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Cofis Kurztrip zur Tour de l’Ain 2014
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01.09.2014

Cofis Kurztrip zur Tour de l’Ain 2014

Info: Bildergalerie
Info: Tour de l´Ain 2014 (2.1) | Etappe 4
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Eigentlich war die Tour de l’Ain in diesem Jahr gar nicht eingeplant. Doch ich hatte noch ein Ziel für einen Kurztrip in meinem Urlaub gesucht und die Verlegung des Rennens um eine Woche gab mir die Möglichkeit, eine kleine Reise mit einem Besuch bei meinem Lieblingsrennen zu verbinden.
Ich habe im Vorfeld kurzfristig, aber nicht zu spät alle Vorbereitungen getroffen, Presseausweis beantragt, Quartier gebucht und das weitere Programm nach dem Rennbesuch geplant.


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Leider kann man nicht alles planen. Am Abend vor der Abfahrt ist das Netzteil meines Rechners kaputt gegangen, weshalb ich notgedrungen ohne Laptop losfahren musste. Bedauerlich deshalb, weil ich trotz Presseausweis so keine aktuellen Fotos liefern konnte.
Es regnet, als ich starte, doch je weiter südlich ich komme, desto mehr reißen die Wolken auf. Kurz hinter Bern hat meine Sonnenbrille ihren ersten Einsatz.
Das Wetter im Startort Nantua ist traumhaft, die Location direkt am Lac de Nantua auch. Ich organisiere mir erst mal alle Infos, hole meinen Presseausweis ab und bringe die Presseaufkleber am Auto an. Ich bin etwas früh und warte am See auf die Fahrer.
Ich fasse es nicht – als erstes Team kommt Cofidis um die Ecke! Bald hat sich der Parkplatz mit Teambussen und Teamautos gefüllt. Ich schlendere von Team zu Team und vermisse ein bisschen IAM. Aber ich will nicht jammern.
Es ist viel los am Start! Das Rennen ist hier sehr bekannt und beliebt und es sind auch etliche bekannte Fahrer da.

Péraud vor dem Start in Nantua
Als die Einschreibung beginnt, hat sich der Platz davor schnell gefüllt. Vorher war hier noch gar nix los gewesen. Ich suche mir einen guten Platz für Fotos. Letztes Jahr durfte man auch als akkreditierter Fotograf nicht hinter die Absperrung. Irgendwann kriege ich aber mit, dass das dieses Jahr wohl doch möglich ist, und frage nach. Der eine Ordner weist mich ab, ein anderer bekommt das mit und winkt mich zu sich. Ein kurzer Blick auf meinen Ausweis – alles klar! Ich darf rein! Der Kollege bekommt einen Anschiss – sorry!
Ich muss etwas aufpassen beim Fotografieren, denn hier ist nicht viel Platz. Und ein unbedachter Schritt nach hinten würde mir nicht gut tun – dahinter ist nämlich nur noch Wasser! Nach einem Bad im See steht mir jetzt wirklich nicht der Sinn!
Die Fahrer sind gut drauf, lächeln in die Kameras, schreiben Autogramme und plaudern mit Fans, Journalisten und dem Sprecher Daniel Mangeas. Der verhandelt gerade mit dem Funktionär vom französischen Verband. Die Zeit für die Einschreibung ist um, aber es fehlen noch Romain Bardet und Brice Feillu. Der Mann lässt erst nicht mit sich reden, gibt aber schließlich nach, als die beiden Fahrer um die Ecke kommen. Sie werden von den Fans begeistert empfangen und dürfen trotzdem starten.


Das Hauptfeld im Anstieg
Ich mache mich auf den Weg zum Start, um dort noch ein paar Fotos zu machen. Als das Feld gestartet ist, geht’s umgehend auf die Strecke.
Ich will nicht weit fahren, irgendwo am Anfang der winkligen Strecke. Nach wenigen Kilometern die erste Zwangspause – wenige Meter und vier bis fünf Autos vor mir fährt das Feld durch. Mist!
Mit Hilfe der Marschtabelle, der Streckenkarte und einer Karte des Départements Ain versuche ich einen Punkt an der Strecke anzufahren. Dabei verfahre ich mich um gut einen Kilometer, merke das aber schnell, drehe um und erreiche den anvisierten Punkt am Anstieg zur zweiten Bergwertung gut fünf Minuten vor Eintreffen der Spitzengruppe. Der Blick in die Gorges de l‘Ain ist zudem atemberaubend und man kann die Fahrer den Anstieg erklimmen sehen.
Danach geht’s umgehend zum Ziel nach Arbent, wo ich mein Auto in der Nähe des Fahrerlagers parke und erst mal mein spätes Mittagessen zu mir nehme.
Dann gehe ich ins Pressezentrum. Auch ohne Laptop ist das für mich nicht unerheblich. Denn hier kann ich über mein Smartphone das W-Lan-Netz nutzen. Besser als nichts!

Irgendwann mache ich mich auf den Weg zum Ziel. Die für das kleine Rennen äußerst lange Werbekolonne kommt gerade an. Ich ergattere eine Mütze mit dem Schriftzug des Rennens und ein paar Kräcker. Ich erschrecke, weil es plötzlich an meinem Rucksack zupft, aber es ist nur jemand, der Fahnen vom Départment Ain verteilt und mir den Stiel einer der Fahnen in den Rucksack stecken will. Da ich mich hier sehr wohl fühle, nehme ich dieses Souvenir natürlich gerne mit.

Alaphilippe ausgelasssener Jubel
Ich verfolge akustisch den Rennverlauf und platziere mich im Fotografenbereich hinter dem Ziel. Ich gehe in die Hocke, um niemanden der Kollegen (alle männlich!) zu behindern und halte voll drauf! Ich bin total begeistert vom Sieger Julian Alaphilippe, der hier seinen ersten Profisieg feiert und ein Jubelfeuerwerk abbrennt, dass einem das Herz aufgeht.
Nachdem ein Großteil der Fahrer im Ziel ist, stehe ich auf, lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten. Diese Zwangshaltung war für meinen Fuß ziemlich schmerzhaft. Aber was tut man nicht alles für ein perfektes Foto? Eine Zuschauerin hat Mitleid und fragt mich besorgt nach meinem Befinden. Geht schon!
Ich mache mich auf den Weg zur Siegerehrung, um einen guten Platz zu haben, denn dort ist nichts abgesperrt. Dafür verpasse ich die Zielankunft der letzten Gruppen. Man kann nicht alles haben!
Auf dem Weg zur Siegerehrung noch eine nette Begegnung mit Maxime Bouet und seiner kleinen Tochter – süß!
Die Stimmung bei der Siegerehrung ist super und der Sieger strahlt übers ganze Gesicht. Er ist mir sofort sympathisch. Ich kannte bislang nur den Namen, jetzt hab ich ein Gesicht dazu. Man kann ja nicht jeden kennen!
Julian Alaphilippe darf noch zwei weitere Male aufs Podium, er gewinnt auch die Sprintwertung und die Nachwuchswertung.

Podium: Martin, Lindeman, Bardet
Doch während der junge Franzose bei mir viele Sympathien gewonnen hat, hat ein anderer viele verspielt. Ich bin ziemlich enttäuscht von dem selbstgefälligen Auftreten von Daniel Martin, der Dritter in der Gesamtwertung wird.
Romain Bardet schaut jetzt auch ned grad freundlich, aber ihm sieht man die Enttäuschung an, dass es mit der Titelverteidigung nicht geklappt hat. Er hat alles versucht.
Gefeiert werden aber alle, das Publikum ist sehr fair. Und die Fahrer von Ag2R, die die Teamwertung gewinnen, haben Spaß! Da hellt sich sogar die Miene von Bardet auf. Und als er wenig später Daniel Mangeas ein Interview gibt, ist er auch schon wieder gut gelaunt.
Ich gehe noc hmal ins Pressezentrum, um dort Ergebnisse anderer Rennen abzurufen, das Ergebnis dieser Etappe mitzunehmen und zu studieren.
Dann verabschiede ich mich von der Tour de l’Ain, um in den nächsten Tagen den Start meines Urlaubs mit einer Tour zum Genfer See zu genießen!
Ich weiß noch nicht, ob es das letzte Live-Rennen der Saison für mich war. Eigentlich ist die Tour du Doubs noch geplant, aber sicher ist das noch nicht. Aber wie so oft im Leben sind die spontanen Touren doch immer die schönsten!

In diesem Sinne – a bientôt!





Der Sieger der 1. Etappe Raymond Kreder beim Autogramme schreiben am Start der 4. Etappe in Nantua
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der Bruder von ... ist auch ein gestandener Radprofi - Jérome Gilbert auf dem Weg zur Einschreibung in Nantua
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man entdeckt doch immer wieder interessante Typen im Feld - Dan Craven kommt aus Namibia und ist für Europcar bei der Tour de l Ain am Start
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Yoann Bagot kommt gerade von der Einschreibung in Nantua
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