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Tour de Pologne Diego Ulissi Sprintsieger bei erster Bergankunft der Polen-Rundfahrt in Italien |
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28.07.2013 | ||
Diego Ulissi Sprintsieger bei erster Bergankunft der Polen-Rundfahrt in ItalienInfo: TOUR DE POLOGNE 2013Autor: Felix Griep (Werfel) Madonna di Campiglio, 27.07.2013 – Bei ihrer 70. Austragung wagte sich die Polen-Rundfahrt erstmals überhaupt ins Ausland; und dann gleich ins weit entfernte Italien. In den Höhen des Trentino kam es zu einer Bergankunft, die zwar für große Abstände sorgte, aber dennoch 15 Fahrer zeitgleich das Ziel erreichen ließ. Ihren Sprint gewann mit Diego Ulissi (Lampre-Merida) passenderweise ein Italiener. Hochgehandelte Favoriten wie Vincenzo Nibali (Astana) oder Bradley Wiggins (Sky Procycling) zeigten dagegen, dass mit ihnen in der kommenden Rennwoche nicht zu rechnen sein wird. Vorschau: 70. Polen-Rundfahrt: Bergankünfte in Italien, Zeitfahren, kleinere Teams und mehr Bonifikationen Huzarskis rosa-roter Tag in den italienischen Bergen In der Nähe des Gardasees, genauer in der Stadt Rovereto, begann die 1. Etappe der Tour de Pologne 2013, auf deren 184,5 Kilometern drei schwere Anstiege zu bewältigen waren. Der Kampf um Tagessieg und Gesamtwertung beschränkte sich auf die Bergankunft in Madonna di Campiglio (13,1 km à 5,6%), so dass Ausreißer die zahlreichen Prämien entlang der Strecke einstreichen konnten. Besonders ertragreich war die Flucht für den Polen Bartosz Huzarski (Team NetApp-Endura), der die ersten beiden Bergwertungen gewann und neben dem rosafarbenen Bergtrikot auch noch das rote Leibchen erhielt, weil er an den Zwischensprints ebenfalls die meisten Punkte sammelte. Die Anzahl seiner Begleiter verringerte sich im Laufe des Tages fortlaufend, nachdem sich aus anfangs gut doppelt so vielen Angreifern eine sechsköpfige Gruppe ergeben hatte. Nach etwa 50 Kilometern fielen im Anstieg nach Fai della Paganella (10,8 km à 7,0%) mit Valerio Agnoli (Astana) und Bartlomiej Matysiak (CCC Polsat) bereits die ersten beiden davon zurück. Später verloren auf dem Weg in Richtung Passo del Durone (5,0 km à 6,1%) auch Marco Pinotti (BMC Racing Team) und Cédric Pineau (FDJ) den Anschluss an Huzarski und Serge Pauwels (Omega Pharma-QuickStep), die gemeinsam an den Fuß des letzten Berges kamen. Von den maximal 8:45 Minuten war aber kaum noch etwas übriggeblieben. Entscheidung am Schlussanstieg fällt im Sprint einer großen Gruppe Huzarski fügte sich zufrieden mit dem Erreichten in sein Schicksal. Pauwels konnte mit einem Angriff auch nur bis zehn Kilometer vor dem Ziel an der Spitze bleiben. Cannondale hatte, obwohl es mit nur sechs statt acht Fahrer nicht gerade einfach ist, sehr lange die Kontrolle über das Feld behalten und damit ein klares Zeichen gesetzt, dass mit Ivan Basso der Hattrick bei der Tour de Pologne angestrebt wird. Denn schon 2011 (Peter Sagan) und 2012 (Moreno Moser) stellte die Mannschaft den Gesamtsieger. Basso blieb aber sehr zurückhaltend, im Gegensatz zu Teamkollege Cayetano Sarmiento, der als Erster angriff und Pauwels den Rest gab. Aus der entstanden Unruhe ging ein Führungstrio mit Tomasz Marczynski, Rafael Valls (beide Vacansoleil-DCM) und Alex Howes (Garmin-Sharp) hervor, das nach einiger Zeit vom Solisten Pieter Weening (Orica-GreenEdge) abgelöst wurde, der sechs Kilometer vor Schluss immerhin 35 Sekunden Vorsprung verbuchte. Eros Capecchi (Movistar), Chris Anker Sörensen (Saxo-Tinkoff) und der kroatische Meister Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard), der jedoch nicht lange mithalten konnte, begaben sich auf die Verfolgung. Capecchi und Sörensen schlossen zu Weening auf, bevor noch ein Dutzend weiterer Fahrer hinzukam. Aus der nunmehr 15 Fahrer umfassenden Gruppe fiel die Entscheidung um den Tagessieg im Sprint, dessen überlegener Sieger Diego Ulissi (Lampre-Merida) war. Darwin Atapuma (Colombia) und der Pole Rafal Majka (Saxo-Tinkoff) nahmen die Plätze zwei und drei ein. Sörensen und die ersten Auswirkungen des „attractivity contest“ Die Abstände hinter den Top15, zu denen unter anderem auch Basso, Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale), Sergio Henao (Sky Procycling) und Davide Rebellin (CCC Polsat Polkowicze) gehörten, waren schon recht groß. Ein Duo folgte mit 53 Sekunden, eine etwas größere Gruppe mit über einer Minute Rückstand. Bradley Wiggins (Sky Procycling) und Vincenzo Nibali (Astana), die beide ihr erstes Rennen seit dem Giro d’Italia bestreiten, der für den einen vorzeitig und für den anderen mit dem Gesamtsieg geendet hatte, verloren als 58. und 60. bereits mehr als neun Minuten. Die Gesamtwertung führt Ulissi an, was trotz der zehn Sekunden Zeitbonifikation für seinen Sieg angesichts des neu eingeführten „attractivity contest“ (siehe Reglement) nicht ganz selbstverständlich ist. Huzarski und Pauwels waren die Besten des Tages in diesem Ranking und erhielten 30 bzw. 20 Sekunden Gutschrift, was nicht weiter ins Gewicht fiel, da sie das Ziel weit hinter den ersten Fahrern erreichten. Aber Sörensen gewann während seines kurzen Ausflugs die 2500 Meter vor dem Ziel abgenommene letzte Bergwertung und bekam als einer der Fahrer auf dem geteilten dritten Platz des „attractivity contest“ zehn Sekunden Bonus, so dass er zeitgleich hinter Ulissi Gesamtzweiter ist. Genau einen solchen Einfluss auf das Renngeschehen wünschen sich die Macher der UCI von dieser Neuerung. Nachtrag Bei der konkreten Umsetzung des „attractivity contest“ gab es beim Veranstalter offenbar leichte Anfangsschwierigkeiten. Ein während der Etappe ausgefahrener Spezialsprint wurde für die Wertung erst nicht berücksichtigt, später aber doch noch hineingerechnet. Dies hat zur Folge, dass Sörensen doch keinen Zeitbonus von zehn Sekunden erhält. -> Zum Resultat Auf der 2. Etappe, die mit 206,5 Kilometern ein Stück länger ausfällt, sind erneut drei Berge zu befahren, die allerdings nicht so gut verteilt sind, sondern sich alle auf den letzten 70 Kilometern befinden. Nach Passo Pampeago (10,5 km à 9,7%) und Passo Costalunga (9,3 km à 6,8%) gibt es auf dem Passo Pordoi (13,0 km à 6,0%) die nächste Bergankunft. |
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