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Sparkassen Münsterland Giro: Joost van Leijen schlägt Mitausreißer Dirk Müller
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03.10.2010

Sparkassen Münsterland Giro: Joost van Leijen schlägt Mitausreißer Dirk Müller

Info: Sparkassen Münsterland Giro (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Münster, 03.10.2010 - Der Niederländer Joost van Leijen (Vacansoleil) hat den Sparkassen Münsterland Giro, das letzte Saisonrennen in Deutschland, für sich entschieden. Im Sprint um den Sieg setzte er sich gegen Dirk Müller (Nutrixxion) durch, mit dem er sich rund zwanzig Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe abgesetzt hatte. Das Feld verkalkulierte sich und verpasste die beiden nur um wenige Sekunden.

Junges Rennen mit großem Rahmenprogramm
Die erst fünfte Austragung des Münsterland Giro fand wie gewohnt am Tag der Deutschen Einheit statt. 2006 hatte das Rennen die Nachfolge von Groningen-Münster angetreten, das von 2000 bis 2004 zwischen den Niederlanden und Deutschland ausgetragen wurde. Für die Profis war es das letzte Rennen auf deutschem Boden in dieser Saison, mehrere Wettbewerbe für Nachwuchs und Jedermänner machten den Münsterland Giro mit insgesamt über 4000 Teilnehmern zu einem großen Event. 164 der Starter entfielen auf das Profi-Rennen, bei dem die ProTour Teams Milram um Sprinter Robert Förster und HTC-Columbia mit dem lettischen Vorjahressieger Aleksejs Saramotins als Favoriten galten. Gestartet wurde vor dem Nordkirchener Schloss auf die 204,7 Kilometer lange Strecke bis nach Münster.

Müller und Van Leijen gleich zwei Mal ausgerissen
Das Tempo war zu Beginn sehr hoch, weshalb es eine Weile dauerte, bis es Angreifer schafften, dem Feld zu entfliehen. Es waren der ehemalige deutsche Meister Dirk Müller (Nutrixxion-Sparkasse) und der Niederländer Joost Van Leijen (Vacansoleil), denen nach etwa einer halben Stunde der Sprung aus der Masse gelang. Der Schweizer Reto Hollenstein (Vorarlberg-Corratec) konnte nachsetzen und sich der Flucht anschließen, was Jonas Schmeiser (Team Heizomat), der ebenfalls versuchte, die Gruppe noch zu erreichen, nicht schaffte. Der Vorsprung des Trios stieg bis auf 4:25 Minuten, bevor Milram eine Minute aufholte und den Rückstand dann konstant beibehielt. An der ersten Bergwertung nach 111 Kilometern setzten sich drei weitere Fahrer aus dem Feld ab und nahmen die Verfolgung auf. Bart Van Haaren (Van Vliet) aus den Niederlanden, der Belgier Sander Armee (Topsport Vlaanderen) und der Däne Mads Christensen (Glud & Marstrand) schafften bei Kilometern 145 den Anschluss an die Spitze. Als die Gruppe Münster erreichte, war sie nur noch zu fünft, Van Haaren war bereits wieder zurückgefallen. Bei noch 20 zu fahrenden Kilometern attackierten die beiden Ausreißer, welche die Flucht begonnen hatten, ein zweites Mal an diesem Tag. Müller und Van Leijen ließen ihre Begleiter stehen und drehten allein ihre Runden durch die Stadt.


Weiterer Bericht: Gesamt-Bergwertung an Hollenstein

Duo kommt durch, Müller chancenlos gegen Van Leijen
Drei Runden waren es, zu je 4,8 Kilometern, auf denen das Duo sich vor dem Hauptfeld behaupten musste, das unter der Führung von NetApp und Skil-Shimano an der ersten Zielpassage nur noch eineinhalb Minuten Rückstand aufwies. Kurz nach der nächsten Fahrt über die Ziellinie waren zwar Hollenstein, Armee und Christensen eingefangen, der Rückstand zu den Führenden war aber kaum kleiner geworden. Zum Schluss drehte das Feld dann zwar noch einmal richtig auf, kam aber zu spät, verpasste es um elf Sekunden, die Flüchtlinge einzuholen. Der Zielsprint wurde eine klare Angelegenheit, Müller musste sich dem überlegenen Van Leijen deutlich geschlagen geben. Dabei hatte er erst vor zwei Wochen mit dem Gesamtsieg bei der Tour of China hervorragende Form bewiesen und zudem noch zwei Etappen gewonnen. Der 26-jährige Van Leijen feiert einen seiner seltenen Erfolge, der wichtigste war der Sieg bei der Slowakei-Rundfahrt 2007, als er noch für das kleine Team Van Vliet fuhr. Von dort aus kam er über einen Einsatz als Stagiaire zu Vacansoleil, dessen 16. Saisonsieg er einfuhr. Platz drei holte sich bei der Ankunft des Feldes Robert Wagner (Skil-Shimano). Das Team Milram konnte sich bei seinem Deutschland-Abschied nicht gut präsentieren, brachte wie auch HTC-Columbia keinen Fahrer unter die ersten Fünfzehn.

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