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Zeitfahrsieg für Martin, kein Gelb für Froome - Rohan Dennis überrascht bei der Dauphiné
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05.06.2013

Zeitfahrsieg für Martin, kein Gelb für Froome - Rohan Dennis überrascht bei der Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Villars-les-Dombes/Parc des Oiseaux, 05.06.2013 – Dass Weltmeister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) das Zeitfahren der Dauphiné gewann. Dass Sky Procycling vier Mann in die Top10 der Etappe und ebenso viele in die Top6 der Gesamtwertung brachte. Dass David Veilleux (Europcar) Gelb nach drei Tagen abgeben musste. All das durfte einen nicht überraschen. Aber auch wenn heute vieles vorhersehbar verlief, so blieb doch noch genug Raum für Unerwartetes. Der 23-jährige Rohan Dennis (Garmin-Sharp) holte sich durch Platz zwei fünf Sekunden vor Chris Froome das Leadertrikot. Die meisten Spanier kassierten große Rückstand, selbst Alberto Contador (Saxo-Tinkoff).

Martin lässt sich Magen-Darm-Probleme nicht anmerken
Lange nicht mehr hat man bei der Dauphiné an den Zeitfahren so gespart wie bei der 65. Austragung der WorldTour-Rundfahrt. Der Prolog wurde kurzerhand komplett gestrichen und selbst das lange Zeitfahren auf der 4. Etappe fiel mit 32,5 Kilometern relativ kurz aus. In den letzten vier Jahren waren immer Distanzen zwischen 42 und 53 Kilometer zu absolvieren. 2011 gewann Tony Martin elf Sekunden vor Bradley Wiggins, der sich 2012 revanchierte und den Zeitfahrweltmeister um 34 Sekunden auf Platz zwei verwies. Zu einer dritten Auflage dieses Duells konnte es nicht kommen, weil Wiggins unter einer Knieentzündung leidet. Martin, der nach seiner Solo-Verfolgung auf Etappe 1 leichte Symptome eines Magen-Darm-Infekts beklagte, lag in der Gesamtwertung nur auf dem 91. Platz und startete somit schon lange vor den meisten anderen Topzeitfahrern, die in den vergangenen Tagen regelmäßig mit dem Hauptfeld ins Ziel gekommen waren. Schon an der 1. Zwischenzeit bei Kilometer 11,5 lag Martin über eine halbe Minute vor Jan Barta (NetApp-Endura) und Jonathan Castroviejo (Movistar), die sich zuvor einen Zweikampf um die zwischenzeitliche Führung geliefert hatten. Diesen hatte Castroviejo am Ende für sich entschieden, nahm dem Tschechen aus der deutschen Wildcard-Mannschaft 28 Sekunden ab. Mit seiner Fahrzeit von 36:54,54 Minuten (52,833 km/h) unterbot Martin den Spanier jedoch deutlich um eine Minute und acht Sekunden.

Dennis kämpft gegen Kwiatkowski und Froome um Trikots
Noch ein wenig unsicher verfolgte Martin die weitere Entwicklung des Rennens und konnte doch schon bei Bekanntwerden der 1. Zwischenzeiten regelmäßig aufatmen. Marco Pinotti (BMC Racing Team) war dort bereits 30 Sekunden zurück und auch sein eigener Teamkollege Michal Kwiatkowski war mit 22 Sekunden Rückstand keine Gefahr für den Führenden. Die meiste Spannung ging von „Wiggins-Nachfolger“ Chris Froome aus, dem Kapitän von Sky Procycling für Dauphiné und Tour de France. Doch selbst dem Briten fehlten nach dem ersten Drittel der Strecke schon 26 Sekunden, so dass sich Martin ab diesem Zeitpunkt beruhigt zurücklehnen und seinen sechsten Saisonsieg genießen konnte. Auch bei Volta ao Algarve, Tirreno-Adriatico, Baskenland-Rundfahrt, Tour de Romandie und Tour de Belgique gewann er die Zeitfahren, einzig beim Romandie-Prolog gelang ihm im Regenbogentrikot kein Sieg. Neben den bereits erwähnten Fahrern fiel an Messpunkt 1 desweiteren Rohan Dennis (Garmin-Sharp) auf, der nur sieben Sekunden hinter Kwiatkowski und drei hinter Froome lag. Auf den nächsten zehn Kilometern bis zur 2. Zwischenzeit kehrte sich die Reihenfolge der Plätze zwei bis vier um, Dennis (+0:34) hatte nun sieben bzw. 14 Sekunden Vorsprung auf Froome und Kwiatkowski. Für das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers hätte dieses Ergebnis bereits gereicht und sogar zum Gelben Trikot fehlte dem australischen Zeitfahrmeister der U23 von 2010 und 2012 nicht mehr viel.

Veilleux verliert Gelb, Froome verpasst es um fünf Sekunden
Gelb trug zum dritten Mal David Veilleux (Europcar), der zu seinen U23-Zeiten in Kanada auch einige Landesmeistertitel einfuhr. Bis zu Kilometer 21,5 hatte er gegenüber Dennis 1:53 Minute eingebüßt, womit ihm lediglich vier Sekunden von seinem Vorsprung blieben, den er auf der 1. Etappe eingefahren hatte. Für weitere elf Kilometer genügte das natürlich nicht. Als Dennis das Ziel erreichte, belegte er 47 Sekunden hinter Martin Rang zwei und hatte den 26 Sekunden langsameren Kwiatkowski, seinen Kontrahenten um die Führung in der Nachwuchswertung, klar geschlagen. Froome kämpfte noch um das Maillot Jaune und verpasste es um fünf Sekunden, Dennis zu schlagen, wurde Etappendritter. Diese Differenz übernimmt der Kapitän der starken Sky-Mannschaft auch in die Gesamtwertung, an deren Spitze also ebenfalls Dennis thront. Kwiatkowski ist der Drittplatzierte. Mit Rückständen von 32 bis 55 Sekunden folgen auf den Plätzen vier bis sechs die Froome Teamkollegen Edvald Boasson Hagen, Richie Porte und Geraint Thomas, die im Endergebnis des Zeitfahrens die Positionen sechs, sieben und zehn belegten. Veilleux beendete den Kampf gegen die Uhr als 76. mit 3:53 Minuten Verlust auf den Sieger. Im Gesamtklassement rutschte er auf Rang sieben ab, liegt aber immer noch weit vor seinen Kapitänen Pierre Rolland (27.) und Thomas Voeckler (46.).

Spanier mit durchwachsenen Ergebnissen
Sky gewann mit vier Fahrern in den Top10 die Tagesmannschaftswertung zehn Sekunden vor Omega mit Sieger Martin, dem Fünften Kwiatkowski und Sylvain Chavanel, der 18. wurde. Zufrieden mit den Resultaten konnte auch NetApp-Endura sein, Barta wurde nur auf Platz acht verdrängt. Zudem konnte sich Leopold König als Zwölfter eine gute Ausgangsposition für die Bergetappen verschaffen, ist Gesamtachter. Enttäuschend war dagegen das Abschneiden der spanischen GW-Mitfavoriten, von denen man einige besser hätte erwarten können. Samuel Sanchez (Euskaltel), Alejandro Valverde (Movistar), Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) und Joaquim Rodriguez (Katusha) landeten zwischen Platz 45 und 70 und verloren auf Froome zwischen zweieinhalb und drei Minuten. Bei Saxo-Tinkoff könnte man deshalb vielleicht auch auf Michael Rogers (14./+1:25 auf Froome) und bei Katusha auf Daniel Moreno (17./+1:35) setzen.

-> Zum Resultat

Morgen bietet sich auf der 5. Etappe die Möglichkeit, verlorene Zeit sofort wieder aufzuholen. Die Strecke ist zwar lange nicht besonders anspruchsvoll, die letzten 12,7 der 139 Kilometer führen aber bei einer mittleren Steigung von sieben Prozent nach Valmorel zu einer HC-Bergankunft.





Tony Martin gelang beim Critérium du Dauphiné im Zeitfahren sein sechster Saisonsieg (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Tony Martin gelang beim Critérium du Dauphiné im Zeitfahren sein sechster Saisonsieg (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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