gruppe aus 14 Fahrern, welche für die Gesamtwertung keine Relevanz besaßen, die Flucht gesucht, sie war aber schlicht und einfach zu groß, um funktionieren zu können und geduldet zu werden. Trotz starker Besetzung mit einigen schon mehrfach in Erscheinung getretenen Fahrern wie Mikhail Ignatiev (Katusha), Filippo Pozzato (Lampre-Merida) und Anthony Delaplace (Sojasun) existierte die Gruppe nur für kurze Zeit. Auf eine lange Flucht begaben sich nur zwei Fahrer, der Italiener Christian Delle Stelle (Bardiani Valvole) und der Slowene Aldo Ino Ilesic (UnitedHealthcare). Fast zehn Minuten Vorsprung hatte das Duo und verlor die letzten sechs davon zwischen Kilometer 50 und 30 vor dem Ziel, als das Feld sein Tempo deutlich erhöhte. Alle weiteren Angriffe hatten kaum Einfluss auf das Renngeschehen, erst am Schlussanstieg wurde es ernst.

Sayar am Schlussanstieg in überragender Form
Die türkische Mannschaft Torku Sekerspor wollte die letzte Chance auf den Rundfahrtsieg unbedingt nutzen. Bergtrikotträger Serguei Grechyn sorgte gleich zu Beginn des Anstiegs für ein hohes Tempo und Natnael Berhane (Europcar) wird schon gespürt haben, dass es sein letzter Tag im türkisfarbenen Trikot sein würde. Der ersten Raumgewinn bringende Angriff kam auf dem dritten Kilometer durch Nicolas Edet (Cofidis), den Gesamtzehnten. Mustafa Sayar (Torku Sekerspor), der auf dem Gögübeli-Pass als Dritter nur knapp den ersten Heimsieg seit acht Jahren bei der Türkei-Rundfahrt verpasst hatte, nahm mit seinem kraftvollen Tritt die Verfolgung auf und überholte den Franzosen. Damit war die Entscheidung gefallen, denn der seit Montag 24-Jährige zeigte keine Schwäche mehr. Edet wurde nur noch von seinem Teamkollegen Yoann Bagot überholt, mit 18 und 23 Sekunden Rückstand beendeten die Corfidis-Fahrer die Etappe auf den Plätzen zwei und drei. Rund eine halbe Minute nach dem Sieger folgten acht Fahrer und erst dahinter mit 43 Sekunden Verlust der chancenlose Berhane. Der vorherige Zweitplatzierte Kevin Seeldraeyers (Astana) büßte 1:28 Minute ein und fiel gar aus den Top10 des Klassements heraus. Dieses führt Sayar 41 Sekunden vor Berhane an, was trotz zwei ausstehenden Etappen das letzte Wort in Sachen Gesamtsieg gewesen sein dürfte. Bagot hat drei Sekunden hinter dem Jungprofi aus Eritrea den dritten Platz auf dem Podium erobert.

Zum Resultat

Das Wochenende sollte unter normalen Umständen für die Gesamtwertung nicht mehr von Belang sein. Sowohl auf der morgigen 7. Etappe als auch auf der 8. Etappe am Sonntag in Istanbul ist mit Sprintankünften zu rechnen.





Mustafa Sayar gewinnt zweite Bergankunft und steht vor Gesamtsieg
Mustafa Sayar gewinnt zweite Bergankunft und steht vor Gesamtsieg
Foto: Sabine Jacob

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