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Tour of Qatar Defektpech kostet Boasson Hagen den Katar-Gesamtsieg – Katusha führt Kristoff zum 2. Etappenerfolg |
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11.02.2016 | ||
Defektpech kostet Boasson Hagen den Katar-Gesamtsieg – Katusha führt Kristoff zum 2. EtappenerfolgInfo: Tour of Qatar 2016 (2.HC)Autor: Felix Griep (Werfel) Madinat Al Shamal, 11.02.2016 – Es ist das Schöne an der Tour of Qatar, dass diese Wüsten-Rundfahrt immer für Überraschungen gut ist, dramatische Rennverläuge sind fast immer garantiert. Eine Überraschung, auf die er liebend gerne verzichtet hätte, erlebte heute Edvald Boasson Hagen, als er acht Kilometer vor dem Ziel einen Defekt erlitt. Rücksichtnahme von den anderen Mannschaften durfte der Fahrer von Dimension Date nicht erwarten und so verlor der Norweger das Goldene Trikot. Dessen neuer Träger ist Boasson Hagens Teamkollege Mark Cavendish, der im Finale mit Ach und Krach dem horrenden Tempo des Katusha-Teams folgen konnte, das Alexander Kristoff zu dessen zweitem Etappensieg führte. Hektischer Start und ein Windkanten-Versuch von BMC Am morgigen Schlusstag fährt man die meiste Zeit durch die Straßen Dubais, so stand heute mit dem 4. Teilstück von Al Zubarah nach Madinat Al Shamal die letzte richtige „Wüsten-Etappe“ der Rundfahrt auf dem Programm. Auch wenn der Wind für katarische Verhältnisse eher ruhig war, gab es auf den 189 Kilometern mehrere kritische Situationen. Gleich nach dem Start ging es rasant los, wobei weniger die Teams der Favoriten gegeneinander agierten, sondern Ausreißer versuchten, sich vom Feld loszureißen. Einige größere Gruppen scheiterten dabei, ehe sich schließlich neun Mann absetzen konnten, darunter der belgische Meister Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen-Baloise), der schon die 2. Etappe als unnachgiebiger Angreifer animiert hatte. Mark McNally (Wanty-Groupe Gobert), Artyom Zakharov (Astana), Sébastien Turgot (AG2R La Mondiale), Daniel Eaton (UnitedHealthcare), Berden De Vries (Roompot-Oranje Peloton), Adrian Kurek (CCC Sprandi-Polkowice) sowie die beiden Deutschen Patrick Gretsch (AG2R La Mondiale) und Thomas Koep (Stölting) waren mit ihm gekommen. Bis zur ersten Sprintwertung nach gut 70 Kilometern blieb es daraufhin ruhig – dann zerlegte das BMC Racing Team mit einer Tempoverschärfung das Feld in drei Teile. Bis auf den Gesamtachten Sam Bennett (Bora-Argon 18) konnte aber kein Topfahrer abgehängt werden; und selbst der Ire fand später wieder Anschluss. Gegner kennen keine Gnade nach Boasson Hagens Defekt Die Ausreißer hatten durch die BMC-Aktion in kürzester Zeit ihren Vorsprung von gut zwei Minuten eingebüßt, drei der neun Fahrer konnten sich dennoch vor der Einholung retten. Van Hecke, McNally und Gretsch blieben weiter an der Spitze des Rennens, hatten zudem mit Jesper Asselman (Roompot-Oranje Peloton) einen neuen Begleiter bekommen. Das Quartett fuhr noch einmal einen Vorsprung von über zwei Minuten heraus, aber nach der Einfahrt auf den Rundkurs in Madinat Al Shamal – eine 13,5 Kilometer lange Strecke war noch viermal zu absolvieren – näherte sich das Feld ihnen wieder an. Unmittelbar nach Beginn der letzten Runde wurden Gretsch und Co. dann eingefangen. Trotz eines recht hohen Tempos passierte im Peloton erst einmal nichts Besonderes, bis 8,2 Kilometer vor dem Ziel plötzlich ausgerechnet der Mann im Goldenen Trikot langsamer wurde und sich nach seinem Teamwagen umblickte. Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), der nach seinem grandiosen Sieg im Zeitfahren auf dem besten Wege zum Gesamtsieg schien, wurde durch einen Defekt zur tragischen Figur dieser Etappe. Das Tempo zu drosseln und auf den Leader des Rennens zu warten, kam für die anderen Mannschaften nicht in Frage, vielmehr legten sie nochmals eine Schippe drauf. BMC Racing, LottoNL-Jumbo und auch Bora-Argon 18 sorgten dafür, dass Boasson Hagen keine Chance hatte, wieder Kontakt zum Hauptfeld herzustellen. Konkurrenz förmlich erschlagen von finaler Katusha-Gewalt Das Team Katusha hielt sich zunächst noch zurück, ehe es auf den letzten zwei Kilometern eine beeindruckende Machtdemonstration ablieferte. Fünf Katusha-Fahrer schlugen ein solch wahnsinniges Tempo an, dass das Rest-Feld komplett zerrissen wurde. Am Ende kamen gerade einmal sechs Mann zeitgleich ins Ziel und beinahe hätte es sogar einen Katusha-Doppelsieg gegeben. Alexander Kristoff war nach der fantastischen Vorarbeit seiner Kollegen nicht zu schlagen und Jacopo Guarnieri wurde nur von Greg Van Avermaet (BMC Racing) überholt. Bennett, Cavendish und Manuel Quinziato (BMC Racing) kamen mit viel Glück noch um einen Zeitverlust herum, zwischen ihnen und den ersten drei Fahrern hatte sich zum Schluss nämlich auch noch eine kleine Lücke aufgetan. Die restlichen Sprinter waren klarer abgehängt, Moreno Hofland (LottoNL-Jumbo) lag neun, Sacha Modolo (Lampre-Merida) 14 Sekunden zurück. Boasson Hagen erreichte das Ziel in einer größeren Gruppe mit 45 Sekunden Rückstand und fiel in der Gesamtwertung auf Rang fünf zurück, liegt 19 Sekunden hinter Mark Cavendish, der das Goldene Trikot wenigstens im Team Dimension Data halten konnte, was beinahe schiefgegangen wäre. Denn Van Avermaet rückte durch die Zeitgutschrift für Etappenplatz zwei auf zwei Sekunden an den Briten heran. Quinziato und Kristoff, der in der Punktewertung jetzt gleichauf mit Cavendish liegt, folgen mit sechs und neun Sekunden Rückstand auf den Positionen drei und vier. -> Zum Resultat Die 5. Etappe führt, wie am letzten Tag der Tour of Qatar üblich, vom Sealine Beach Resort die Küste entlang nach Doha, wo die zweite Hälfte der Strecke auf einem Rundkurs ausgetragen wird, der in der Vergangenheit stets zu Massenankünften führte. Sollten tatsächlich nur noch Zeitgutschriften Veränderungen an der Gesamtwertung bewirken können, würde die Entscheidung wohl auf das Duell Cavendish gegen Kristoff hinauslaufen. |
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