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Armstrong-Interview wird durch Nicht-Einladung zur 100. Tour konterkariert
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28.06.2013

Armstrong-Interview wird durch Nicht-Einladung zur 100. Tour konterkariert

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



In einem Interview mit "Le Monde", aus dem Cyclingnews.com vorab zitiert, hat sich Lance Armstrong erstmals nach der Aberkennung seiner sieben Tour-Siege durch USADA und UCI mit einem längeren Wortbeitrag an die Öffentlichkeit gewagt. Der US-Amerikaner betonte dabei erneut, dass es zu seiner Zeit unmöglich gewesen sei, die Tour de France ungedopt zu gewinnen. Dies hatte er bereits bei seinem spektakulären Doping-Geständnis in einer US-Talkshow geäußert und eine ähnliche Auffassung vertrat kürzlich auch der ehemalige Radprofi David Moncoutié. Gleichwohl, so Armstrong, sei das System der unerlaubten Leistungssteigerung bei US Postal nicht ausgeklügelter gewesen als das in anderen Mannschaften und vor allem nicht raffinierter als das Netzwerk des Dr. Fuentes. Auch habe es vor seiner Ära Doping gegeben und genauso danach. "Ich habe das Doping nicht erfunden, sorry Travis", so Armstrong wörtlich. Leider diene der Radsport oft als Sündenbock, während über Doping in anderen Sportarten nicht gesprochen werde. Das späte Geständnis seines früheren Rivalen Jan Ullrich begrüßte der Texaner; hingegen warf er Laurent Jalabert, der jüngst wegen EPO-Dopings in die Schlagzeilen geriet, Verlogenheit vor.

Erneut bekräftigte Armstrong seine Bereitschaft, mit einer Wahrheitsfindungs- und Versöhnungskommission zusammenzuarbeiten. Er glaube jedoch nicht, dass die UCI eine solche ins Leben rufen werde, da sie die Machenschaften von Hein Verbruggen und Pat McQuaid entlarven würde. Der mittlerweile 41-Jährige ließ außerdem durchblicken, dass er sein harsches Auftreten gegenüber Kritikern zumindest leicht bereut. "Es war OK, auf dem Fahrrad zu kämpfen, aber es war nicht OK abseits des Renngeschehens." Zu den zentralen Aussagen des Interviews gehört auch Armstrongs Einschätzung seiner Tour-Siege. Er betrachte sich selbst immer noch als Gewinner der Frankreichrundfahrten 1999 bis 2005, so der ehemals gefürchtete "Boss" im Peloton.

Wie um das Interview zu konterkarieren, ließ die ASO heute verbreiten, dass Lance Armstrong nicht zur Schlussfeier der 100. Tour de France eingeladen worden sei - anders als sämtliche andere noch lebende Teilnehmer. Konsequenterweise wird er auch nicht Teil der Zeremonie der früheren Sieger am 21. Juli in Paris sein. Und auch UCI-Chef Pat McQuaid gab sich mit den Äußerungen Armstrongs nicht zufrieden. Er wies dessen Unterstellungen zurück ("Ich habe nichts zu verbergen") und warf dem US-Amerikaner seinerseits vor, nichts Hilfreiches für den Radsport geleistet zu haben. Der Radsport habe sich verändert und es sei heute ohne Weiteres möglich ohne Doping zu gewinnen.


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