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Trofimov schlägt ein Dutzend weitere Ausreißer auf Etappe 4 der Dauphiné
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11.06.2014

Trofimov schlägt ein Dutzend weitere Ausreißer auf Etappe 4 der Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gap, 11.06.2014 – Etappenankünfte in Gap, bei denen kurz zuvor der Col de Manse überquert werden musste, sind aus den letzten Jahren von der Tour de France sehr gut bekannt. Dort gab es mit Thor Hushovd 2011 und Rui Costa 2013 jeweils Sieger, die aus größeren Ausreißergruppen kamen. Genau so war es heute auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné, welche Yury Trofimov (Katusha) gewann, der seit gut fünf Jahren auf einen Sieg hatte warten müssen. Das Team Sky ließ die Fluchtgruppe gewähren, begnügte sich damit, den Erhalt des Gelben Trikots zu sichern und musste sich auch nicht mit Angriffen auf Leader Chris Froome auseinandersetzen.

Keine ernsthafte Jagd auf die Ausreißer
Wie die jüngere Geschichte von der Frankreich-Rundfahrt zeigte, war die 4. Dauphiné-Etappe von Montélimar über den Col de Manse nach Gap für Ausreißer prädestiniert. Kein Wunder, dass es in der Anfangsphase des 167,5 Kilometer langen Rennens Unmengen Angriffe gab, an denen sich auch Hochkaräter wie Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step), Sylvain Chavanel (IAM Cycling) und der französische Meister Arthur Vichot (FDJ.fr) beteiligten. Von diesen drei Fahrern schaffte es aber doch keiner in die 13-köpfige Gruppe, welche sich nach 20 Kilometern formierte. Zu den bekanntesten Gesichtern gehörte Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step), der unterwegs die wenigen Prämien an einer Bergwertung der 4. Kategorie und beim Zwischensprint einsammelte. Derweil fuhr Maxime Bouet (AG2R La Mondiale) bei lange Zeit vier bis fünf Minuten Vorsprung auf das Peloton als virtueller Gesamtführender durch die Départements Drôme und Hautes-Alpes. Um Chris Froomes Gelbes Trikot zu verteidigen, durfte das Team Sky dem Franzosen nicht mehr als 2:43 Minuten Zeitgewinn erlauben, was auch das einzige Ziel der Mannschaft war. Mit noch etwa drei Minuten Rückstand kam das Feld nach Gap, wo der fast zehn Kilometer lange Aufstieg zum Col de Manse begann. Der Abstand nahm zunächst weiter ab, stagnierte dann aber bis zum Ende der Etappe bei rund zwei Minuten.

Trofimov als Solist zum ersten Sieg seit 2009
Damiano Caruso (Cannondale), über den heute bekannt wurde, dass er in der nächsten Saison für das BMC Racing Team antreten wird, fuhr gleich zu Beginn des Anstiegs aus der Spitzengruppe heraus. Sein zukünftiger Teamkollege Peter Velits und Bouet folgten diesem Angriff, der jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein sollte. Die 13 Ausreißer fanden wieder zusammen, bis in der Mitte des Berges Yury Trofimov (Katusha) davonzog. Dem Russen gelang es, sich abzusetzen und bis zur Bergwertung der 2. Kategorie eine halbe Minute zwischen sich und seine vormaligen Begleiter zu legen, die sich danach in zwei Grüppchen aufteilten. Seinen ersten Sieg seit der 2. Etappe der Baskenland-Rundfahrt 2009 ließ sich der 30-Jährige nicht mehr nehmen, steuerte sicher durch die 12,5 Kilometer lange Abfahrt und kam 23 Sekunden vor Gustav Erik Larsson (IAM Cycling) über die Ziellinie, der die ersten Verfolger anführte. Dritter wurde Pim Ligthart (Lotto-Belisol) gefolgt von Lars Petter Nordhaug (Belkin), Velits, Bouet, Bakelants und Caruso. Die übrigen Ausreißer – Andriy Grivko (Astana), Christian Meier (Orica-GreenEdge), Romain Sicard (Europcar) und Imanol Erviti (Movistar) – hatten am Ende 1:31 Minute Rückstand. Nur Bob Jungels (Trek Factory Racing) wurde noch vom auf 50 Fahrer geschrumpften Hauptfeld eingeholt, was aber daran lag, dass der Dritte des Zeitfahrens bergab gestürzt war.

Bouet klettert in der Gesamtwertung auf Rang sieben
Aus dem Feld hatte es am Col de Manse zahlreiche Angriffe gegeben, aber nie von Fahrern, die eine Bedrohung für Leader Froome dargestellt hätten. Die Favoriten hielten sich komplett zurück, während andere Fahrer wie Thomas Voeckler (Europcar), Tony Gallopin (Lotto Belisol) oder Christophe Le Mével (Cofidis) ihr Glück versuchten, obwohl der Rückstand auf die Führenden eigentlich zu groß war, um noch Chancen auf den Etappensieg zu haben. Nur Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), Tejay van Garderen (BMC Racing Team) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) schafften es, das Feld hinter sich zu lassen. Sie befanden sich letztendlich in jener Gruppe geschlagener Ausreißer, welche 1:31 Minute hinter dem Sieger und 39 Sekunden vor dem Feld lag. Am meisten profitierte davon Bardet, aber der Franzose verbesserte sich auch nur von Rang 16 auf zwölf. Einen viel größeren Sprung in der Gesamtwertung machte Bouet, der 16 Plätze nach oben klettern durfte und nunmehr Siebter ist. Dass der Franzose bei 1:01 Minute Rückstand auf Froome zu einem ernsthaften Kandidaten auf eine Topplatzierung am Ende der Rundfahrt werden könnte, ist aber wohl sehr unwahrscheinlich. Auf den Plätzen darüber gab es keine Veränderungen, ebenso wie auf den vorderen Positionen der anderen Klassemente. Nur in der Mannschaftswertung kam es zu Verschiebungen, in Führung ist aber nach wie vor Astana.

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Auf der 5. Etappe wird es insgesamt wieder deutlich bergiger, je drei Anstiege der 2. und 3. Kategorie dürften den Kampf um das Bergtrikot anheizen. Die Côte de Laffrey (6,3 km à 6,2%) ist der letzte Berg, nach dem es noch 20,5 Kilometer auf hügeliger Strecke weitergeht, bis man das Ziel erreicht.





Die entscheidende Attacke: Trofimov fährt auf der 4. Etappe der Dauphiné den anderen Ausreißern davon (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Die entscheidende Attacke: Trofimov fährt auf der 4. Etappe der Dauphiné den anderen Ausreißern davon (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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