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Fotofinish zwischen Boonen und Greipel auf 4. Etappe der Katar-Rundfahrt
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12.02.2014

Fotofinish zwischen Boonen und Greipel auf 4. Etappe der Katar-Rundfahrt

Info: Tour of Qatar 2014 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mesaieed, 12.02.2014 – Das gestrige Zeitfahren bedeutete keinesfalls das Ende der Siegesserie von Omega Pharma-Quick Step bei der Tour of Qatar. Tom Boonen setzte diese auf der 4. Etappe mit einem Sprintsieg gegen André Greipel (Lotto Belisol) fort. Der Deutsche hatte seinen Endspurt möglicherweise einen klitzekleinen Moment zu früh begonnen und verlor nur hauchdünn gegen den Belgier, der in der Gesamtwertung auf Rang zwei vorrückte. Pechvogel des Tages war Lars Boom (Belkin), der einen Platten hatte, als das Feld auf der extrem schnellen Etappe wieder einmal auseinanderbrach.

Peloton zerreißt mehrfach auf rasanter Etappe
Die 4. Etappe der Tour of Qatar führte über 135 Kilometer von Dukhan nach Mesaieed – zum großen Teil auf Straßen, die man zum Auftakt der Rundfahrt schon in umgekehrter Richtung befahren hatte. Der Wind wehte wieder kräftig, blies den Fahrern aber fast ausschließlich in den Rücken, so dass in der ersten Rennstunde schon 58,9 Kilometer zurückgelegt wurden. Bei diesem Mordstempo riss das Feld auseinander und während sich nach einer Weile vorne wieder viele Fahrer zusammenfanden, waren um die 50 doch bereits frühzeitig hoffnungslos abgehängt. Mit Elia Viviani (Cannondale) konnte einer der klingendsten Namen damit bereits von der Favoritenliste für eine wahrscheinliche Sprintankunft gestrichen werden. Die Geschwindigkeit blieb weiterhin enorm hoch, das Ziel wurde nach nur 2:22:34 Stunden erreicht, was einem Schnitt von 56,816 km/h entspricht. 40 Kilometer vor dem Ende kam es erneut zu einer brenzligen Situation, es spaltete sich eine 30-köpfige Gruppe vom Rest ab. Wie kaum anders zu erwarten, waren alle acht Fahrer von Omega Pharma-Quick Step darin vertreten und die belgische Mannschaft zeigte abermals wie perfekt sie mit den Bedingungen in Katar umgehen kann. Viele in diesem Moment abgehängte Fahrer wie Sprinter Arnaud Démare (FDJ) schafften nach einer Weile wieder den Anschluss, aber andere – wie Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) und der nach dem gestrigen Zeitfahren in der Gesamtwertung auf Position drei klassierte Lars Boom (Belkin) – kamen nicht mehr zurück.

Boonen schlägt Greipel um wenige Zentimeter
Schlussendlich war das Hauptfeld mit etwa 70 Fahrern für katarische Verhältnisse aber doch ziemlich groß und es gab den ersten klassischen Massensprint. Jürgen Roelandts (Lotto Belisol), der auf den ersten beiden Etappen Zweiter und Dritter wurde, übernahm heute wieder seine Rolle des Anfahrers, weil André Greipel die besseren Aussichten auf den Tageserfolg hatte. Der Deutsche startete seinen Endspurt 200 Meter vor der Ziellinie mit einem Antritt, dem nur einer folgende konnte. Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) reagierte geistesgegenwärtig und schaffte es in den Windschatten von Greipel. Auf den letzten 50 Metern machte Boonen seinem Spitznamen „Tornado Tom“ alle Ehre, zog an Greipel vorbei und errang seinen 22. Etappensieg bei der Tour of Qatar – mit einem Vorsprung von offiziell 0,003 Sekunden, was höchstens einer Handvoll von Zentimetern entspricht. Der Niederländer Barry Markus (Belkin), im Vorjahr zweifacher Etappenzweiter hinter dem damals unbesiegbaren Mark Cavendish, wurde Dritter, auf Platz vier folgte Aidis Kruopis (Orica-GreenEdge). Der Litauer hätte schon auf der 2. Etappe die Chance auf eine gute Platzierung gehabt, hätte ihn da nicht kurz vor Schluss ein Defekt heimgesucht. Démare wurde Siebter, vor ihm landeten noch Sam Bennett (NetApp-Endura) und Jacopo Guarnieri (Astana). Erst nach über drei Minuten erreichten Cancellara und Boom in einem kleinen Grüppchen das Ziel. Bitter vor allem für den Niederländer, der das Pech hatte, zum unpassendsten Zeitpunkt einen Platten zu kriegen, der ihm diesen großen Verlust einbrockte.

Gesamtrang zwei und Punktetrikot für Boonen
Boom verlor also den dritten Platz in der Gesamtwertung. Dies blieb nicht die einzige Änderung, denn Zeitgutschriften nahmen wie so oft einen gewichtigen Einfluss auf den Stand des Klassements. Weil es nie eine richtige Ausreißergruppe gab, wurde auch an den Zwischensprints um jede Sekunde gefightet. Beim ersten (km 60,5) war Omega Pharma-Quick Step leer ausgegangen, was vor allem daran lag, dass Niki Terpstra wegen eines Defektes nicht präsent sein konnte. Michael Mørkøv (Tinkoff-Saxo) holte vor Roelandts und Karsten Kroon (Tinkoff-Saxo) die drei Sekunden. Am zweiten Sprint (km 102,5) belegten Boonen und Terpstra die ersten beiden Plätze, Roelandts wurde Dritter. Terpstra büßte ein klein wenig auf seine ersten Verfolger ein, das Goldene Trikot geriet aber noch nicht einmal ansatzweise in Gefahr. Boonen (+0:17) verbesserte sich um zwei Plätze und verdrängte Roelandts (+0:20) von Rang zwei. Zudem eroberte Boonen die Spitze der Punktewertung, so dass Roelandts nicht mehr stellvertretend für Terpstra das Silber-Trikot trägt. Guillaume van Keirsbulck hält unverändert das weiße Nachwuchstrikot in den Reihen von Omega Pharma-Quick Step, das auch nach wie vor die Mannschaftswertung anführt.

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Die 5. Etappe ist mit 159 Kilometern fast die längste der Rundfahrt, auf dem 2. Teilstück waren nur 1,5 Kilometer mehr zu absolvieren. Das Finale findet auf einem Rundkurs statt und dürfte wieder zu einem Sprint führen.





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