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Reto Hollenstein nach 15. Platz mit Lust auf mehr
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13.07.2010

Reto Hollenstein nach 15. Platz mit Lust auf mehr

Info: Int. Österreich-Rundfahrt (2.HC)
Autor: Team Vorarlberg-Corratec



Starke Österreich-Rundfahrt von Schweizer Kletterhüne

Mit einem starken Auftritt bei der Österreich-Rundfahrt (UCI Kat. 2.HC) vergangene Woche fuhr sich der Schweizer Reto Hollenstein endgültig in den Kreis derjenigen Radfahrer, die man in den kommenden Jahren nicht aus den Augen verlieren sollte. Schwer zu übersehen ist der 24-jährige Thurgauer mit seinen 1,97 Metern ohnehin nicht. Und auf sich aufmerksam gemacht hat der bärenstarke Allrounder aus dem Team Vorarlberg-Corratec auch bereits. Gesamt-45. bei der Tour de Suisse 2009 im ersten Profijahr mit einer 140 km-Soloflucht, 13. im Vorjahr beim Giro del Trentino in Giro-Bestbesetzung, das Gleiche in dieser Saison als Zwölfter bei der Settimana Coppi e Bartali und dem Giro dell'Appennino als Achter. Mit seinem 15. Gesamtrang bei der Österreich-Rundfahrt hat Reto Hollenstein nicht nur seine große Stärken, Konstanz und Zähigkeit, einmal mehr unter Beweis gestellt, er hat auch bestätigt, dass mit ihm in Zukunft bei schweren Rennen ganz vorne zu rechnen sein wird. "Die Top 10 wären in diesem Jahr möglich gewesen, wäre alles optimal verlaufen", so Hollenstein, der mit dem entscheidenen Zeitfahren auf der vorletzten Etappe hadert. Das spülte ihn am letzten Abdruck im Gesamtklassement von Platz 13 auf Platz 15 zurück. "Eineinhalb Minuten schneller und ich wäre Neunter gewesen. Ich muss im Zeitfahren mehr an mir arbeiten, um ein kompletter Rennfahrer zu werden." Das ist Hollensteins professionelle Einstellung und Zielstrebigkeit. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Einer, der weiß, was er will.

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Natürlich ist im Rückblick aber auch Hollenstein mit seiner Vorstellung bei der Österreich-Rundfahrt zufrieden. "Ein Top 15-Platz war das Ziel der Mannschaft und das habe ich erreicht. Die Rundfahrt hat mir aufgezeigt, dass ich hier und dort noch Sachen verbessern kann und es noch genügend Potenzial gibt. Kann ich das richtig nutzen, so ist noch viel mehr möglich." Als 14. kletterte der Sirnacher auf das Kitzbüheler Horn, hielt auf der Pustertaler Höhenstraße mit den Führenden rund um Dominator Riccardo Ricco Schritt und wurde bei der Bergankunft am Großglockner, Österreichs höchstem Berg, Dreizehnter. "Dieser Tag hätte mir aber eine bessere Ausgangspostion für das Zeitfahren bescheren können", verrät Hollenstein. "Ich konnte in der vorderen Gruppe mithalten. Wir haben den Glockner hinauf Tempo gemacht und einen Fahrer nach dem anderen abgehängt. Kurz vor dem Ziel schossen die dann plötzlich alle wieder aus dem Konvoi nach vorne. Ich verstehe nicht ganz, wieso man die Fahrzeuge hinter den Fahrern in so einer rennentscheidenden Situation nicht angehalten hat. Schlussendlich hat mir das wohl auf ein paar Konkurrenten wichtige Minuten in der Gesamtwertung gekostet."

Das bestätigt auch Hollensteins Sportlicher Leiter, Ex-Rundfahrtsieger Harald Morscher. "Reto hätte diese Österreich-Rundfahrt unter den besten Zehn beenden können. Aber auch wenn es in diesem Jahr aufgrund verschiedener externer Faktoren nicht geklappt hat: Er ist eine konstante und starke Rundfahrt gefahren. Seine Zeit wird mit Sicherheit noch kommen." Was der junge Schweizer noch lernen müsse? "Das Siegen. Reto hat die Form, hat das Talent und trainiert wie ein Verrückter. Es fährt mit den Besten mit, muss sich jetzt aber auch noch zutrauen, ganz vorne fahren zu können." Dafür will Morscher in der verbleibenden Saison den Rennkalender auf seinen Schützling abstimmen. "Bei den schweren Eintagesrennen im Herbst werden wir Reto noch öfters in den Top 10 sehen", meint Morscher. "Wir brauchen jetzt aber auch noch Rennen, bei denen Reto Selbstvertrauen tanken kann und auch im Kopf zu einem Siegfahrer werden kann." Bis zu einer Stunde lang unterhält sich Hollenstein am Vorabend des Rennens mit Morscher. "Harald hat eine so große Erfahrung, von der ich viel profitieren kann", weiß Hollenstein. "Er ist eine wichtige Stütze für mich und gibt mir das sichere Gefühl, dass das Team hinter mir steht. Das bringt schließlich nicht nur mich, sondern auch das Team weiter."

Seine Zukunft sieht Hollenstein realistisch optimistisch. "Es ist unwahrscheinlich, dass ich jedes Jahr einen so großen Sprung machen werde wie von 2009 auf 2010", sagt der Thurgauer. "Allerdings weiß ich nun, dass ich vorne dabei bin und nicht mehr viel fehlt. Ich weiß, woran ich noch arbeiten kann und will mich auch zur kommenden Saison noch einmal steigern." Seine Zukunft sieht Hollenstein, der in der Vergangenheit auch durch spektakuläre Husarenritte an der Spitze des Feldes von sich reden machte, als Klassementfahrer für die schweren Etappenrennen. "Dazu muss ich mich aber auch noch im Zeitfahren verbessern", schließt sich für ihn der Kreis. "Bis jetzt wurde auf den Kampf gegen die Uhr im Team wenig Wert gelegt, das muss sich aber für mich jetzt ändern." Gleich nach dem Überqueren der Ziellinie beim Einzelzeitfahren der Österreich-Rundfahrt wollte Hollenstein eine neue Sitzeinstellung ausprobieren. Für das nächste Mal. Seine Einstellung stimmt hingegen auf jeden Fall.





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