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Bakelants im dritten Versuch mit Ausreißersieg bei der Dauphiné
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13.06.2014

Bakelants im dritten Versuch mit Ausreißersieg bei der Dauphiné

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Poisy, 13.06.2014 – Aller gute Dinge waren letztendlich drei für Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step), der schon an den vorherigen beiden Tagen beim Critérium du Dauphiné ausgerissen war, aber beim ersten Mal nur Siebter und beim zweiten Mal eingeholt wurde. Auf der 4. Etappe konnte der Belgier den Attacken von Lieuwe Westra (Astana) standhalten und den Niederländer im Sprintduell bezwingen. Auch die restlichen der insgesamt 16 Ausreißer kamen noch weit vor dem Feld ins Ziel, welches Chris Froome (Sky) höchstpersönlich anführte. Dabei hatte der Gesamtführende Glück im Unglück, dass ihm ein Sturz am Freitag, dem 13. nur einige Abschürfungen einbrachte und sonst ohne Folgen blieb.

Bakelants und Westra leiten Gruppenbildung ein
Das Wochenende mit seinen Bergankünften in Finhaut-Émosson und Courchevel warf seinen Schatten voraus und so waren die Anwärter auf den Gesamtsieg zufrieden damit, wieder Ausreißern den Vortritt zu lassen. Nach 30 Kilometern führte ein Angriff von Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step) und Lieuwe Westra (Astana) zur Entstehung einer 14 weitere Fahrer umfassenden Gruppe – wobei es am Ende wieder genau auf diese beiden Spezialisten hinauslief. Das 6. Teilstück führte über 178,5 Kilometer von Grenoble nach Poisy und hatte lange Zeit nicht viel Abwechslung zu bieten. Das Team Sky hielt den Rückstand zwischen fünf und sechs Minuten, um den in der Gesamtwertung 6:03 Minuten hinter Chris Froome gelegenen Bakelants im Zaum zu halten. Thomas Damuseau (Giant-Shimano) gewann zur Etappenmitte die erste von drei Bergwertungen der 4. Kategorie. Damit kam der im Gesamtstand drittplatzierte Franzose dem Bergtrikot von Alessandro De Marchi (Cannondale) nur unbedeutend näher, hatte aber dieser Tage bereits erklärt, dass sein vorrangiges Ziel bei der Dauphiné in diesem Jahr ein Etappensieg sei. Mit Imanol Erviti (Movistar) und Jens Voigt gab es weitere Ausreißer, die im Laufe dieser Woche Wiederholungstäter sind, und Bakelants hatte mit Zdenek Stybar einen Teamkollegen an seiner Seite, was OPQS einen taktischen Vorteil gab.

Zu späte Verfolgungsjagd von FDJ und Katusha
Als Bakelants 29 Kilometer vor dem Ziel einen Zwischensprint gewann, rückte die Entscheidung näher und der Erfolg der Flucht musste kurz in Frage gestellt werden. Erst FDJ.fr und dann Katusha, die beide mit all ihren Fahrern im Peloton verblieben waren, starteten eine Aufholjagd, die aber nur anfangs Wirkung zeigte und dann im Sande verlief, als es in den sehr hügeligen Schlussabschnitt der Etappe ging. Zuerst musste man die fast fünf Kilometer lange Côte de Marcellaz-Albanais hinauffahren, wo gut zwanzig Kilometer vor dem Ziel Pim Ligthart (Lotto Belisol) eine Vorentscheidung erzwang. Westra hatte die geringsten Probleme, dem Angriff seines niederländischen Landsmannes zu folgen. Vom Rest kam nur Bakelants hinterher und konnte mit ein wenig mehr Mühe seine Chancen wahren. Der Vorsprung des Trios stieg schnell auf zwanzig Sekunden und dann über eine halbe Minute, als sie die Côte de Ronzy emporkletterten. Diese Steigung war etwas kürzer, aber steiler als die vorherige und diesmal gab es eine Attacke von Westra, welcher Ligthart zum Opfer fiel. Bakelants war hingegen nicht kleinzukriegen, auch nicht bei einer neuerlichen Tempoverschärfung Westras in einer 15 Prozent steilen Rampe zwei Kilometer vor dem Ende. Gemeinsam gingen sie den flachen, sehr kurvigen letzten Teil der Strecke an.

Feld wartet nach Froomes Sturz auf den Leader
Westra lauerte am Hinterrad seines letzten Gegenspielers und trat 300 Meter vor dem Ziel aus dessen Windschatten an. Als sie nach der letzten Biegung auf die Zielgerade kamen, drängte Westra den schneller sprintenden Bakelants weit in Richtung Absperrung, es blieb aber eine Lücke, die groß genug war, dass der Belgier hindurchschlüpfen und seinen ersten Saisonsieg erringen konnte. Bei den Verfolgern, die Ligthart noch einholten, hatte es immer wieder Angriffe gegeben, doch am Ende blieben 24 Sekunden Rückstand für die geschlagenen Ausreißer. Stybar konnte seine Sprintstärke dafür einsetzen, Omega Pharma-Quick Step neben dem ersten auch den dritten Platz des Tages zu sichern. Das Hauptfeld rollte 3:55 Minute nach den beiden Spitzenreitern ins Ziel und Leader Froome fand im Anschluss Worte des Dankes für das Verhalten seiner Rivalen. Etwa zehn Kilometer vor dem Ziel war der Träger des Gelben Trikots in einer Abfahrt gemeinsam mit Alessandro Vanotti (Astana) gestürzt, konnte aber in kurzer Zeit ins Feld zurückkommen, wo man das Tempo gedrosselt hatte und niemand versuchte, aus dieser Situation einen Vorteil zu ziehen. Deshalb blieb in den Top14 der Gesamtwertung alles beim Alten, auf Platz 15 liegt nun Bakelants. In der Punktewertung ist der Tagessieger Zweiter hinter Froome und daher auf der nächsten Etappe im Grünen Trikot zu sehen.

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Auf der 7. Etappe gibt es in Finhaut-Émosson (10,2 km à 8,0%) die schwerste Bergankunft der Dauphiné, die durch den Col de la Forclaz (12,6 km à 8,2%) 18 Kilometer vor dem Ziel keineswegs einfacher wird. Die zweite Hälfte dieses enorm wichtigen Teilstücks führt komplett über Schweizer Boden.





Jan Bakelants schlägt Lieuwe Westra und gewinnt Etappe 6 der Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)
Jan Bakelants schlägt Lieuwe Westra und gewinnt Etappe 6 der Dauphiné (Foto: letour.fr/Veranstalter)

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