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Vorgeschmack auf die alljährliche Sky-Dominanz? Boasson Hagen gewinnt 3. Dauphiné-Etappe
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04.06.2013

Vorgeschmack auf die alljährliche Sky-Dominanz? Boasson Hagen gewinnt 3. Dauphiné-Etappe

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Tarare, 04.06.2013 – Bevor ab morgen die starken Berg- und Zeitfahrer von Sky Procycling für Erfolge, vornehmlich den dritten Gesamtsieg in Serie, sorgen wollen, hat ihr Teamkollege Edvald Boasson Hagen seiner Mannschaft schon einen Etappensieg beschert. Der norwegische Meister gewann die 3. Etappe des Critérum du Dauphiné, welche mit einem Sprint endete, in dem Norwegens Landesmeister vor Michael Matthews (Orica-GreenEdge) und Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) triumphierte. Das Gelbe Trikot bleibt weiterhin im Besitz von David Veilleux (Europcar).

Ausreißergruppe ohne Franzosen
Es war nördlich von Lyon noch einmal ein Tag, den die Anwärter auf den Gesamtsieg zurückhaltend angehen konnten, am Ende der 167 Kilometer von Ambérieu-en-Bugey nach Tarare wurden die Sprinter wieder vorne erwartet. Wie gestern wartete ein Anstieg nur rund zehn Kilometer vor dem Ziel, insgesamt gab es aber diesmal lediglich zwei Bergwertungen der 3. Kategorie, was zu mehr Phasen führte, in denen das Renngeschehen nicht sonderlich mitreißend war. Der seit einigen Jahren in Lyon wohnhafte Japaner Fumiyuki Beppu (Orica-GreenEdge) hatte sich von vornherein vorgenommen, sich auf dieser 3. Etappe als Ausreißer zu zeigen und setzte sein Vorhaben unmittelbar nach dem Start in die Tat um. Der Spanier Juan Antonio Flecha (Vacansoleil-DCM), der Belgier Sander Cordeel (Lotto Belisol) und Jacob Rathe (Garmin-Sharp) aus den USA schlossen sich dem Asiaten an, wohingegen die Franzosen heute eine Auszeit nahmen. Nach 20 Kilometern, die vom Peloton fast im unveränderten Tempo der Neutralisation zurückgelegt wurden, schaltete Europcar einen Gang rauf, um den Rückstand in den Griff zu kriegen. Denn Flecha gehörte zu jenen Fahrern, die bislang 1:57 Minute hinter Dauphiné-Leader David Veilleux lagen. Zu diesem Zeitpunkt waren es 6:50 Minuten Vorsprung für das Quartett, der sich fortan gleichmäßig verringerte.

Hoogerland, Didier und de Clercq greifen an
Auf der ersten Hälfte der Etappe gab es keinerlei relevante Erhebungen im Höhenprofil. Erst bei Kilometer 119,5 wurde Bergwertung Nummer eins erreicht. Gut zehn Kilometer lang war der Anstieg zum Col des Echarmeaux, der Durchschnittswert von drei Prozent musste aber niemanden erschrecken. Europcar hatte den Abstand schon deutlich reduziert, so dass wieder Omega Pharma-Quick Step für Gianni Meersman die Führungsarbeit übernahm. 1:55 Minute nachdem sich Flecha, der später auch den Zwischensprint gewann, die Bergprämie gesichert hatte, folgte das Feld und machte weiterhin kontinuierlich Boden gut. Als der Zusammenschluss schon fast erfolgte, war es Cordeel, der mit einem Alleingang noch etwas Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Der Gewinn des Bergtrikots bei der Tour of Norway blieb jedoch weiterhin sein einziger Erfolg dieser Saison, genau zu Beginn des Col des Sauvages wurde er eingeholt. Vier Kilometer führte die Straße bei 5,5 Steigungsprozenten aufwärts, ehe es 9,5 Kilometer abwärts in den Zielort ging. Flechas Vacansoleil-Teamkollege Johnny Hoogerland wurde bei einer Attacke von Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) „beschattet“, weshalb dem Niederländer bald die Lust verging. Laurent Didier (RadioShack-Leopard) durften dagegen unbehelligt einige Meter Vorsprung herausholen, bevor Bart de Clercq (Lotto Belisol) an ihm vorbeisprintete. Der Belgier nahm zwölf Sekunden Vorsprung mit in die Abfahrt.

Boasson Hagen stellt Meersman und Viviani in den Schatten
Ein Sieg hätte Lotto Belisol gutgetan, denn die Mannschaft hatte bereits zwei Fahrer verloren. Gestern gab Jelle Vanendert wegen Krankheit, heute Gaëtan Bille wegen Knieschmerzen auf. Weil Chris Anker Sörensen (Saxo-Tinkoff) mit Magen-Problemen auf einen Start verzichtete, sind somit nur noch 172 Fahrer im Rennen. Wie vorher Hoogerland bekam de Clercq Gesellschaft durch einen Omega-Fahrer. Michal Kwiatkowski, der etwas schneller abfuhr als der Rest des Feldes, strebte dann sogar merklich nach einer eigenen Siegchance, von welcher er sich aber noch vor der Flamme Rouge wieder verabschieden musste. Zwei scharfe Linkskurven auf dem letzten Kilometer erschwerten die Vorbereitung des Sprints, das Team Sky kam mit dem Bedingungen am besten zurecht. Geraint Thomas führte das gut einhundert Fahrer umfassende Peloton auf die Zielgerade, wo Edvald Boasson Hagen seine Vorarbeit zum Sieg nutzte. Michael Matthews (Orica-GreenEdge), Meersman, Thor Hushovd (BMC Racing Team) und der Sieger der 2. Etappe, Elia Viviani (Cannondale), mussten sich hinter dem norwegischen Meister einreihen, der kürzlich die Rundfahrt in seiner Heimat gewann und seinen dritten Dauphiné-Etappensieg nach 2010 und 2012 feierte. Nacer Bouhanni (FDJ), der sich am Anstieg mit viel Mühe am Ende des Feldes hatte festbeißen können, wurde Siebter. Kein einziges der Sondertrikots wechselte den Besitzer, Veilleux bleibt in Gelb, Meersman in Grün, Tony Gallopin (RadioShack-Leopard) in Weiß und Thomas Damuseau (Argos-Shimano) im Bergtrikot.

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Nach einem Überraschungssieg und zwei Massensprints wird mit der 4. Etappe der Kampf um den Gesamtsieg eröffnet. Das 32,5 Kilometer lange, flache Einzelzeitfahren stellt die Weichen für die darauffolgenden Tage in den Bergen.





Edvald Boasson Hagen gewinnt auf der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné den Sprint (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Edvald Boasson Hagen gewinnt auf der 3. Etappe des Critérium du Dauphiné den Sprint (Foto: letour.fr/Veranstalter)



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