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Martin gewinnt auch zweites Zeitfahren der Tour de Suisse - Costa und Frank mit starken Leistungen

20.06.2014

Martin gewinnt auch zweites Zeitfahren der Tour de Suisse - Costa und Frank mit starken Leistungen

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Info: TOUR DE SUISSE 2014
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Autor: Felix Griep (Werfel)

Worb, 20.06.2014 – Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) bleibt nach der 7. Etappe der Tour de Suisse weiterhin im Gelben Trikot und hat seinen Vorsprung erwartungsgemäß sogar noch einmal ausbauen können. Der Weltmeister gewann auch das zweite, längere Zeitfahren der Rundfahrt, bei dem Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) ebenfalls wieder Vierter wurde. Unter den Kletterern und eigentlichen Gesamtsieg-Favoriten schnitten Titelverteidiger Rui Costa (Lampre-Merida) und der Schweizer Mathias Frank (IAM Cycling) am besten ab und erarbeiteten sich eine gute Ausgangssituation für die beiden noch kommenden Bergankünfte.

Früher Starter Cancellara lange unangefochten in Führung
Als erster Fahrer startete Andrea Palini (Lampre-Merida) zur 7. Etappe der Tour de Suisse. Doch es dauerte nicht lange, da wurde der Italiener von Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) überholt, der als Vorletzter der Gesamtwertung direkt nach der „Roten Laterne“ gestartet war. Dass Cancellara eine Bestzeit aufstellte, die lange unantastbar war, versteht sich fast von selbst. Erst Jérémy Roy (FDJ.fr), der Nummer 73 auf der Startliste des Tages, gelang es, die Zeit des früheren Zeitfahr-Weltmeisters zu unterbieten – allerdings nur an der 1. Zwischenzeit nach 10,4 von 24,5 Kilometern. Dort hatte Roy, am Ende von rund drei Kilometern Steigung, vier Sekunden Vorsprung. Im weiteren welligen Verlauf und einer sich über die letzten sechs Kilometer erstreckenden Abfahrt geriet der Franzose jedoch wieder deutlich in Rückstand, im Ziel waren es 43 Sekunden zu seinen Ungunsten. Ab Starter 125, Steve Morabito (BMC Racing Team), waren mehr und mehr Fahrer an der 1. Zwischenzeit ähnlich schnell oder schneller als Cancellara, vielleicht auch aufgrund leicht veränderter Windverhältnisse. Die Gegebenheiten unterschieden sich zwischen Beginn und Ende des Wettkampfes aber nicht derart dramatisch, dass es sich im finalen Ergebnis deutlich sichtbar ausgewirkt hätte.

Costa stärker als Cancellara – Martin und Dumoulin wieder am schnellsten
Für einen regelrechten Paukenschlag sorgte Rui Costa (Lampre-Merida), der bei der Tour de Suisse seinen dritten Gesamtsieg in Serie anstrebt. Er passierte den 1. Messpunkt 18 Sekunden schneller als Roy, lag damit 22 Sekunden vor Cancellara. Als erster Fahrer überhaupt konnte der Portugiese seinen Vorsprung auch bis hin zur 2. Zwischenzeit 6,3 Kilometer vor dem Ziel verteidigen, ja sogar auf 26 Sekunden ausbauen. Bergab konnte er dann zwar nicht ganz den Speed von Cancellara erreichen, brachte aber 13 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer ins Ziel und übernahm dort Rang eins. Nur die letzten beiden Starter, Tom Dumoulin (Giant-Shimano) und Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), der Zweite und Erste des Zeitfahrens auf Etappe 1 und der Gesamtwertung, schoben sich noch vor ihn. Der Niederländer Dumoulin lag an den Zwischenzeiten jeweils knapp hinter Costa, konnte aber ebenfalls im letzten abschüssigen Teil seine etwas größeren Zeitfahr-Qualitäten ausspielen und mit sechs Sekunden Vorsprung finishen. Da war längst schon klar, dass er die Führung sofort wieder verlieren würde. Martin war an den Zwischenzeiten schon 13 bzw. 14 Sekunden schneller als Costa und holte sich letztlich deutlich den Sieg vor Dumoulin (+0:22), Costa (+0:28) und Cancellara (+0:41).

Nur Frank bleibt Costa auf den Fersen – Henao DNS nach Trainingsunfall
Zeit auf Martin zu verlieren, musste Costa erwarten, aber er konnte den Schaden sehr gut begrenzen. Er verlor heute deutlich weniger als noch beim Auftaktzeitfahren, wo es auf nur 9,4 Kilometer 42 Sekunden waren. Und der Titelverteidiger konnte vielen seiner Konkurrenten um den Gesamtsieg wertvolle Zeit abnehmen. Ausgewählte Fahrer und ihre Einbußen gegenüber Costa: Ion Izagirre (Movistar Team/+0:38), Thibaut Pinot (FDJ.fr/+0:45), Cadel Evans (BMC Racing Team/+0:48), Roman Kreuziger (Tinkoff - Saxo/+1:08), Bauke Mollema (Belkin Pro Cycling Team/+1:10), Tom Jelte Slagter (Garmin-Sharp/+1:22). Mathias Frank (IAM Cycling) dagegen war nur 17 Sekunden langsamer und konnte mit dem fünften Etappenplatz seine Ambitionen auf mindestens das Podium unterstreichen. Martin und Dumoulin festigten ihre Positionen eins und zwei im Klassement, sind jetzt durch 28 Sekunden getrennt. 1:05 Minute bzw. 1:14 Minute dahinter folgen Costa und Frank, die bei den Bergetappen am Wochenende versuchen müssen, den Vorsprung auf die anderen Kletterer zu verteidigen und die beiden Zeitfahrer vor sich abzuschütteln. Einer ihrer potentiellen Herausforderer, Sergio Henao (Sky), trat wie drei andere Fahrer nicht mehr an. Allerdings nicht aus freien Stücken: Der Kolumbianer war vor dem Start des Zeitfahrens bei einer Trainingsrunde offenbar mit einem Lastwagen kollidiert und brach sich eine Kniescheibe. Ein weiterer herber Rückschlag für Sky, nachdem vor einigen Tagen schon Bradley Wiggins nach einem Sturz ausgeschieden war.

-> Zum Resultat

Nach diesem intensiven, aber doch recht kurzen Arbeitstag folgt morgen das längste Teilstück der Tour de Suisse. Über 219,1 Kilometer führt die 8. Etappe nach Verbier, wo bei der ersten Bergankunft für Tony Martin die bisher schwerste Herausforderung wartet und das Gelbe Trikot erstmals wechseln könnte.