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Luis Mas siegt vor Cavendish beim Türkei-Rundfahrt-Finale in Istanbul
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03.05.2015

Luis Mas siegt vor Cavendish beim Türkei-Rundfahrt-Finale in Istanbul

Info: Presidential Cycling Tour of Turkey 2015 (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Istanbul, 03.05.2015 – Das spanische Wörtchen „más“ bedeutet „mehr“. Auf der Schlussetappe der Türkei-Rundfahrt in Istanbul machte der Spanier Luis Mas die Bedeutung seines Nachnamens zu seiner Maxime, gab sich nicht mit dem Gewinn des Weißen Trikots zufrieden, wollte mehr, attackierte mit vollem Elan an der 1400 Meter langen Schlusssteigung und verwehrte Mark Cavendish einen vierten Tagessieg. Der Brite holte sich mit Platz zwei noch das Grüne Trikot, während Türkis bei Kristijan Durasek blieb. Der bisherige Zweitplatzierte Davide Rebellin schied dagegen durch einen Sturz aus, dessen Ursache ein freilaufender Hund war.

Schlussetappe diesmal auf europäischer Seite Istanbuls
An ihrem letzten Tag kam die Türkei-Rundfahrt wieder einmal nach Istanbul, genau wie in den vergangenen drei Jahren. Früher hatte sich das Finale aber auf einem Rundkurs auf der asiatischen Seite der Weltmetropole im Stadtteil Kadıköy abgespielt, diesmal zog das Rennen in den Stadtteil Fatih und damit auf europäischen Boden um. Zu Beginn führte die nur 124 Kilometer lange 8. Etappe trotzdem kurz nach Asien, einmal über die Bosporus-Brücke und wieder zurück. In dieser die beiden Kontinente verbindenden Phase etablierte sich eine Flucht mit Boris Vallée (Lotto Soudal), Eduard Michael Grosu (Nippo-Vini Fantini), Kenny De Ketele (Topsport Vlaanderen-Baloise) und Carlos Julian Quintero (Colombia), die mit fast zwei Minuten Vorsprung auf den Rundkurs in Fatih startete, wo ein Maximum von rund 2:20 Minuten Abstand zum Hauptfeld erreicht wurde. Eingeholt wurden sie 4,5 Kilometer vor dem Ziel während der zehnten und letzten Runde, die sich von den vorangegangenen leicht unterschied. Denn 1400 Meter vor dem Ende bog man von der Strecke ab in eine gepflasterte Schlusssteigung. Orica-GreenEdge und Etixx-Quick Step hatten sich in Positionskämpfen aufgerieben, aber Caja Rural führte das Feld mit drei Mann an der Spitze in dieses Finale hinein.

Caja Rural taktisch clever und Mas mit starker Attacke
Luis Mas, der Punktbeste der „Turkish Beauties“-Sprints und daher im weißen Sondertrikot, und Eduard Prades schlugen ein enormes Tempo für Carlos Barbero an, den hügelfesten Caja Rural-Sprinter, der auf der 5. Etappe in Pamukkale Zweiter hinter Sacha Modolo (Lampre-Merida) war. Barbero war aber tatsächlich nur „Plan B“, denn Mas attackierte und setzte sich einige Meter ab. Da die Teamkollegen in diesem Moment die Positionen hinter ihm besetzt hatten, kam die Reaktion vom Rest des Feldes erst mit kleiner Verzögerung. Bei der Jagd nach dem Angreifer war Etixx-Quick Step jetzt auf sich allein gestellt und musste schon 1200 Meter vor Schluss das Zurückfallen von Tom Boonen hinnehmen, woraufhin nur noch Mark Renshaw als Helfer für Mark Cavendish übrigblieb, welcher schlussendlich die wieder flachen letzten 500 Meter alleine im Wind zurücklegen musste. Ein ungewohnt langer Sprint, der ihn nur auf Platz zwei führte, Mas blieb knapp vorne und jubelte ausgelassen über den gelungenen Coup, der Caja Rural nach Pello Bilbaos Erfolg in Selçuk den zweiten Etappensieg brachte. Zudem platzierten sich Barbero als Dritter und Prades als Achter ebenfalls gut. Für Cavendish gab es einen nicht zu verachtenden Trostpreis: Platz zwei brachte ihm den Sieg in der Punktewertung und das Grüne Trikot.

Nicht angeleinter Hund führt zum Ausscheiden von Rebellin
Die insgesamt sehr gute Präsentation von Caja Rural in der Türkei unterstreicht der Gewinn der Mannschaftswertung, obwohl Mas als Bestplatzierter knapp die Top10 der Gesamtwertung verpasste. An deren Spitze steht Kristijan Durasek (Lampre-Merida), der sich zum Ende ganz an Eduardo Sepulveda (Bretagne-Séché Environnement) orientierte. Zeitgleich kamen sie 18 Sekunden nach dem Sieger an, das Feld hatte es noch mächtig auseinander gezogen. Sepulveda erbte den zweiten Gesamtrang von Davide Rebellin (CCC Polsat-Polkowice) und Jay McCarthy (Tinkoff-Saxo) rückte auf Rang drei vor. Rebellin war 30 Kilometer vor dem Ziel durch einen Sturz ausgeschieden, bei dem er sich Verletzungen an Schulter, Rippen und Knie der linken Körperseite zuzog. Ein Hund war auf die Straße gelaufen und hatte eine Welle im Peloton ausgelöst, durch die Rebellin mit einem Teamkollegen kollidierte und zu Boden ging.

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Foto: Sabine Jacob

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