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Cofis Cycling Cosmos Cofis Cycling Cosmos (16) – Cadel Evans beendet seine Karriere |
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02.02.2015 | |||||||
Cofis Cycling Cosmos (16) – Cadel Evans beendet seine KarriereInfo: BildergalerieAutor: Christine Kroth (Cofitine) Montag, 02.02.15 Schon oft haben wir in den letzten Wochen und Monaten über Fahrer berichtet, die ihre Karriere beendet haben. Und über die Art und Weise wie sie Abschied genommen haben vom Radsport. Wir haben auf ihre Karrieren und ihre Erfolge zurückgeblickt. Gestern ist wieder einer von der Radsport-Bühne abgetreten. Lange angekündigt, geht ein ganz Großer seiner Zunft. In Worten und Bildern sagen wir heute und morgen – „Goodbye, Cadel Evans!“
Seither hab ich den Namen Cadel Evans nicht mehr vergessen. Vielleicht aber auch deshalb, weil er genau eine Woche jünger ist als ich. Das erste Mal bewusst begegnet bin ich ihm beim Giro di Lombardia 2005 und im folgenden Jahr bei der Tour de Romandie, die er am Ende gewann. Er war mir sympathisch. Ein Fan wurde ich aber nie. Dazu waren meine Bindungen zu anderen Teams und Fahrern zu stark. Aber ich habe gejubelt, als er 2009 in Mendrisio Weltmeister wurde, und hab mich immer darüber gefreut, wenn ich ihn im Weltmeistertrikot sehen durfte. Ob vorm Fernseher oder live vor Ort. Und ich habe ihm den Sieg bei der Tour de France 2011 von Herzen gegönnt! Einer, der es längst verdient hatte. Das dachte ich damals und das denke ich noch heute! Doch während Evans außerhalb der Rennen unscheinbar agierte, war er im Rennen stets präsent. Beim Durchforsten meines Fotoarchivs habe ich, wenig überraschend, festgestellt, dass er auf den Bildern immer weit vorne zu sehen ist. Nicht ganz vorne, logisch! Er war und ist der Kapitän! Aber auf den Positionen dahinter. Immer in Lauerstellung, immer in der Position, reagieren zu können. Ein klassisches Beispiel dafür: 2012 stand ich bei der vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné am Anstieg zum Col de Joux Plane. Es war von meiner Position aus noch ein gutes Stück bis zur Passhöhe, dann folgte die schwere Abfahrt hinunter nach Morzine. Ich sah Evans, sah seine Position, sein Gesicht und mir war klar, dass er ganz vorne landen würde. Er hat die Etappe am Ende gewonnen. Es hat mich nicht überrascht. Am Rande der Rennen trat Cadel Evans stets zurückhaltend auf. Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Immer nett und freundlich erfüllte er jeden Wunsch der Fans nach Autogrammen und Fotos. Ich habe öfter beobachtet, wie er am Rande stand und amüsiert die Szenerie beobachtete. Im Fahrerlager die Vorbereitungen der Kollegen, die dazwischen durchhuschenden Fans. Im letzten Jahr bei der Tour de Suisse erlebte ich wieder so eine Szene. Vorm Start der 6. Etappe in Büren an der Aare sollte sein Team BMC näher vorgestellt werden. Er war der Erste seines Teams, der da war. Während andere Fahrer aus anderen Teams sich für die Etappe einschrieben, stand er am Rande der Szenerie, an sein Rad gelehnt beobachtete er grinsend das Geschehen, kaum beachtet von Fans, Fotografen und Kollegen. Bei der Präsentation des Teams drängte er sich als Star nicht in den Vordergrund, sondern zeigte sich als Teamplayer. Das hat mich wieder einmal sehr beeindruckt. Seinen Abschied hat Cadel Evans bewusst gewählt und früh angekündigt. In seiner Heimat, bei der Tour Down Under, betritt er seine letzte Rundfahrt, sein letztes WorldTour-Rennen. Und zeigte nochmal, dass er ein ganz Großer ist. Er beendete das Rennen auf dem Podium als Dritter. Gestern sagte er „Goodby“ bei „seinem“ Rennen. Das „Cadel Evans Great Ocean Road Race” in Geelong hat er ins Leben gerufen. Es war die erste Austragung und es wird es auch in Zukunft geben. Damit hat sich Evans ein Denkmal gesetzt. Eine interessante Art, Abschied zu nehmen, finde ich. Wie viele andere wird auch Cadel Evans dem Peloton fehlen. Eine Persönlichkeit im Leben und im Rennen. Wir von LiVE-Radsport.com sagen „Thank you“ für viele tolle Radsportmomente und „Goodbye, Cadel“! |
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02.02.2015 | |||||||
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