<< älterer Bericht | zurück zur News | neuerer Bericht >>

Start > GP Québec/GP Montréal
Kanada-Double: Simon Gerrans gewinnt mit überragendem Team auch den GP de Montréal

15.09.2014

Kanada-Double: Simon Gerrans gewinnt mit überragendem Team auch den GP de Montréal

Info: GRAND PRIX CYCLISTE DE MONTRÉAL 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)

Québec, 14.09.2014 – Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) hat in Kanada für einige Neuheiten gesorgt. Als erster Fahrer gewann der Australier ein zweites Mal den Grand Prix Cycliste de Québec und schaffte mit einem weiteren Erfolg in Montréal das erste Double bei diesen WorldTour-Rennen. Beim zweiten Sieg in drei Tagen war seine Mannschaft ein entscheidender Faktor, bereitete Gerrans den Sprint mustergültig vor. Der australische Meister vollendete mit einer Selbstverständlichkeit, die ihn zu einem der Topfavoriten auf den WM-Titel macht.

Slowene Polanc geht schon wieder auf die Flucht
Im Gegensatz zu dem Rennen von Québec wurde in Montréal auf demselben unveränderten Rundkurs gefahren wie seit der Erstaustragung im Jahr 2010. Erst auf der letzten von 17 Runden um die Universität von Montréal traten die Favoriten in Erscheinung, bis dahin gaben Ausreißer den Ton an. Nach dem Start war sofort eine vierköpfige Gruppe entstanden, deren Vorsprung sich auf maximal gut zwölf Minuten belief. Zu ihr gehörten Arnold Jeannesson (FDJ.fr), Jan Polanc (Lampre-Merida), Louis Vervaeke (Lotto Belisol) und Ryan Roth (Silber Pro Cycling) aus der kanadischen Nationalmannschaft, welche neben den 18 ProTeams das Starterfeld komplettierte. Mit Movistar, Orica-GreenEdge, Katusha und Astana gab es mehrere Mannschaften, die im Laufe der Zeit dabei halfen, den Rückstand wieder zu verringern. Die Strapazen der langen Flucht machten sich bei Roth und Jeannesson zuerst bemerkbar. So waren drei Runden vor Schluss nur noch Polanc und Vervaeke an der Spitze übrig geblieben. In der vorletzten Runde setzte sich Polanc, der schon in Québec lange als Ausreißer unterwegs war, dann auch von seinem letzten Begleiter ab und kam mit einer halben Minute Vorsprung auf das Feld zur letzten Zieldurchfahrt. Sein Solo endete gleich zu Beginn der letzten 12,1 Kilometer langen Runde. An der Côte Camilien-Houde (1,8 km à 8%) konnte er sich nicht mehr wehren.

Orica-GreenEdge drei Kilometer vor dem Ziel noch zu sechst
An diesem Anstieg sorgten Tempoverschärfungen von Weltmeister Rui Costa (Lampre-Merida), dem Montréal-Sieger von 2011, und Bauke Mollema (Belkin) für erste Risse im bis dahin noch recht großen Hauptfeld. Simon Gerrans (Orica-GreneEdge) hatte kurzzeitig etwas Rückstand auf eine Handvoll Fahrer, schloss aber auf dem Kulminationspunkt der Steigung schon wieder auf. Nach einer Weile fügten sich verschiedene Grüppchen wieder zusammen und auch an der Côte de la Polytechnique (780 m à 6%), einem Anstieg in der Mitte des Rundkurses, gelang niemandem eine vorentscheidende Selektion. Simon Spilak (Katusha) und Sep Vanmarcke (Belkin) versuchten es zumindest und ließen eine zehnköpfige Gruppe entstehen, die ein kleines Stück vor dem Rest des Feldes lag, in dem sich Gerrans befand. Aber auch ein neuerlicher Angriff von Costa konnte nicht verhindern, dass drei Kilometer vor Schluss alles erneut zusammenlief. Unter den etwa 40 Fahrern befanden sich gleich sechs von Orica-GreenEdge, die nun nichts mehr zuließen. Gerrans‘ Teamkollegen zogen ihm einen bilderbuchmäßigen Sprint an, Daryl Impey führte den Kapitän auf der leicht ansteigenden Zielgeraden als letzter Helfer bis 200 Meter vor die Linie. Völlig ungefährdet fuhr Gerrans dann mit einer von niemandem sonst erreichten Endbeschleunigung den Sieg ein. Costa blieb vor Tony Gallopin (Lotto Belisol), Ramunas Navardauskas (Garmin-Sharp) und Romain Bardet (AG2R La Mondiale) nur noch der zweite Platz. Der in Québec so knapp unterlegene Tom Dumoulin (Giant-Shimano) wurde Sechster.

-> Zum Resultat