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Spannungskiller Froome - Dauphiné nach erster Bergankunft vermeintlich schon entschieden
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06.06.2013

Spannungskiller Froome - Dauphiné nach erster Bergankunft vermeintlich schon entschieden

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valmorel, 06.06.2013 – Tour of Oman, Critérium International und Tour de Romandie hat Chris Froome (Sky Procycling) in dieser Saison bereits gewonnen und auch die Dauphiné dürfte der Brite schon drei Tage vor Ende für sich entschieden haben. Seine Mannschaft zeigte bei der Bergankunft auf der 5. Etappe eine gewohnt abgeklärte Vorstellung und er selbst konnte auf dem letzten Kilometer eine Attacke von Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) scheinbar leicht kontern. Der Tagessieg wurde mit dem Gelben Trikot garniert, das Rohan Dennis (Garmin-Sharp) abgeben musste, der sich aber trotzdem achtbar schlug.

Damuseau zum 3. Mal in einer Fluchtgruppe
Nur Zwei Anstiege der „hors catégorie“ gibt es bei der diesjährigen Ausgabe des Critérium du Dauphiné. Dies sind die Fahrt über L‘Alpe d’Huez am Samstag und die Bergankunft der 5. Etappe in Valmorel. Der 12,7 Kilometer lange Berg mit einer mittleren Steigung von sieben Prozent bildete den Abschluss von sonst recht unspektakulären 139 Kilometern. Ohne Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM), dem nach einem Sturz auf der 2. Etappe immer noch die Rippen schmerzen, starteten 171 Fahrer in Grésy-sur-Aix – manche mit deutlich mehr Elan als andere. 18 Kilometer dauerte es, bis sich aus dem Angriffswirbel endgültig eine 15-köpfige Spitzengruppe formiert hatte. Einer der Letzten, die dazustießen war Thomas Damuseau (Argos-Shimano). Der 24-jährige Franzose konnte auf diese Weise alle drei Bergwertungen vor dem Schlussanstieg gewinnen. Da es sich nur um eine 3. und zwei 4. Kategorien handelte, brachte es ihm lediglich zehn Punkte, was dennoch zu einer merklichen Vergrößerung seines Vorsprungs auf 25 Zähler gegenüber David Veilleux (Europcar) führte. Der Bergkönig von 2012, Cayetano Sarmiento (Cannondale), gehörte ebenfalls der Gruppe an, zeigte aber kein besonders großes Interesse an den wenigen erreichbaren Zählern. David De La Cruz und Bartosz Huzarski vom Team NetApp-Endura waren das einzige Pärchen unter den Flüchtigen.

Ziel kommt für Ausreißer Busche 200 Meter zu spät
Der Rückstand des Feldes betrug maximal 5:15 Minuten, reduzierte sich aber durch Garmin-Sharp, Katusha und Movistar bis zum Beginn der Montée de Valmorel auf nur mehr gut zwei Minuten. Schon kurz vor dem Berg verließen einige der Ausreißer das Kollektiv, um ihre persönlichen Interessen zu verfolgen. De La Cruz und Daniel Teklehaimanot (Orica-GreenEdge) waren die Vorreiter dieser neuen Entwicklung, Frantisek Rabon (Omega Pharma-Quick Step) eiferte ihnen nach. Teklehaimanot fuhr den anderen beiden bergauf bald davon und blieb doch nicht lang allein, weil Bart Wellens (Lotto Belisol) aufschloss. Wiederum wenig später verblieb nur der Belgier an der Spitze, bis er fünf Kilometer vor Schluss von Matthew Busche (RadioShack-Leopard) überholt wurde. Der US-Meister von 2011 war der einzige Ausreißer, der dem Etappensieg nahe kam. Es wäre sein erster Erfolg in einem internationalen Rennen gewesen – und es fehlten nur 200 Meter. 1500 Meter vor dem Ziel attackierte Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) aus der Favoritengruppe und Chris Froome (Sky Procycling) sah sich zu einer Reaktion genötigt. Als das Duo an Busche herangekommen war, setzte Froome zum Endspurt an und siegte mit überlegener Leichtigkeit. Vier Sekunden nahm er Contador und dem enttäuschten Busche noch ab.

Dennis verliert Gesamt-, aber verteidigt Nachwuchsführung
Den Grundstein für Froomes Erfolg legten seine Sky-Teamkollegen in gewohnter souveräner Manier, bestimmten das Tempo von Beginn der Steigung an. Movistar versuchte die Dominanz der britischen Mannschaft mit einem Angriff von Alejandro Valverde zu brechen, der schon sehr früh – sieben Kilometer vor dem Gipfel – antrat und Hilfe von Imanol Erviti bekam, der zur Ausreißergruppe gehört hatte. Drei Kilometer vor dem Ziel fiel Valverde wieder in die Hauptgruppe zurück, ohne irgendwann einmal einen bedeutenden Vorsprung genossen zu haben. Froome und Co. hatte der Spanier mit seiner Aktion nicht in Bedrängnis bringen können. Wenige Momente später war der Punkt gekommen, an welchem Rohan Dennis (Garmin-Sharp) die Kräfte ausgingen. Bis dahin hatte der junge Australier gut mitgehalten, musste die besten Kletterer dann aber doch ziehen lassen. Der Verlust des Gelben Trikots wog nicht besonders schwer, zumal er zu erwarten war. Dennis kann seinen 14. Platz als Erfolg verbuchen, denn er beendete die Etappe 38 Sekunden vor Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step), der in der Nachwuchswertung sein erster Verfolger ist. 1:04 Minute liegt Dennis jetzt vor dem Polen und wird morgen in Weiß antreten.

Scheinbare Vorentscheidung zugunsten Froomes
In dem Moment, als Contador seinen Angriff lancierte, hatte die Favoritengruppe aus elf Fahrern bestanden, die am Ende alle maximal 32 Sekunden auf Sieger Froome verloren. Valverde finishte mit zehn Sekunden Verlust als Vierter, dicht gefolgt von Michael Rogers (Saxo-Tinkoff), Daniel Moreno (Katusha) und Rein Taaramäe (Cofidis). Die nächsten im Ziel waren Daniel Navarro (Cofidis), Richie Porte (Sky Procycling), Jakob Fuglsang (Astana), Bart de Clercq (Lotto Belisol) und Laurens ten Dam (Blanco). In der Gesamtwertung muss man nun schon eine Vorentscheidung fürchten, denn Froomes erster wirklicher Gegner ist Rogers, der bereits 1:37 Minute Rückstand aufweist. Für Porte und Dennis sind es zwar „nur“ 52 bzw. 54 Sekunden, doch der eine ist Teamkollege des Leaders und der andere kein ernsthafter Kandidat für den Rundfahrtsieg. Nicht ganz vorne mithalten konnte Leopold König, der Klassement-Fahrer vom Team Netapp-Endura, in der Gesamtwertung verlor er aber nur eine Position und ist noch Neunter.

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Die morgige 6. Etappe führt über vier Bergwertungen, darunter je eine der 1. und 2. Kategorie. Die Anstiege befinden sich aber alle im mittleren Teil der Etappe, so dass durchaus mit der Ankunft eines größeren Feldes gerechnet werden kann, falls nicht Ausreißer das Rennen machen.





Chris Froome holt den Sieg bei der ersten Bergankunft und das Gelbe Trikot der Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Chris Froome holt den Sieg bei der ersten Bergankunft und das Gelbe Trikot der Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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