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Viviani hält Omegas Tempo stand und schlägt Meersman auf 2. Etappe der Dauphine
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03.06.2013

Viviani hält Omegas Tempo stand und schlägt Meersman auf 2. Etappe der Dauphine

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Oyonnax, 03.06.2013 – Auf der 2. Etappe erreichte die Dauphiné noch nicht die großen Alpenpässe, bot mit sechs Bergwertungen aber ein ausgesprochen hügeliges Profil an, auf dem Omega Pharma-Quick Step versuchte, im Sinne seines schnellsten Fahrers Gianni Meersman die Konkurrenz der Sprinter zu eliminieren. Manch einer wie der französische Meister Nacer Bouhanni (FDJ) fiel dem Tempodiktat auch zum Opfer, wohingegen sich Elia Viviani (Cannondale) im Hauptfeld festbiss und Meersman den Tag verdarb. Für den Italiener, der zuletzt beim Giro im Schatten Mark Cavendishs stand, bedeutete dieser Erfolg den ersten Sieg des Jahres.

Damuseau genießt das Leben als Ausreißer
Nach dem Auftakt in der Schweiz trug sich die 2. Etappe des Critérium du Dauphiné ausschließlich auf französischem Boden zu. 191 Kilometer machten die Strecke zwischen Châtel und Oyonnax zur längsten der Rundfahrt, im Vergleich zum Vortag mussten gar 70 Kilometer mehr absolviert werden. Nach dem Start ging es eine Weile leicht bergab, was die Entstehung einer Spitzengruppe bis zu einer ersten kleinen Steigung bei Kilometer 22 hinauszögerte. Mit dabei war erneut Thomas Damuseau (Argos-Shimano), der das Bergtrikot trug – allerdings nur leihweise. Denn eigentlich gehörte es seinem gestrigen Mitausreißer David Veilleux (Europcar), für den das Gelbe Trikot selbstverständlich Vorrang hatte. Mit Rudy Molard (Cofidis) und Arnaud Gérard (Bretagne-Séché) hatte der Franzose zwei Landsleute an seiner Seite, doch nach 50 Kilometern verpasste Jose Mendes (NetApp-Endura) der Flucht einen Hauch Internationalität. Als der Portugiese zum tricolore-Trio stieß, betrug der Vorsprung bereits knapp vier Minuten und stieg danach noch weiter auf ein Maximum von 4:55 Minuten.

Meersman will an Katalonien und Romandie anknüpfen
Als nach 74,5 Kilometern die Côte de Mornex erreicht und eine erste Bergwertung (4. Kategorie) abgenommen wurde, ließ es sich Damuseau natürlich nicht nehmen, die Wertungslinie als Erster zu überqueren. Gestern sammelte er nur fünf Punkte weniger als Veilleux, den er an der Côte de Mons bei Kilometer 120,5 übertrumpfte. Diese zweite Bergwertung (wiederum 4. Kategorie) stellte den Auftakt der bergigsten Phase der Etappe dar. Vier weitere Anstiege folgten auf den verbleibenden 70 Kilometern. Nach der Côte de Lancrans (Kategorie 3) und dem Zwischensprint, wo Damuseau Mendes den Vortritt ließ, kam man zur Côte de Communal, dem ersten von zwei Kategorie-2-Bergen. Europcar hatte den Rückstand bis hierhin halbiert und wurde jetzt von Omega Pharma-Quick Step abgelöst, die den Sprintern an den Kragen wollten, ohne dabei den schnellsten Mann aus ihren eigenen Reihen zu gefährden – Gianni Meersman, der als Zweiter der 1. Etappe anstelle von Veilleux das Grüne Trikot trug. Eine gute Verträglichkeit kleinerer Anstiege bewies der Belgier schon bei Katalonien-Rundfahrt und Tour de Romandie, wo er jeweils zwei Etappensiege holte.

Taaramäe nutzt letzten Anstieg als Startrampe für eine Attacke
Die Omega-Aktivitäten hatten einen deutlichen Abfall der Zeitdifferenz zwischen Ausreißern und Peloton zur Folge, sowie eine merkliche Reduzierung von dessen Umfang. Nacer Bouhanni (FDJ), einer der Topsprinter bei der Dauphiné, schaffte nachher zwar wieder den Anschluss, war aber angezählt und wurde am letzten Anstieg ausgeknockt. An einer Zwischensteigung verabschiedete sich Molard von seinen resignierenden Fluchtkollegen. Doch eine Minute Vorsprung sollte für noch 32 Kilometer bei weitem nicht ausreichen. Auf dem Weg zur nächsten Bergwertung, einer Kategorie 4 auf der Côte du Bugnon, gab es neue Angriffe aus den Reihen des Feldes, aber Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM) und Trittbrettfahrer wie Laurent Didier (RadioShack-Leopard) oder Warren Barguil (Argos-Shimano) konnten die Rennsituation nicht längerfristig prägen. Molards kurzes Solos endete 15 Kilometer vor dem Ziel, fast genau am Fuß des Col du Sentier (Kategorie 2). 2700 Meter ging es bei durchschnittlich 7,6 Prozent hinauf. Erst auf dem letzten Kilometer der Steigung gab es Attacken. Von José Herrada (Movistar), von Ivan Santaromita (BMC Racing Team) und schließlich von Rein Taaramäe (Cofidis), dem es gelang, einen kleinen Vorsprung in die gut elf Kilometer lange Abfahrt Richtung Ziel mitzunehmen.

Meersman ist kein Cavendish – Viviani jubelt erstmals in 2013
Der Zeitfahrmeister Estlands, dessen letzter Sieg auf internationaler Ebene bald zwei Jahre zurückliegt (Etappensieg Vuelta 2011), konnte sich jedoch nicht weit absetzen und nur bis gut zwei Kilometer vor dem Ziel an der Spitze behaupten. Dass vorne nun mehrere Trikots der Mannschaft Cannondale zu sehen waren bedeutete, dass Elia Viviani noch zu den 75 Fahrern zählte, die im Hauptfeld verblieben waren. Beim Italiener hätte man wohl eher darauf getippt, dass er das Schicksal Bouhannis teilen würde, der nicht mehr zu den Protagonisten zählte. An Viviani, der beim Giro d’Italia hinter dem unschlagbaren Mark Cavendish zweimal Zweiter und einmal Dritter wurde, kam Meersman nicht vorbei und musste sich abermals mit einem zweiten Platz abfinden. Alle anderen, die sich um den Etappensieg bemühten, – Tony Gallopin (RadioShack-Leopard), Reinardt Janse van Rensburg (Argos-Shimano) und Anthony Geslin (FDJ) belegten die Plätze drei bis fünf – hatte er locker hinter sich gelassen. Dennoch reichte das Abschneiden, um in der Punktewertung an Veilleux vorbeizuziehen, der in der Bergwertung 15 Zähler hinter Damuseau zurückfiel, aber Rang eins in der Gesamtwertung und knapp zwei Minuten Vorsprung problemlos verteidigte. Etwas mehr als zwei Minuten nach dem Feld kam die erste Gruppe abgehängter Fahrer ins Ziel, in welcher sich neben Bouhanni auch Tom Jelte Slagter (Blanco) befand. Das Weiße Trikot verlor der Niederländer somit an Gallopin.

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Die 3. Etappe endet ähnlich dem heutigen Teilstück mit einer Abfahrt, wobei das Programm davor nicht ganz so anspruchsvoll erscheint. Auf den 167 Kilometern von Ambérieu-en-Bugey nach Tarare gibt es nur zwei Bergwertungen (beide 3. Kategorie), die sich 47,5 und 9,5 Kilometer vor dem Ziel befinden.





Elia Viviani gewinnt die 2. Etappe der Dauphine vor dem enttäuschten Gianni Meersman (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Elia Viviani gewinnt die 2. Etappe der Dauphine vor dem enttäuschten Gianni Meersman (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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