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Sieg bei Clasica San Sebastian hilft Valverde, über Tour-Enttäuschung hinwegzukommen
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02.08.2014

Sieg bei Clasica San Sebastian hilft Valverde, über Tour-Enttäuschung hinwegzukommen

Info: CLASICA CICLISTA SAN SEBASTIAN 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Sebastian, 02.08.2014 – Schwächen in den Pyrenäen und ein alles andere als gutes Zeitfahren hatten Alejandro Valverde (Movistar) einen Platz auf dem Podium der Tour de France gekostet. Es war eine Enttäuschung für den Spanier, nach welcher er aber nicht in Selbstmitleid versank. Ganz im Gegenteil, bei seinem nächsten Renneinsatz holte sich der 34-Jährige bei der Clasica San Sebastian seinen zehnten Saisonsieg. Er parierte im Finale den Angriff von Joaquin Rodriguez (Katusha) an einem neuen Anstieg und setzte sich in der Abfahrt aus einer kleinen Spitzengruppe ab, woraufhin er bei dem baskischen Klassiker seinen Erfolg von 2008 wiederholen konnte.

Lange Solofahrt von Txurruka
Die 34. Clasica Ciclista San Sebastian war etwas kürzer als in den vergangenen Jahren, nur noch 219,2 statt mehr als 230 Kilometer rund um Donostia, wie die Basken San Sebastian nennen. Nachdem Fluchtversuche in Gruppen gescheitert waren – u.a. gab es ein Septett mit dem Schweizer Silvan Dillier (BMC Racing Team) und dem Deutschen Michael Koch (Cannondale) – zog Amets Txurruka (Caja Rural) nach 27 Kilometern alleine los. Für gut 130 Kilometer war der im Baskenland geborene 31-Jährige mit bis zu 6:45 Minuten Vorsprung Führender des Rennens, sicherte sich einige Prämien als Gewinner von Berg- und Sprintklassement. Er überstand die erste Runde mit Alto de Jaizkibel und Alto de Arkale, die unverändert das Herzstück der Clasica-Strecke bilden und beide noch ein zweites Mal befahren wurden. Gleich zu Beginn des zweiten Jaizkibel-Anstiegs wurde Txurruka 60 Kilometer vor dem Ziel eingefangen.

Siebenköpfige Gruppe nach Jaizkibel
Daraufhin bildete sich, angestoßen durch einen Angriff von David Lopez (Sky) doch noch eine Ausreißergruppe. Super-combatif Alessandro De Marchi (Cannondale), Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale) und Giovanni Visconti (Movistar) schlossen noch vor der Bergkuppe zu ihm auf, Alberto Losada (Katusha), Laurens ten Dam (Belkin) und Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step) kamen wenig später dazu. Auf 50 Sekunden Vorsprung brachte es die siebenköpfige Gruppe, weil Movistar, das bis zur Einholung Txurrukas die Arbeit im Feld verrichtet hatte, durch Visconti vorne vertreten war und sich zurückziehen konnte. Als Garmin-Sharp, Trek Factory Racing und Orica-GreenEdge den Ausreißern etwas entgegensetzten, schmolz der Abstand aber schnell und am Alto de Arkale lief alles wieder zusammen. Wie im letzten Jahr lag die zweite Passage am Arkale nur etwa 15 Kilometer vom Ziel entfernt – allerdings nicht von der Zielankunft, sondern einer Zieldurchfahrt. Auf diesem Abschnitt setzte sich Andriy Grivko (Astana) vorübergehend eine halbe Minute ab, wurde aber durch Movistar und Katusha verfolgt.

Rodriguez attackiert an neuem Anstieg
Nach dem Überqueren der Ziellinie ging es auf eine 16,2 Kilometer lange Runde, die dem Kurs neu hinzugefügt wurde und 7,3 Kilometer vor Schluss über den Anstieg Bordako Tontorra führte. Diese 2500 Meter lange Steigung beeindruckte durch die mittlere Schwierigkeit von 9% und ihre harten Rampen, die an mehreren Stellen sogar 20% erreichten. Als man an den Fuß dieses entscheidenden Berges kam, war Grivko längst eingeholt. AG2R La Mondiale machte Tempo für Romain Bardet. Die erste Attacke kam allerdings von Alexandr Kolobnev (Katusha) und brachte dem Russen einen Kilometer vor dem Gipfel 15 Sekunden Vorsprung auf ein Verfolgerduo bestehend aus Michael Albasini (Orica-GreenEdge) und Mikel Nieve (Sky). Auf den letzten tausend Metern änderte sich die Rennsituation noch mehrfach. Erst ließ Nieve Albasini stehen, holte dann Kolobnev ein und fuhr auch ihm davon. Im selben Moment griff Joaquin Rodriguez (Katusha) an und stürmte an die Spitze. Einzig Alejandro Valverde (Movistar) konnte verhindern, dass sein spanischer Landsmann den Kulminationspunkt nicht als Solist erreichte.

Valverde stiehlt sich in Abfahrt davon
Kolobnev und Albasini hatten ihr Pulver verschossen, doch Nieve war, gemeinsam mit Adam Yates (Orica-GreenEdge), nur sieben Sekunden nach Rodriguez und Valverde über den Bordako Tontorra gekommen. In der Abfahrt gelang es ihnen wie auch Bauke Mollema (Belkin), Kontakt herzustellen. Aus dem Quintett wurde prompt ein Quartett, weil Yates stürzte. Noch ehe es auf den letzten drei Kilometern wieder flach wurde, hatte sich Valverde ein wenig abgesetzt und konnte diesen Vorsprung bis ins Ziel auf 14 Sekunden ausbauen. So gab es nach dem Sprinterfolg von 2008 einen zweiten Valverde-Sieg bei der Clasica San Sebastian und seinen zweiten in der WorldTour der aktuellen Saison nach La Flèche Wallonne. Mollema sprintete vor Rodriguez und Nieve auf den zweiten Platz. Vorjahressieger Tony Gallopin (Lotto Belisol) bildete mit Teamkollege Jelle Vanendert und Haimar Zubeldia (Trek Factory Racing) das nächste Grüppchen, das 26 Sekunden Rückstand hatte.

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Dem ersten WorldTour-Rennen nach der Tour de France folgt sogleich das nächste. Am Sonntag beginnt die Polen-Rundfahrt, welche bis zum nächsten Samstag (9. August) andauert.





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