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Atapuma, Riblon und Marczynski feiern Erfolge auf letzter Bergetappe der Polen-Rundfahrt
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02.08.2013

Atapuma, Riblon und Marczynski feiern Erfolge auf letzter Bergetappe der Polen-Rundfahrt

Info: TOUR DE POLOGNE 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bukowina Tatrzańska, 02.08.2013 – Rund 4000 Höhenmeter addierten sich an den 15 Steigungen der 6. Etappe der Tour de Pologne; mehr gab es selbst bei den Hochgebirgsausflügen in Italien nicht. Christophe Riblon (AG2R La Mondiale), der Sieger vom Passo Pordoi fühlte sich daher ganz in seinem Element und holte sich mit einem beherzten Angriff die Führung und das Gelbe Trikot. Beinahe hätte es auch mit einem zweiten Etappenerfolg geklappt, doch Darwin Atapuma (Colombia) setzte sich im Duell gegen den Franzosen durch. Der Kolumbianer hatte, wegen einem unerfreulichen Vorfall vom Vortag mit einiger Wut im Bauch, zu einer Ausreißergruppe von anfangs mehr als 30 Fahrern gehört, zu welchen auch Tomas Marczynski (Vacansoleil-DCM) zählte, der den Gewinn des Bergtrikots von 2012 wiederholte.

Vacansoleil verlängert Abonnement auf das Bergtrikot
Seit dem Jahr 2010 ist das Dorf Bukowina Tatrzańska ein Dreh- und Angelpunkt der Polen-Rundfahrt. Es verfügt nicht nur über eines der größten Thermalbäder Europas, sondern auch über ein sehr bergiges Umfeld. Auf einem bestens bekannten 38,2 Kilometer langen Rundkurs durch das Karpatenvorland, der nicht das erste Mal genutzt wird, gibt es mit Ząb (4,5 km à 5,8%, max. 11,4%), Gliczarów Górny (5,5 km à 5,7%, max. 21,5%) und einer Steigung zum Ziel (4,0 km à 5,1%, max. 11,5%) gleich drei große Schwierigkeiten. Dass sie jeweils fünfmal bewältigt werden mussten, machte die Sache natürlich nicht einfacher. Nur an den ersten beiden Anstiegen wurden Punkte vergeben, was immer noch zehn Bergwertungen bedeutete. Das rosafarbene Bergtrikot hatte einen Tag zuvor Tomasz Marczynski (Vacansoleil-DCM) erobert, der sich sofort wieder auf die Flucht begab, um die Trophäe aktiv zu verteidigen. Der Österreicher Thomas Rohregger (RadioShack-Leopard), dem er mit zwei Punkten Vorsprung die Führung abgenommen hatte, leistete keinen Widerstand, so dass es eine deutliche Angelegenheit wurde. Vor einem Jahr hatte Marczynski sich mit einer langen Flucht auf derselben Strecke um Bukowina Tatrzańska auch schon das Bergtrikot geholt, das in den Jahren 2010 und 2011 Johnny Hoogerland und Michal Golas gewannen – ebenfalls für die Vacansoleil-Mannschaft, die also nunmehr zum vierten Mal in Folge den besten Kletterer in Polen hervorbrachte.

Gemisch aus Ehrgeiz und Trotz treibt Atapuma an
Heute punktete Marczynski an den ersten sieben Bergwertungen, gewann davon drei und ließ nie etwas anbrennen. Gleich von Beginn an gehörte er zur Spitzengruppe, die nach der ersten Runde auf 32 Fahrer anwuchs, welche lange zwischen drei und vier Minuten vor dem Hauptfeld lagen, das nach der Hälfte der Distanz auch schon kaum mehr Fahrer umfasste als das ungewöhnlich große Gebilde an der Spitze des Rennens, in dem der Gesamtneunte Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard) eine ernsthafte Bedrohung für Leader Ion Izagirre (Euskaltel) und alle anderen, die noch vom Gesamtsieg träumten, war. Unter den vielen weiteren Ausreißern befand sich auch Darwin Atapuma (Colombia), der eine ganz besondere Motivation hatte: Am Vortag wurde er dazu „gezwungen“, sich aus einer Fluchtgruppe wieder zurückfallen lassen, weil er mit nur fünf Minuten Rückstand für die Gesamtwertung zu gefährlich war. Claudio Corti, der Manger seines Teams, hatte das Verhalten der anderen Ausreißer und von deren sportlichen Leitern, die Atapuma angeblich mit großem Druck dazu drängten, sich zurückzuziehen, als „schändlich“ und gar als „Mobbing“ bezeichnet. Zwischenzeitlich führten Bartosz Huzarski (NetApp-Endura) und Sylvester Szmyd (Movistar) mit einer Flucht aus der Spitzengruppe das Rennen an, wurden aber schon weit vor Ende der Etappe wieder eingeholt. Immer mehr Fahrer konnten nicht mehr mithalten, was dazu führte, dass in der letzten Runde nur noch wenige Fahrer im Kampf gegen die nahenden Favoriten übrigblieben.

Riblon greift als einziger Klassementfahrer an
In der Abfahrt von der ersten Bergwertung der Schlussrunde setzte sich zuerst Kiserlovski mit Leopold König (NetApp-Endura) und dem italienischen Meister Ivan Santaromita (BMC Racing Team) ab. Am nächsten Berg schlossen Atapuma, Michal Golas (Omega Pharma-Quick Step) und Alex Howes (Garmin-Sharp) auf. Im Anstieg nach Gliczarów Górny gab Atapuma seinen Begleitern den Rest, von etwas weiter hinten kam aber Sergei Chernetskiy (Katusha) wieder heran. Unmittelbar vor dieser letzten Bergwertung gab es auch einen Angriff aus der Favoritengruppe, für den Christophe Riblon (AG2R La Mondiale) den perfekten Moment gewählt hatte. Langsam verkürzte der Franzose den Rückstand von etwa einer halbe Minute, überholte die entkräfteten Ausreißer und fing zwei Kilometer vor dem Ziel Atapuma ein, der kurz zuvor in einem Steilstück Chernetskiy losgeworden war. Der Kolumbianer ließ Riblon, welcher in der Gesamtwertung mit nur sieben Sekunden Rückstand auf Rang vier lag und möglichst viel Zeit gewinnen wollte, auf dem letzten Stück die Tempoarbeit machen und ruhte sich an dessen Hinterrad so gut es ging aus, um auf den letzten Metern mit voller Kraft zuzuschlagen. Am Ende waren beide Sieger: Riblon bekam das Gelbe Trikot und Atapuma seinen ersehnten Etappensieg. Auf der 1. Etappe war der 25-Jährige schon einmal nah dran an einem Erfolg, unterlag im Sprint nur Diego Ulissi (Lampre-Merida).

Zehnkampf um die Podiumsplätze
König führte 20 Sekunden nach Riblon eine Gruppe mit 16 Fahrern ins Ziel, welche bis auf Chris Anker Sörensen (Saxo-Tinkoff) und Thomas Rohregger (RadioShack-Leopard) alle restlichen Fahrer der Gesamtklassements-Top10 beinhaltete. Izagirre und Rafal Majka (Saxo-Tinkoff), die vor Riblon das Gelbe Trikot trugen, haben nun 19 bzw. 20 Sekunden Rückstand auf den Mann, der von der Pole Position in das entscheidende Zeitfahren gehen wird. Bis zu Position zehn reicht der realistische Anwärterkreis auf eine Podiumsplatzierung, auf dieser befindet sich Sörensen nur 21 Sekunden hinter Rang drei. Sehr eng geht es auch noch in der Punktewertung zu, die ebenfalls Riblon anführt. Sie wird sich morgen beiläufig durch das Zeitfahrergebnis entscheiden. Nicht mehr zu rütteln ist an Marczynskis Sieg in der Bergwertung (22 Punkte vor Atapuma) und Huzarskis Sieg in der Sprintwertung, in der er vom ersten Renntag an Erster war. RadioShack-Leopard vergrößerte den Vorsprung in der Mannschaftswertung auf gut 17 Minuten und kann sich dieses Sieges absolut sicher sein.

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Zum ersten Mal seit acht Jahren gibt es morgen wieder ein Einzelzeitfahren bei der Tour de Pologne. Die 7. Etappe schließt die Rundfahrt ab. Die erste Hälfte der 37 Kilometer ist recht hügelig, am Ende wird es Richtung Zielort Krakau flacher.





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