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Spilak macht’s wie Trofimov - Contador und Kelderman attackieren Dauphiné-Leader Froome
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12.06.2014

Spilak macht’s wie Trofimov - Contador und Kelderman attackieren Dauphiné-Leader Froome

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



La Mure, 12.06.2014 – Geschichte wiederholte sich, und zwar innerhalb von nur 24 Stunden. Gestern fuhr Yury Trofimov als Solist in Gap ein und heute auf der 5. Etappe des Critérium du Dauphiné siegte erneut ein Katusha-Fahrer im Alleingang. Es war des Russen slowenischer Teamkollege Simon Spilak, der stärker war als 16 andere Ausreißer und nach dem Erfolg auf der Königsetappe der Tour de Romandie seinen zweiten Saisonsieg feierte. Chris Froome (Sky) bleibt im Gelben Trikot, musste aber härter darum kämpfen als erwartet. Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) mit einer Attacke in der Abfahrt zwischen den letzten beiden Bergen und Wilco Kelderman (Belkin) mit einem Angriff auf den finalen Kilometern setzten den Briten mächtig unter Druck.

Zwei Stunden bis zur Ausreißergruppe
Bei Etappen mit Massensprints haben vielleicht immer eine Handvoll Fahrer realistische Chancen auf den Sieg, bei Bergankünften sind es meist auch nicht mehr Favoriten. Ganz anders ist das bei solchen Etappen wie der 5. des Critérium du Dauphiné. Ein Parcours, alles andere als leicht, aber ebenfalls nicht hochgebirgsmäßig schwer, mit insgesamt sechs Bergwertungen der 2. und 3. Kategorie, die letzte bei Kilometer 169 von 189,5. Bei solchen Etappen träumt sicher die Hälfte des Pelotons von einem Coup als Ausreißer und so dauerte es rund zwei Stunden bis zur Entstehung der „Gruppe des Tages“. Es gab davor schon einmal neun Fahrer, die eine Minute Vorsprung herausgeholt hatten, doch Europcar machte Jagd. Das führte dazu, dass der Abstand wieder schmolz und es im Anstieg zum Col de Manse – auf einer anderen Route als im Finale des Vortags – zu zahlreichen neuen Angriffen kam. Alessandro De Marchi, Damiano Caruso (beide Cannondale) und vier weitere Fahrer der ersten Gruppe blieben vorne und nach und nach füllte sich die Gruppe um sie auf, bis schlussendlich Jens Voigt (Trek Factory Racing) als 17. und letzter Mann hinzustieß. Neben Cannondale waren auch AG2R La Mondiale (Mikaël Chérel, Blel Kadri) und Katusha (Egor Silin, Simon Spilak) doppelt vertreten. Die Aufmerksamkeit von Chris Froome und seinem Sky-Team zog aber vor allem Bart de Clercq (Lotto Belisol) auf sich, der in der Gesamtwertung gerade einmal 2:47 Minuten Rückstand aufwies.

Contador demonstriert Froome seine Fähigkeiten
Wegen des Belgiers bewegte sich der Vorsprung der Gruppe nur um drei Minuten, was zumindest Cannondale völlig ausreichte, um das eigene Hauptziel des Tages zu realisieren: Eroberung des Bergtrikots. De Marchi räumte an den ersten fünf Bergwertungen jeweils die Höchstpunktzahl ab und zog vorbei an Kévin Réza (Europcar) und Thomas Damuseau (Giant-Shimano), welche auf der gemeinsamen Flucht von Etappe 2 noch mehr Punkte gesammelt hatten als der Italiener, heute aber gar keine Rolle spielten. Den schwierigsten Teil der Strecke bildeten Col de la Morte und Côte de Laffrey, zwei Kategorie-2-Berge 40 und 20,5 Kilometer vor dem Ziel. Die erste große Überraschung gab es dazwischen in der Abfahrt, als Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) Froome auf dem falschen Fuß erwischt zu haben schien. Zuerst hatte sein Teamkollege Sergio Paulinho angegriffen, war mit Enrique Sanz (Movistar) aus dem Hauptfeld herausgefahren. Kurz darauf folgte Contador und ging mit den beiden den letzten Anstieg an. Sein Vorsprung auf Froome und die anderen Favoriten betrug zwischenzeitlich sogar deutlich mehr als eine Minute. Doch nicht weit nach der letzten Bergwertung holte die von den Sky-Helfern Richie Porte und Mikel Nieve angeführte Hauptgruppe um Froome den ausgebüxten Gesamtzweiten wieder ein. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Situation unter den Ausreißer bereits entscheidend geändert. Es gab einen Solisten und noch acht Verfolger, die sich aber mehr Richtung Feld bewegten.

Keldermans Angriff bringt weder Sieg noch Gelb
Als die große Fluchtgruppe die Côte de Laffrey in Angriff nahm, teilte sie sich sofort auf. An der Bergwertung gab es dann einen Solisten, Simon Spilak (Katusha), der gut eine Minute vor den Favoriten fuhr. Dazwischen eine Gruppe mit unter anderem De Marchi, der weitere Punkte sammelte und im Kampf um das Gepunktete Trikot mit 72 zu 44 vor Réza führt. Auf dem nun welligen Terrain gab es neue Attacken von frischeren Fahrern, die auf den Etappensieg spekulierten. Dadurch wurden De Marchi und die anderen Verfolger eingeholt, und auch Spilaks Vorsprung wurde niedriger, betrug fünf Kilometer vor Schluss aber immer noch 48 Sekunden. Dann wagte der Gesamtdritte Wilco Kelderman (Belkin) einen Vorstoß und schaffte es, sich mit Adam Yates (Orica-GreenEdge) von Froome loszureißen. Mit 14 Sekunden Vorsprung rettete sich Spilak ins Ziel und holte den zweiten Etappensieg in Folge für Katusha. Kelderman bekam sechs Sekunden Zeitgutschrift für Platz zwei, machte darüber hinaus aber nur drei Sekunden auf die Favoriten gut. Der Niederländer verkürzte seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf zwölf Sekunden, bleibt dennoch Dritter hinter Contador, der genauso weit von Froome entfernt ist. Der Spitzenreiter kam nochmal mit einem blauen Auge davon, musste aber sehen, dass er und seine oft so beeindruckend starke Mannschaft sehr wohl angreifbar sind.

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Vor den beiden entscheidenden Bergankünften am Wochenende gibt es auf der 6. Etappe noch einmal Potenzial für viele Überraschungen. Auf den letzten 25 Kilometern gibt es neben zwei Bergwertungen der 4. Kategorie einige weitere Steigungen, darunter eine 15%-Rampe nur zwei Kilometer vor dem Ziel.





Simon Spilak sorgt für den zweiten Katusha-Sieg in Folge beim Critérium du Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Simon Spilak sorgt für den zweiten Katusha-Sieg in Folge beim Critérium du Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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