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Überraschung in Oman: Rafael Valls übertrumpft die Favoriten am Green Mountain
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20.02.2015

Überraschung in Oman: Rafael Valls übertrumpft die Favoriten am Green Mountain

Info: Tour of Oman 2015 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Jabal Al Akhdhar, 20.02.2015 – Sein einziger Sieg lag schon fünf Jahre zurück: Anfang 2010, jener Saison als er Zweiter bei einem Teilstück der Tour de France wurde, hatte Rafael Valls eine Etappe der Tour de San Luis gewonnen. Weitere solche Erfolge gelangen dem heute 27-jährigen Spanier in der Folgezeit nicht, so dass sein Sieg ausgerechnet auf der Königsetappe der Tour of Oman ziemlich unerwartet kam. Zumal die Plätze hinter ihm durch Fahrer mit den Namen Van Garderen, Valverde, Majka, Pinot und Costa äußerst stark besetzt waren. Als neuer Leader hat Valls sogar gute Chancen auf den Rundfahrtsieg.

Bergankunft bedeutet das Ende von Cancellaras Führung
Es war warm, die Sonne schien und Jef Van Meirhaeghe (Topsport Vlaanderen-Baloise) fand man in einer Fluchtgruppe. Die 4. Etappe der Tour of Oman begann ganz normal wie alle anderen davor. Dauer-Ausreißer Van Meirhaeghe, der Letztplatzierte der Gesamtwertung, hatte mit Gijs Van Hoecke wieder einen Teamkollegen an seiner Seite. Hinzu kam mit Stijn Vandenbergh (Etixx-Quick Step) ein dritter Belgier und der Italiener Andrea Guardini (Astana), der aber nur vorhatte, bis Kilometer 18,5 bei der Gruppe zu bleiben. Dort gewann der Italiener, der das grüne Trikot trägt, den ersten Zwischensprint und festigte seine Führung in der Punktwertung. Danach ließ er sich ins Feld zurückfallen, was auch Van Meirhaeghe tat. Somit verblieben nur Van Hoecke und Vandenbergh, die sich eine Viertelstunde vom Peloton absetzten. Dennoch wurden sie rund sechs Kilometer vor dem Ziel eingeholt – gerade in jenem Moment, als der Schlussanstieg zum Green Mountain begann. Jener 5,7 Kilometer lange Berg, dessen im Schnitt 10,5% schwere Steigung seit 2011 Robert Gesink, Vincenzo Nibali, Joaquin Rodriguez und Chris Froome als Sieger bezwangen. Fabian Cancellara (Trek Factory), der die Oman-Rundfahrt 2010 gewonnen hatte, als diese Bergankunft noch nicht auf dem Programm stand, gab sich keinen Illusionen hin und ließ die besseren Kletterer im Anstieg sofort ziehen, gab sein Leadertrikot mit am Ende über fünf Minuten Rückstand ab.

Valls mit neun Sekunden Vorsprung neuer Gesamtführender
Nach langem Einrollen auf der insgesamt 189 Kilometer langen Etappe ging es für die Favoriten am Green Mountain sofort zur Sache. Vincenzo Nibali (Astana), der auf der 2. Etappe 46 Sekunden verloren hatte, attackierte früh, um den Rückstand irgendwie wettmachen zu können. Der Plan des Italieners ging jedoch nicht auf, weil vor allem BMC Racing mit Ben Hermans und Tejay Van Garderen Widerstand leistete. So kam es, dass der Italiener sich nicht absetzen konnte und letztlich als 21. fast zweieinhalb Minuten verlor. Van Garderen schien auf gutem Weg zum Sieg, konnte während der besonders steilen letzten 1500 Meter (13,5%!) sämtliche im Vorfeld als Hauptkonkurrenten angesehene Fahrer abschütteln. Nur Rafael Valls (Lampre-Merida) ließ sich nicht kleinkriegen und sprintete dem US-Amerikaner auf dem letzten Stück zum Ziel noch fünf Sekunden davon. Die nächsten Finisher waren Alejandro Valverde (Movistar/+0:19) und Rafal Majka (Tinkoff-Saxo/+0:22), danach folgten mit noch einmal deutlich größeren Abständen Thibaut Pinot (FDJ/+0:35) und Rui Costa (Lampre-Merida/+0:49). In der Gesamtwertung sind Van Garderen und Valverde die Einzigen, die weniger als eine halbe Minute hinter Valls liegen – neun bzw. 19 Sekunden. Einen Führungswechsel gab es auch in der Nachwuchswertung, an deren Spitze nun Louis Meintjes (MTN-Qhubeka) thront. Patrick Konrad (Bora-Argon 18) fiel mit 28 Sekunden Rückstand auf Platz zwei zurück. Etappenplatz 15 und der zehnte in der Gesamtwertung sind für den jungen Österreicher sicherlich trotzdem alles andere als ein schlechtes Tagesergebnis.

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Auf der 5. Etappe könnte es für Valls noch einmal kritisch werden, denn mit vier Anstiegen auf den letzten 60 Kilometern haben die Verfolger viele Chancen zur Attacke.





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