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Shortnews Doping-News: Dänische Anti-Doping-Agentur enthüllt flächendeckendes Doping in Riis’ CSC-Team |
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| 23.06.2015 | |
Doping-News: Dänische Anti-Doping-Agentur enthüllt flächendeckendes Doping in Riis’ CSC-TeamAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)Die dänische Anti-Doping-Agentur (ADD) hat heute wie angekündigt einen ausführlichen Bericht über Doping im dänischen Radsport zwischen 1998 und 2015 veröffentlicht. Das Dokument umfasst 97 Seiten und fußt auf den Aussagen von 50 Personen, darunter ehemalige und noch aktive Radprofis, die meist unter Nennung ihres Namens, in wenigen Fällen aber auch anonym Zeugnis ablegten. Die Zusammenstellung der Fakten begann im Jahr 2012 unter dem Eindruck des USADA-Reports. Hauptaussage ist, dass in der Mannschaft CSC systematisch gedopt wurde und dass die damaligen Teamleiter Bjarne Riis, Johnny Weltz und Alex Pedersen darin involviert waren. Da die Ereignisse über acht Jahre zurückliegen, sind sie jedoch verjährt und die Beteiligten haben keine Strafen zu befürchten. Im Einzelnen spricht der Report von EPO- und Blut-Doping und dem exzessiven Gebrauch von Kortison und Synacthen, wobei die beiden letzteren Substanzen von den Teamärzten verschrieben worden seien. Das "Zentrallager" für die anderen verbotenen Substanzen habe sich in Luxemburg befunden und habe schon zuzeiten des Vorgängerteams MemoryCard-Jack & Jones existiert. Zumindest einige Fahrer hätten mit dem Doping-Arzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet. Alles sei mit dem Wissen, der Billigung und Unterstützung von Teamchef Bjarne Riis geschehen, der erneut durch die Aussagen von u. a. Michael Rasmussen, Jörg Jaksche und Tyler Hamilton schwer belastet wurde. Unter anderem ist die Rede davon, dass er Bo Hamburger zum EPO-Doping aufgefordert und Hamilton an Fuentes vermittelt habe. Riis wies sämtliche Vorwürfe zurück und stellte die Dinge gegenüber der ADD gänzlich anders dar als seine ehemaligen Fahrer. Er bestritt auch, dass er Carlos Sastre 2008 in einem Telefongespräch zum Blutdoping geraten habe und dass dies der Grund für ihr Zerwürfnis gewesen sei. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Von Cyclingnews dazu befragt sagte der Tour-Sieger jenes Jahres, der in dem Bericht im Übrigen keiner Doping-Vergehen beschuldigt wird, er könne sich an kein derartiges Gespräch erinnern. Grund für seinen Weggang von CSC sei allein sein Wunsch gewesen, eine Konkurrenzsituation zu den jungen Schleck-Brüdern zu vermeiden und sein Interesse am Cervelo Test Team. Sastre gab außerdem an, von den Doping-Praktiken seiner Teamkollegen nichts mitbekommen zu haben. Der ADD-Bericht, der gestern den ehemaligen Radprofi und jetzigen Tinkoff-Saxo-Sportdirektor Nicki Sörensen zu einem öffentlichen Doping-Geständnis veranlasste, gibt auch einige Ratschläge zur Verbesserung des Anti-Doping-Kampfs. Unter anderem spricht er sich, wie zuvor der CIRC-Report, für die Durchführung von nächtlichen Doping-Tests in begründeten Verdachtsfällen aus. Auch fordert er eine stärkere Beteiligung der Mannschaften an Einnahmen, die jenseits von Sponsorengeldern liegen, also z. B. der TV-Rechteeinahmen. Das würde die Abhängigkeit von kurzfristigen Verträgen und somit den Druck zu dopen verringern. Außerdem wird die Verteilung von Preisgeldern infragegestellt, welche zur Steuerhinterziehung und zur Einzahlung in "Doping-Fonds" missbraucht werden könnten. Des Weiteren sollen die Vorschriften für das Teampersonal verschärft werden derart, dass Personen nicht mehr weiter beschäftigt werden dürfen, wenn sie gegen Anti-Doping-Regeln verstoßen haben oder die Zusammenarbeit mit den Behörden verweigern. Abschließend fordert die ADD alle Betroffenen dazu auf, die volle Wahrheit über ihre Vergangenheit zu sagen, und appelliert an die sauberen Fahrer, die Möglichkeit, Rennen ohne Doping zu gewinnen, stärker hervorzuheben.  -> Übersicht aller Shortnews |
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23.06.2015 |
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