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Befreiungsschlag in Kelheim: Gerald Ciolek gewinnt im Massensprint
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25.05.2013

Befreiungsschlag in Kelheim: Gerald Ciolek gewinnt im Massensprint

Info: Bayern-Rundfahrt 2013 (2.HC)
Autor: bayern-rundfahrt.com



Der Sieger des Klassikers Mailand-San Remo ist auch der Sieger von Kelheim: Im Schatten der Befreiungshalle holte sich der 26-Jährige aus Pulheim auf der dritten Etappe der Bayern Rundfahrt den heiß ersehnten Sieg und verwies dabei den erst 21-jährigen Franzosen Arnaud Demare, im Vorjahr Sieger der Vattenfall-Cyclassics in Hamburg, sowie Tour-Etappensieger Heinrich Haussler vom Team IAM auf die Plätze. Für den ehemaligen U23-Weltmeister Ciolek war es der vierte Erfolg im Rahmen der wichtigsten deutschen Rundfahrt. Gleichzeitig übernahm Ciolek damit auch die Führung in der Gesamtwertung sowie die Spitzenposition in der Sprintwertung.

«Es hätte nicht besser laufen können heute», so Ciolek. «Auf den letzten 300 Metern hatte ich die perfekte Position, bin als Dritter um die letzte Kurve gekommen und brauchte dann nur noch vorbei zu fahren. Für diesen Sieg haben wir hart gearbeitet.» Große Hoffnungen, sein Gelbes Trikot über den morgigen Tag zu retten, macht sich der Sprinter allerdings nicht. «Es ist immer schön, Führender zu sein, speziell bei einer Rundfahrt wie hier in Bayern. Aber ich muss realistisch sein, morgen muss ich das Trikot im Zeitfahren wohl wieder abgeben, daher wird es ein kurzes Vergnügen für mich. Aber am letzten Tag auf der Etappe nach Nürnberg werden wir uns wieder ganz auf den Sprint konzentrieren – und wenn möglich will ich auf jeden Fall das Sprinttrikot mit nach Hause nehmen» so Ciolek, der in der Vergangenheit bereits in Sankt Englmar und Würzburg im Jahr 2008 und in Hersbruck im Jahr 2010 Etappen der Bayern Rundfahrt gewonnen hatte.

Auch Australier Heinrich Haussler zog nach Platz drei zufrieden Bilanz: «Ein Sieg ist natürlich viel besser als ein dritter Platz, aber dieses Rennen ist seit Paris-Roubaix erst mein zweiter Einsatz, deshalb zeigt mir das Ergebnis, dass ich auf dem richtigen Weg bin, jetzt wieder in Topform zu kommen.» Bis kurz vor dem Ziel hatte der Etappensieger von Tour de Suisse und Paris-Nizza sogar noch vom Sieg geträumt: «Auf den letzten zweieinhalb Runden war es sehr hektisch und sehr sehr schnell. Wir sind die ganze Zeit 60 bis 65 Kilometer pro Stunde gefahren. 100 Meter vor dem Ziel dachte ich noch, dass ich vielleicht gewinnen kann, es hat aber leider nicht ganz gereicht.»

Begonnen hatte die dritte Etappe der Bayern Rundfahrt zunächst einmal ganz gemütlich. In der ersten Hälfte der 196,8 Kilometer zwischen Viechtach und Kelheim pendelte sich der Schnitt bei gerade einmal 35 Kilometern pro Stunde ein – Temperaturen von nur sechs Grad am Start und nur wenig mehr entlang der Strecke waren allerdings auch keine große Motivation. Bei Kilometer 14 konnten sich mit den zwei Franzosen Jerome Cousin vom Team Europcar und Blel Kadri aus der Mannschaft Ag2r la Mondiale sowie dem Basken Ruben Perez in Farben des Euskaltel-Euskadi-Teams drei Fahrer absetzen und maximal 7:45 Minuten Vorsprung herausfahren – für Stress im Feld sorgte aber auch diese Flucht nicht. Kontrolliert vom australischen Team Orica-GreenEdge um Spitzenreiter Daryl Impey sowie der Mannschaft rad-net Rose um Henning Bommel im Blauen Trikot des besten Sprinters kam das Feld immer näher heran und hatte die zunächst Perez, dann Cousin und kurz vor der Einfahrt in den Rundkurs in Kelheim auch Kadri wieder gestellt.

Auf den letzten 15 Kilometern hatten die Sprinter-Teams um die Männer von Sky, FDJ, Lampre-Merida und im Finale auch Argos-Shimano, MTN-Qhubeka und NetApp-Endura dann alles im Griff. Nach einer Etappe im Bummeltempo gab's ein Finale im Turbogang, das Ciolek am Ende von der Spitze für sich entscheiden konnte.

Die Führung in der Bergwertung verteidigte der Österreicher Stefan Denifl vom Team IAM. «Ich wusste, dass heute gleich am Anfang eine Bergwertung kommt. Die wollte ich gewinnen und das habe ich auch geschafft. Es waren dann aber ausgerechnet meine schärfsten Konkurrenten in der Fluchtgruppe, damit konnten beide ebenfalls punkten. Deshalb glaube ich, dass es nochmals spannend wird im Kampf um das Trikot. Aber wenn die Berge schwer genug sind, sollte es für mich schon reichen», so Denifl. Weiterhin bester Nachwuchsfahrer der Bayern Rundfahrt ist der 22-jährige Franzose Romain Bardet vom Team Ag2r la Mondiale. «Es ist schön, dieses Trikot zu haben. Morgen im Zeitfahren werde ich es aber wohl verlieren. Der Kampf gegen die Uhr ist nicht gerade meine Paradedisziplin. Und der letzte Tag ist wohl nicht schwer genug, um noch einmal Zeit heraus zu fahren», so der 13. von Lüttich-Bastogne-Lüttich.

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Morgen steht in Schierling mit dem Kampf gegen die Uhr die Vorentscheidung im Kampf um den Gesamtsieg der 34. Bayern Rundfahrt an. Die Strecke ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, mit 31,2 Kilometern aber das längste Zeitfahren in der Geschichte der Rundfahrt.

Der erste Fahrer startet in Schierling um 12:30 Uhr, als Spitzenreiter geht Gerald Ciolek um 14:56 Uhr ins Rennen.





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