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Südafrikaner Daryl Impey «König von Viechtach» - Ciolek Zweiter

23.05.2013

Südafrikaner Daryl Impey «König von Viechtach» - Ciolek Zweiter

Info: Bayern-Rundfahrt 2013 (2.HC)
Autor: bayern-rundfahrt.com

Daryl Impey vom Team Orica-GreenEdge ist der große Triumphator der Königsetappe der Bayern Rundfahrt. Der Südafrikaner setzte sich am Ende der 194,5 Kilometer von Mühldorf am Inn nach Viechtach im Sprint der ersten Gruppe vor Gerald Ciolek vom Team MTN-Qhubeka sowie dem Italiener Adriano Malori aus der Mannschaft Lampre-Merida durch und übernahm damit auch das Gelbe Trikot vom Dänen Alex Rasmussen. «Das war ein sehr herausfordernder Kurs und mit diesem Finale bis zum Schluss interessant – nicht zu schwer, aber schwierig. Es gab viele Angriffe, aber ich bin froh, dass es am Ende doch zum Sprint gekommen ist», so der Südafrikanische Meister im Zeitfahren. «Mit diesem Sieg hat unser Team sein Ziel für die Bayern Rundfahrt schon erreicht. Jetzt schauen wir von Tag zu Tag.»

Gerald Ciolek hatte den Ärger über den verpassten Sieg schnell verdaut: «Klar wäre es schön gewesen, wenn das Ziel 20 Meter früher gestanden hätte. Aber es war ein sehr schwerer Tag heute. Schon der Start war sehr schnell und dann kamen die Berge zum Finale hin. Ich war mir vor der Etappe nicht ganz sicher, ob es heute für eine Platzierung ganz vorne reichen würde. Aber ich habe mir natürlich schon was ausgerechnet und als wir dann auf der Schlussrunde waren, haben wir alles auf den Sieg gesetzt. Der zweite Platz ist aber auch ein super Ergebnis. Aber natürlich ärgert man sich immer ein bisschen, wenn es so knapp ist. Das Finale war wirklich sehr hart und ich hatte am Ende ein kleines Loch, das ich erst zufahren musste. Der Sprint ging dann relativ spät los, erst auf den letzten 200 Metern. Bis kurz vor dem Ziel war ich noch vorne, aber Daryl Impey hatte dann einfach die schnelleren Beine oder den längeren Atem.»

Für eine erste Vorentscheidung auf dem Teilstück von Oberbayern nach Niederbayern hatte erwartungsgemäß der Anstieg zur Bergwertung nach Sankt Englmar gesorgt. Nach 35 Kilometern des Rennens setzten sich letztlich neun Fahrer ab und fuhren maximal 4:20 Minuten Vorsprung heraus – darunter der Spanier Ruben Perez Moreno vom Team Euskaltel-Euskadi, vor zwei Jahren in Viechtach Etappensieger der Bayern Rundfahrt und der österreichische Kletterspezialist Stefan Denifl vom Team IAM. In der Kletterpartie hinauf zum Dach der Tour fiel die Spitzengruppe dann aber ebenso auseinander wie das Hauptfeld, in dem wie am Vortag die britische Mannschaft Sky das Tempo diktierte. Zu den Leidtragenden gehörte auch der Däne Axel Rasmussen, der sich schon früh unter den abgehängten Fahrern wiederfand. Bei der Einfahrt auf die anspruchsvolle Schlussrunde um Viechtach war nur noch der Franzose Blel Kadri, Vierter der Bayern Rundfahrt 2011, vorn – hatte aber gegen die jagenden Favoriten keine Chance. Nachdem Kadri von der ersten 14-köpfigen Gruppe um Olympiasieger und Bayern-Rundfahrt-Sieger Geraint Thomas und Giro-Sieger Damiano Cunego wieder gestellt wurde, nutzten die Verfolger eine Uneinigkeit an der Spitze, um die Karten gut sechs Kilometer vor dem Ziel neu zu mischen und nochmals aufzuschließen. Damit war der Weg für die Sprinter frei. Nach Vorarbeit durch fast das gesamte Team Sky war Mailand-San-Remo-Sieger Gerald Ciolek vom Team MTN-Qhubeka zu früh im Wind und wurde auf den letzten Metern von Impey noch abgefangen. «Wir sind nach Bayern gekommen, um hier eine Etappe zu gewinnen. Im Finale hatte ich gute Beine und als wir die Spitzengruppe gesehen haben, war ich schon sehr zuversichtlich, die Etappe zu gewinnen», so Impey. «Zuletzt war ich vor zwei Jahren hier in Bayern und habe das sehr genossen. Die Straßen sind super, die Zuschauer großartig – das ist eins der besten Rennen hier, das ich bisher gefahren bin.»

Neuer Spitzenreiter in der Bergwertung ist nach der Königsetappe der Bayern Rundfahrt der Österreicher Stefan Denifl, der eher unverhofft an die Spitze des Klassements fuhr: «Ehrlich gesagt war das so nicht geplant mit der Flucht. Aber nach 40 Kilometern hab ich mich in der Gruppe vorne wiedergefunden und dann dachte ich mir: okay, probiere ich was. Und am Ende hat es sich mit dem Bergtrikot ja auch ausgezahlt. Jetzt werde ich natürlich versuchen, es bis zum Schluss zu verteidigen. In der Gesamtwertung wird's für mich wegen des langen Zeitfahrens leider etwas schwer.» In der Sprintwertung verteidigte Henning Bommel, Dritter der Bahn-Weltmeisterschaften, seine Spitzenposition durch Platz zwei im ersten Wertungssprint erfolgreich. «Das war heute am Anfang ein superschnelles Rennen mit viel Springerei», so der Profi vom Team rad-net Rose. «So konnte ich das Trikot verteidigen. Mal sehen, ob es morgen auch wieder klappt.» In der Nachwuchswertung übernahm der Franzose Romain Bardet vom Team Ag2r la Mondiale die Führung.

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Morgen geht's für die Profis auf der dritten Etappe der Bayern Rundfahrt über zahlreiche Anstiege von Viechtach nach Kelheim. Richtig schwer wird's dabei vor allem auf den ersten 60 der insgesamt 196,8 Kilometer. Schon nach 12 Kilometern steht in Rattenberg eine Bergwertung an und angesichts des Profils hat die längste Etappe der Bayern Rundfahrt durchaus etwas von einer zweiten Königsetappe. Das Finale Richtung Kelheim ist allerdings flach und bietet damit erneut den Sprintern eine Chance. Außer in Rattenberg gibt es noch eine Bergwertung in Duggendorf-Wischenhofen, Zwischensprints werden in Walderbach, Regenstauf und Kelheim ausgefahren.

Kelheim ist bereits zum dritten Mal Gastgeber der Bayern Rundfahrt. 2009 hatte die Rundfahrt im Schatten der Befreiungshalle begonnen, erstmals war die Bayern Rundfahrt 1988 in Kelheim zu Gast. Start für die dritte Etappe ist in Viechtach um 10.45 Uhr, die Zielankunft in Kelheim wird gegen 15.45 Uhr erwartet.