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Frank erobert die Führung der Tour de Suisse - Sagan feiert 50. Sieg
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10.06.2013

Frank erobert die Führung der Tour de Suisse - Sagan feiert 50. Sieg

Info: TOUR DE SUISSE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Meiringen, 10.06.2013 – Sein bisher bestes Endergebnis bei der Tour de Suisse, den sechsten Rang aus 2011, scheint Mathias Frank (BMC Racing Team) in diesem Jahr übertreffen zu können. Der Schweizer gehörte im ausgesprochen schweren Finale der 3. Etappe am Anstieg nach Hasliberg und in der Abfahrt Richtung Meiringen zu den Stärksten und eroberte erstmals in seiner Karriere das Leadertrikot einer WorldTour-Rundfahrt. Er bildete am Ende ein Quartett mit Vorjahreschampion Rui Costa (Movistar), dem ehemaligen Gesamtsieger Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff) und Peter Sagan (Cannondale), der sich sein rundes Sieg-Jubiläum nicht entgehen ließ.

Namhaft besetzte Ausreißergruppe
Bevor in den kommenden Tagen drei leichtere Teilstücke auf dem Programm stehen, sollte auf der 3. Etappe noch einmal der Kampf um die Gesamtwertung toben, deren Führung Cameron Meyer (Orica-GreenEdge) gestern bei Bauke Mollemas Sieg in Crans-Montana knapp hatte verteidigen können. Der Start zu den 204,9 Kilometern, die bis zur ersten Zielpassage in Meiringen 37,9 Kilometer vor dem Ende über relativ unspektakuläres Profil verliefen, erfolgte am Genfersee in Montreux. Eine längere Steigung gleich zu Beginn zog das Feld soweit in die Länge, dass es zerriss. Bis wieder ein Zusammenschluss erfolgte, dauerte es über eine Stunde. Erst danach konnte sich, als die Etappe bereits zu einem Drittel vorüber war, eine Ausreißergruppe bilden und vom Peloton absetzen. Sie zählte 18 Mitglieder, halbierte sich aber schon lange, bevor das Etappenende in Sichtweite geriet. Übrig blieben Weltmeister Philippe Gilbert (BMC), Tom Boonen und Niki Terpstra (beide Omega Pharma-Quick Step), Hayden Roulston (Radio-Shack Leopard), Johan Vansummeren (Garmin-Sharp), Wilco Kelderman (Blanco), Matti Breschel (Saxo-Tinkoff), sowie die Schweizer Michael Albasini (Orica-GreenEdge) und Martin Elmiger (IAM Cycling). Movistar und Astana, die von Anfang an nicht in der Gruppe vertreten waren, sorgten dafür, dass ihr Vorsprung nicht auf viel mehr als dreieinhalb Minuten anwuchs. Mit zwei Minuten Differenz in Meiringen ging es auf die entscheidende Schlussrunde über Hasliberg.

Van Garderen legt sich für Frank ins Zeug
Der Anstieg nach Hasliberg gehörte zu den schwersten dieser Tour de Suisse. Ein nicht unerheblicher Teil der 11,9 Kilometer lag sogar deutlich über dem Durchschnittswert von 6,5 Steigungsprozenten. Unter dem Tempodiktat von Kelderman verlor die Ausreißergruppe einen Fahrer nach dem anderen, doch zu guter Letzt war es Albasini, der am längsten an der Spitze des Rennens blieb. Bis zur Bergwertung der 1. Kategorie konnte er seine Position nicht verteidigen, weil ein anderer Eidgenosse ein großes Ziel verfolgte. Mathias Frank hatte gestern mit Etappenplatz zwei eine klare Hackordnung im BMC Racing Team hergestellt, war in Reichweite des Gelben Trikots und konnte auf die volle Unterstützung Tejay van Garderens zählen, der die Gruppe der Favoriten bis zum Gipfel auf 14 Fahrer reduzierte, die von niemandem mehr einzuholen waren. Auch nicht von Cameron Meyer (Orica-GreenEdge), den das Höllentempo überforderte. Kurz vor der Bergwertung forcierte Roman Kreuziger (Saxo-Tinkoff), woraus gleich zu Beginn der Abfahrt die entscheidende Selektion resultierte. Der Tscheche, Frank und Peter Sagan (Cannondale), der locker mit den Bergspezialisten mithielt, fuhren davon. Vorjahressieger Rui Costa (Movistar) konnte gerade noch aufschließen, bevor der Abstand zu den anderen Fahrern zu groß wurde. Mollema wollte später kontern, als das Quartett schon eine halbe Minute Vorsprung hatte, konnte aber überhaupt nichts mehr ausrichten.

Sieg Nummer 50 für Peter Sagan
Sagan, der 2011 zwei und 2012 gar vier Etappen der Schweizer Landesrundfahrt gewonnen hatte, war in dieser Konstellation der logische Sieger. Seine Mitstreiter waren hauptsächlich darauf erpicht, möglichst viel Zeitgewinn auf die Verfolger zu erzielen und waren dem Slowaken im Sprint um den Tageserfolg nicht gewachsen. Costa ließ es auf einen Versuch ankommen, konnte Sagan aber nicht überlisten. In den Statistiken des 23-Jährigen hat der Sieg in Meiringen eine besondere Bedeutung, es war im fünften Jahr sein 50. bei Rennen aus den UCI-Kalendern. Als fünfter Fahrer erreichte Mollema mit einem Rückstand von 39 Sekunden das Ziel. Nur sieben Sekunden lag er vor einer Gruppe mit Giovanni Visconti (Movistar), Daniel Martin (Garmin-Sharp), Thibaut Pinot (FDJ), Tanel Kangert (Astana), Jean-Christophe Péraud (AG2R La Mondiale), van Garderen und Simon Spilak (Katusha). Von den 14 Mann, die an der Bergwertung zusammen waren, fehlten nur noch zwei: Alexandr Dyachenko (Astana) folgte nach 1:29 Minute und Michele Scarponi erst nach fast sieben Minuten. Der Italiener war in der Abfahrt früh gestürzt. Vor allem die ersten Kilometer forderten viel fahrerisches Geschick. Weil es regnete, war die steil abfallende, schmale Straße ausgesprochen schwierig zu fahren. Die erste Gruppe schon am Berg abgehängter Fahrer hatte 1:47 Minute Rückstand. In ihr befand sich neben Johann Tschopp (IAM Cycling) und dem Deutschen Simon Geschke (Argos-Shimano) auch Meyer.

Frank führt vor zwei ehemaligen Siegern
Auf der 2. Etappe war es noch gutgegangen, Meyer hatte die im Zeitfahren eroberte Führung hauchdünn verteidigen können. Nun rutschte der Australier allerdings aus den Top10 heraus. Das Gelbe Trikot trägt morgen ein Schweizer, nämlich Mathias Frank. Der 26-Jährige hat sich eine hervorragende Ausgangssituation geschaffen, um sich berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen zu dürfen. Kreuziger und Costa, die Gewinner der Tour de Suisse von 2008 und 2012 sind aktuell seine größten Gegner, liegen 23 bzw. 35 Sekunden hinter Rang eins. Die nächsten Plätze belegen mit knapp einer Minute Rückstand Costas Teamkollege Visconti und Pinot, der in der Nachwuchswertung, sofern es denn offiziell eine geben würde, die Nase vorn hätte. In der Punktewertung führt Mollema, das Bergtrikot bekam Kreuziger übergestreift. Pechvogel des Tages war Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), der bei einem Sturz 50 Kilometer vor dem Ziel so unglücklich zu Fall kam, dass er mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in ein Spital gebracht werden musste, anstatt die Etappe fortsetzen zu können. Nachdem er im Mai den Giro d’Italia wegen Krankheit enttäuscht verlassen musste, ist dies ein weiterer Nackenschlag für den Kanadier, der sich augenscheinlich auf einem guten Formlevel befand. Ebenfalls ausgestiegen sind Robert Ferrari (Lampre-Merida) und Frédérique Robert (Lotto Belisol).

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Auf der 174,4 Kilometer langen 4. Etappe von Innertkirchen nach Buochs ist wohl nicht mit Veränderungen des Gesamtklassements zu rechnen. Zwar gibt es Anstiege der 2. Kategorie, doch dürften diese 120 und 40 Kilometer vor dem Ziel keinen entscheidenden Einfluss haben. Das Finale ist flach und für einen Sprint prädestiniert.






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