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Tour de Suisse Martin verteidigt Führung und Vorsprung souverän - Kolumbianer Chaves gewinnt in Verbier |
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21.06.2014 | ||||
Martin verteidigt Führung und Vorsprung souverän - Kolumbianer Chaves gewinnt in VerbierInfo: TOUR DE SUISSE 2014LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Verbier, 21.06.2014 – Seine beiden Zeitfahrsiege haben Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) ein Polster auf die Bergfahrer verschafft, das für die besten Kletterer nicht unaufholbar schien. Doch zumindest ihre erste Gelegenheit, dem Deutschen Zeit abzunehmen, haben sie nicht nutzen können. Bei der ersten von zwei Bergankünften an diesem Wochenende kam der Mann in Gelb Seite an Seite mit seinen vermeintlich größten Gegnern Rui Costa (Lampre-Merida) und Mathias Frank (IAM Cycling) ins Ziel, verlor nur ein klein wenig Zeit auf Bauke Mollema (Belkin) und Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo). Die verpassten einen möglichen Etappensieg knapp, weil sie den Kolumbianer Johan Chaves (Orica-GreenEdge) nicht mehr einholen konnten. Ausreißer nach langer Flucht chancenlos 219,1 Kilometer lang war die 8. Etappe der Tour de Suisse, aber erst auf den letzten 15 wurde es interessant. Alles davor war reines Ödland – nicht aus landschaftlicher, aber radsportlicher Sicht. Rund 200 Kilometer ohne nennenswerte Steigungen und jede Art von Prämien waren sicher auch für die Ausreißer keine besondere Freude. Die Schweizer Danilo Wyss (BMC Racing), Grégory Rast (Trek Factory Racing) und der Deutsche Christian Knees (Sky), der nach dem Ausscheiden seiner Kapitäne Bradley Wiggins und Sergio Henao auf eigene Rechnung fahren durfte, waren drei von acht Fahrern, denen das Peloton gut sieben Minuten Vorsprung gewährte, wovon jedoch nur noch eineinhalb übrig waren, als der kurze Anstieg nach Vollèges begann. 1800 Meter lang war diese kleine Klettertour zu einer Bergwertung der 3. Kategorie, welche sich nur 13,4 Kilometer vor dem Ziel befand. Eine kleine Aufwärmrunde sozusagen für die Bergankunft in Verbier, eine acht Kilometer lange Steigung. Wyss nutzte diesen Hügel schon für einen Angriff und sprengte die Spitzengruppe, wurde aber nicht sofort alle seine Begleiter los. Erst im Schlussanstieg konnte er sich alleine absetzen, nachdem Attacken von Knees und Nathan Brown (Garmin-Sharp) misslungen waren. Der 28-Jährige ließ eine Weile auf den ersten Schweizer Etappensieg bei dieser Tour de Suisse hoffen, konnte zunächst einen Vorsprung von rund einer Minute auf die Favoriten behaupten. Chaves attackiert im richtigen Moment Die Bergwertung in Verbier lag nicht im Ziel, sondern 1,8 Kilometer davor, weshalb Björn Thurau (Europcar) darauf spekulierte, seine Führung im Bergklassement wieder einmal ausbauen zu können. Dem Angriff des Deutschen schloss sich der Südafrikaner Louis Meintjes (MTN-Qhubeka) an, doch sie sollten sich nicht lange genug vor dem Hauptfeld halten können, welches nur noch 20 Mann umfasste, als es vier Kilometer vor Schluss diese beiden und auch Wyss als letzten Ausreißer einfing. Tinkoff-Saxo ließ nun etwas die Muskeln spielen, so wie es zuvor Belkin, Lampre-Merida und IAM Cycling zeitweise getan hatten. Mathias Frank (IAM Cycling) war dann der Erste, dem der Geduldsfaden riss. Sein Antritt erhöhte zwar die allgemeine Unruhe, für eine Vorentscheidung war er aber nicht explosiv genug. Und Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) wankte nicht. Als Nächster attackierte Johan Esteban Chaves Rubio (Orica-GreenEdge), der als 35. der Gesamtwertung vielleicht zu wenig ernst genommen wurde. Den 28-jährigen Kolumbianer ließ man bedenkenlos ziehen und so holte er sich seinen zweiten Sieg bei einer Bergankunft in dieser Saison nach dem Erfolg in Mountain High bei der Tour of California, wo er aus einer Ausreißergruppe übriggeblieben war. Der Gesamtneunte Davide Formolo (Cannondale) hatte für einen kleinen Augenblick den Anschluss zu Chaves herstellen können, aber noch vor der Bergwertung wieder abreißen lassen. Martins Vorsprung weiter komfortabel Kurz nach der Bergwertung zahlte sich für Roman Kreuziger (Tinkoff-Saxo) das hohe Tempo aus, mit dem er die Favoritengruppe eine längere Zeit strapaziert hatte. Der Tscheche und der Niederländer Bauke Mollema (Belkin) setzten sich ab von Martin, Frank und Titelverteidiger Rui Costa (Lampre-Merida), der sich überhaupt nicht in Szene setzen konnte. Kreuziger und Mollema wurden Etappenzweiter und -dritter, verpassten die Möglichkeit auf den Sieg nur um drei Sekunden. 14 Sekunden nahmen sie der Gruppe mit dem Gelben Trikot ab, das Tony Martin bravourös verteidigte. Er behält seinen Vorsprung von 1:05 Minute auf Costa und 1:14 Minute auf Frank, zudem vergrößerte sich sein Abstand zum weiterhin zweitplatzierten Tom Dumoulin (Giant-Shimano) von 28 auf 51 Sekunden. Der geringe Zeitverlust auf Kreuziger und Mollema tut dem Leader nicht besonders weh, sie verbesserten sich zwar um jeweils sechs Positionen, sind jetzt Siebter und Fünfter, liegen mit 1:50 Minute bzw. 1:41 Minute aber noch immer recht weit zurück. Zu den unerwarteten Verlierern des Tages zählten Ion Izagirre (Movistar) und Thibaut Pinot (FDJ.fr), vorher Fünfter und Zehnter, die zweieinhalb bzw. zwei Minuten einbüßten. Einen Führungswechsel gab es nur in der Mannschaftswertung, wo Giant-Shimano auf Rang fünf abrutschte und nun Lampre-Merida sechs Sekunden vor Belkin führt. -> Zum Resultat Morgen müssen die Bergspezialisten mehr zeigen, um Tony Martin den Gesamtsieg noch streitig machen zu können, haben auf der 9. Etappe aber auch mehr Gelegenheit dazu. Es gibt einen rund 20 Kilometer langen Schlussanstieg nach Saas-Fee und davor schon drei Berge der 1. und 2. Kategorie. |
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21.06.2014 | ||||
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