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Sacha Modolo gewinnt gefährliches Sprintfinale - Cavendish stürzt ohne eigenes Verschulden
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18.06.2014

Sacha Modolo gewinnt gefährliches Sprintfinale - Cavendish stürzt ohne eigenes Verschulden

Info: TOUR DE SUISSE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Büren an der Aare, 18.06.2014 – Morgen feiert Sacha Modolo (Lampre-Merida) seinen 27. Geburtstag und beendete heute das alte Lebensjahr mit dem bislang wichtigsten Sieg seiner Karriere. Vor der 5. Etappe der Tour de Suisse, bei der er Peter Sagan (Cannondale) und John Degenkolb (Giant-Shimano) hinter sich ließ, hatte der Italiener noch nie bei einem WorldTour-Rennen gewinnen können. Das technisch sehr anspruchsvolle Finale führte 300 Meter vor Schluss ausgangs einer Kurve zu einem Massensturz, welchem sich der gestrige Etappensieger Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) nicht entziehen konnte.

Wieder zwei Punkte für Bergtrikot-Träger Thurau
Einen weiteren Massensprint würde es geben am 5. Tag der Tour de Suisse, das war eigentlich jedem vom Start weg klar. Die überwiegend flache Etappe, auf der zwischen Ossingen und Büren an der Aare 183,6 Kilometer zurückzulegen waren, bekam mit den Belgiern Sander Armée (Lotto Belisol) und Frederik Veuchelen (Wanty-Groupe Gobert) sowie dem Polen Jaroslaw Marycz (CCC Polsat Polkowice) drei Ausreißer. Ihr Vorsprung stieg auf rund dreieinhalb Minuten nach 40 Kilometern und hatte sich nach weiteren 40 Kilometern und drei Bergwertungen niedriger Kategorien noch weiter bis auf fünf Minuten erhöht. Dann schaltete Omega Pharma-Quick Step die Verfolgungsmaschine ein und das Peloton saugte sich wieder Stück für Stück an das Grüppchen heran, das genau wie die Ausreißer vom Vortag schon zehn Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde. Von den vier Bergwertungen, eine weitere gab es 25 Kilometer vor dem Ziel, gewannen Armée und Veuchelen je zwei. Zweimal handelte es sich um Anstiege der 3. Kategorie, so dass Björn Thurau (Europcar) jeweils einen Punkt einheimsen konnte und dem Gewinn des Bergtrikots damit wieder zwei kleine Schritte näher kam.

Kollision zwischen van Poppel und Goss führt zum Sturz
30 Kilometer vor dem Ende der Etappe hatte man den Zielbereich ein erstes Mal passiert und konnte die Schwierigkeit dieser Zielankunft, die sicher am Morgen schon Thema jeder Teambesprechung war, auf sich wirken lassen. 300 und 150 Meter vor der Ziellinie gab es scharfe Kurven, weshalb eine optimale Positionierung an der Spitze des Feldes Voraussetzung war, um überhaupt eine Chance auf den Sieg zu haben. Die Versuche verschiedenster Mannschaften, ihre Sprinter möglichst weit nach vorne zu bringen, prägten das Renngeschehen der letzten Kilometer. Es war letztendlich Koen de Kort (Giant-Shimano), welcher das Feld durch die vorletzte Kurve leitete. Hinter dem Niederländer folgten Peter Sagan (Cannondale), Alexander Kristoff (Katusha), Sacha Modolo (Lampre-Merida) und de Korts Teamkollege John Degenkolb. Mark Cavendish (Omega Pharma-Quick Step) befand sich nur etwa an zehnter Position und hatte das Pech, dass vor ihm ein Fahrer zu Boden ging, dem er nicht ausweichen konnte. Direkt vor dem britischen Meister fuhr Matthew Goss (Orica-GreenEdge), den es in der Rechtskurve so weit nach außen trug, dass er drohte, Danny van Poppel (Trek Factory Racing) in die Absperrung zu befördern. Der eingeklemmte Niederländer drückte den Australier, der ihm so gefährlich nahe kam, aus „Notwehr“ mit der Schulter von sich weg, was im Sturz von Goss resultierte, dem eine Kettenreaktion folgte.

Modolo gewinnt die Etappe, Martin kommt sicher ins Ziel
Cavendish hatte keine Möglichkeit auszuweichen und machte einen Abflug über Goss hinweg, weitere nachfolgende Fahrer stürzten ebenfalls. Van Poppel konnte sich mit Mühe auf dem Rad halten und wurde sogar noch Sechster der Etappe. Sagan eröffnete auf der kurzen Zwischengeraden den Sprint, aber Modolo kam in der finalen Linkskurve außen herum auf gleiche Höhe und verwies den Träger des Punktewertungs-Trikots dann klar auf Platz zwei. Degenkolb wurde Dritter vor Kristoff, José Joaquin Rojas (Movistar) und dem erwähnten van Poppel. Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) legte heute zu seinem Glück kein typisches Fahrverhalten für einen Rundfahrtleader an den Tag. Die Maxime, stets möglichst weit vorne zu fahren, um Stürze zu vermeiden, hätte ihn direkt ins Verderben führen können. Stattdessen hatte sich der Zeitfahr-Weltmeister zum Zeitpunkt des Unfalls schon recht weit hinten im Feld in sichereren Gefilden aufgehalten, nachdem er kurz zuvor als Cavendishs drittletzter Helfer vollen Einsatz in der Sprintvorbereitung gezeigt hatte. Unverändert sechs Sekunden vor Tom Dumoulin (Giant-Shimano) bleibt Martin Gesamtführender. Sagan liegt zehn Sekunden zurück auf Rang drei und wird wohl damit hadern, dass die Tour de Suisse im vergangenen Jahr die Zeitgutschriften abschaffte, mit denen er längst Gelb erobert hätte.

-> Zum Resultat

Auf der 6. Etappe werden vermutlich viele Sprinter schon weit vor dem Ziel aus dem Feld aussortiert. Die Strecke ist wieder deutlich anspruchsvoller. Unter anderem gibt es 31,2 und 11,7 Kilometer vor Schluss Anstiege der 2. und 3. Kategorie, was Ausreißern entgegenkommen könnte.





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