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Riblon schlägt zwei Österreicher am Passo Pordoi - Majka trägt das Leadertrikot nach Polen
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28.07.2013

Riblon schlägt zwei Österreicher am Passo Pordoi - Majka trägt das Leadertrikot nach Polen

Info: TOUR DE POLOGNE 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Passo Pordoi, 28.07.2013 – Der Passo Pordoi, das Alpe d’Huez der Polen-Rundfahrt. Was verrückt klingen mag, wurde durch Christophe Riblon (AG2R La Mondiale) doch auf gewisse Weise war. Der Franzose gewann nach der Königsetappe der Tour de France auch das zweite Teilstück der Tour de Pologne in den italienischen Bergen; erneut als Ausreißer. Am Schlussanstieg setzte er sich dabei gen zwei Österreicher, den neuen Bergtrikot-Träger Thomas Rohregger (RadioShack-Leopard) und Georg Preidler (Argos-Shimano), durch. Riblon und Rohregger mischen nun auch in der Gesamtwertung wieder ganz vorne mit, als Leader kehrt allerdings Rafal Majka (Saxo-Tinkoff) in die Heimat zurück.

Huzarski verteidigt Sprinttrikot, aber verliert Bergtrikot an Rohregger
Nach der schweren Auftaktetappe mit Ziel in Madonna di Campiglio stand auf der 2. Etappe der Polen-Rundfahrt eine keinesfalls leichtere Strecke bevor. Drei Berge auf den letzten 70 der 206,5 Kilometer machten das Teilstück vom Schwierigkeitsgrad her gewissermaßen zur „Königsetappe“. Im Vorfeld der großen Pässe gab es hingegen noch keine Berg-, sondern nur drei Sprintwertungen, an denen Bartosz Huzarski (NetApp-Endura) seine knappe Führung gegenüber Serge Pauwels (Omega Pharma-Quick Step) von einem auf fünf Punkte ausbauen konnte. Die beiden langlebigsten Ausreißer des gestrigen Tages waren Teil einer 17 Fahrer umfassenden Fluchtgruppe, die nach der Hälfte der Distanz einen Vorsprung von fünfeinhalb Minuten erreichte. Thomas Rohregger (RadioShack-Leopard) war für sehr lange Zeit virtueller Führender der Rundfahrt, hatte nach der ersten Bergankunft nämlich nur 1:33 Minute Rückstand auf Spitzenreiter Diego Ulissi (Lampre-Merida). Am Passo Pampeago (10,5 km à 9,7%) trennten sich die Wege der Ausreißer und Huzarski fiel als einer der Ersten zurück ins Peloton. Giro-Sieger Vincenzo Nibali (Astana), der gestern keine gute Figur abgegeben hatte, fühlte sich offensichtlich heute wesentlich stärker und attackierte gemeinsam mit dem Polen Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM). Sie wurden von Rohregger eingeholt und bald darauf stehen gelassen, so dass der Österreicher alleine auf dem ersten Gipfel ankam. Der Grundstein zur Übernahme des Bergtrikots, welches ebenfalls Huzarski gehörte, war gelegt.

Riblon sucht am Schlussanstieg früh die Entscheidung
In der Abfahrt des Passo Pampeago machte Nibali seine 25 Sekunden Rückstand schnell wett und auch Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step), Christophe Riblon (AG2R La Mondiale) und Marczynski konnte ihre 40 Sekunden Differenz von der Bergwertung aufholen. Im Tal kamen dann noch Maciej Paterski (Cannondale) und ein zweiter Österreicher, Georg Preidler (Argos-Shimani), hinzu, womit sieben Ausreißer wieder vereint waren. Ihr Vorsprung auf das Hauptfeld betrug rund 45 Kilometer vor dem Ziel sogar sechs Minuten, halbierte sich aber fast im Verlauf des nächsten Anstieges zum Passo Costalunga (9,3 km à 6,8%). Obwohl Nibali, Paterski und Preidler zwischenzeitlich Probleme offenbarten, kamen sie zu siebt an die Bergwertung, die Rohregger sich natürlich nicht entgehen ließ. Den Fuß des Passo Pordoi (13,0 km à 6,0%) erreichten sie 2:15 Minuten vor dem schon sehr klein gewordenen Feld – für einen solchen Schlussanstieg eigentlich nicht genug. Aber die ja ohnehin nur mit je sechs Fahrern gestarteten Mannschaften anderer starker Kletterer waren schon so stark dezimiert, dass eine Aufholjagd nicht mehr gelang. Nach nicht einmal ganz fünf am Pordoi zurückgelegten Kilometern war die Entscheidung um den Etappensieg gefallen. Paterski hatte einen Angriff nicht lange durchgehalten, woraufhin Riblon und Rohregger sich abgesetzt hatten, bis der Tour-de-France-Etappensieger sich mit einem explosiven Antritt auch des letzten Widersachers entzog.

Majka knapp vor Henao und Riblon neuer Spitzenreiter
Der Triumphator von Alpe d’Huez fuhr ungefährdet seinem nächsten aufsehenerregenden Sieg entgegen. Bis auf Rohregger (+1:02) und Preidler (+1:18) wurden alle anderen Ausreißer noch von den Favoriten geschluckt, zu denen Ulissi bereits seit dem Passo Costalunga nicht mehr gehörte. Der Kampf um das von ihm getragene Gelbe Trikot wurde höchst dramatisch und entschied sich nur um wenige Sekunden, als Sergio Henao (Sky Procycling) und Rafal Majka (Saxo-Tinkoff) 1:35 Minute nach Riblon als Vierter und Fünfter das Ziel erreichten. Der Kolumbianer hatte es nicht geschafft, dem Polen noch Zeit abzunehmen, womit Majka dank den vier Bonussekunden von seinem dritten Platz auf Etappe 1 die Führung übernehmen konnte. Riblon schlitterte nur knapp an einem Doppelschlag vorbei, liegt sechs Sekunden hinter dem Polen, der als Siebter des Giro d’Italia im Mai seinen Durchbruch erlebte, auf Rang drei der Gesamtwertung. Neben dem Vorsprung auf der Strecke sammelte der Franzose auch noch je zehn Sekunden Gutschrift für den Sieg und als Dritter der attractivity contest classification. Von dieser profitierte ebenfalls Rohregger, dem 30 Sekunden erlassen wurden, so dass er nur 18 Sekunden hinter Majka als Zehnter wieder gut im Rennen liegt. In der Bergwertung führt er sieben Punkte vor Riblon.

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So trägt also ein Pole das Gelbe Trikot bei der Rückkehr in die Heimat der Tour de Pologne. Um die lange Reise „nach Hause“ bewältigen zu können, gibt es morgen einen Ruhetag. Am Dienstag geht es dann mit der größtenteils flachen 3. Etappe weiter, auf der eine Sprintankunft möglich ist.





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